. . . . . .Wir müssen nun wieder am Anfang anschließen.Logo Kiebitz Edition

Rabbiner Hirsch beginnt seine Erklärung zu EKEV:

    [Anmerkung: Die Tora-Wochenlesung „Ekev“ schließt sich als unmittelbare Fortsetzung dem „Wa´etchanan“-Abschnitt an, wo die Liebe zwischen Gott und Seinem Volk Israel die Richtschnur ist für die Aufrichtung des Heiligen Ewigen Gesetzes im dafür einzunehmenden Heiligen Land Israel]

„Während im Vorhergehenden [WA´ETCHANAN] ausgeführt ist, dass im Einzelleben dem wahrhaft Guten der Lohn seiner Guttaten nicht im eigenen hieniedigen Dasein reift, werden hier die segensreichen Wirkungen gezeichnet, die der Gesamtheit aus einem pflichtgegtreuen Gesamtleben als Folge dieser Pflichterfüllung, nicht als anzustrebender Lohn, hervorgehen werden. Alle Gebote des göttlichen Gesetzes, die Edut, Mizwot, Chukim und Mischpatim werden daher hier unter dem einen Begriff: Mischpatim zusammengefasst, sie sind in tiefem Grunde nichts als „Rechtssätze“, mit welchen den verschiedensten Verhältnissen und Beziehungen des leiblichen und geistigen Einzeln- und Gesamtlebens das ihnen nach dem Maßstabe des Zedek, des göttlichen Weltzustandideals Gebührende gezollt wird. Als solche, die schuldige Rechtspflicht, die keinen Dank und keinen Lohn zu beanspruchen hat, sollen sie erfüllt werden. Sie sind alle aber so tief der Natur und der Bestimmung der Dinge und Menschen entsprechend, und sie stehen in einem solchen Einklang unter einander, dass aus ihrer getreuen Gesamterfüllung der segensreichste Zustand eines nationalen Daseins auf Erden hervorgeht. Diese von dem Betreffenden nicht angestrebte, sich gleichsam von selbst ergebende Folge heißt: Ekev, ja eigentlich: Ferse [Jakob/Ja’akov = Fersenhalter]. Es ist das, was dem Gehorsam nachfolgt, nicht was er im Auge hat. Daher knüpfen die Weisen an diesen Ausdruck die eingehendsten Belehrungen über die Gesinnung, in welcher das göttliche Gesetz von uns Erfüllung zu erwarten hat…“

Rabbiner Hirsch hat in Deutschland die bürgerliche Revolution (1848) miterlebt und als deren Folge das erste Kirchenaustrittsgesetz in Europa. Bis dahin wäre jeder Katholik, der diesen Wunsch geäußert hätte, des Todes gewesen, wofür die Inquisition garantierte. Also:
Der Preußische Landtag erließ das Erste Kirchenaustrittsgesetz, das es einem Katholiken erlaubte, mit öffentlich-rechtlicher Wirksamkeit ohne Gefahr für Leib und Leben aus der katholischen Kirche auszutreten und damit die ganze christliche Taufpraxis und andere angeblich heiligen Glaubens-Sakramente mit erzwingender Wirkung für die Mitgliedschaft in der Kirche für Unsinn zu erklären.

◄ Im Teil 1 ← bevor ich den Offenen Brief erwähnte – hatte ich die Frage nach dem Kirchenaustritt, kombiniert mit dem Islam-Austritt, wegen einer Komplikation noch warten lassen. Hier ist der Punkt erreicht: Ein Übertritt zum Islam soll, so habe ich es gehört, einfach sein, aber ein Austritt aus dem Islam heute noch tödlich, wie in der Kirchenpraxis vor dem ersten Austrittsgesetz, und ein entsprechendes Gesetz zum Austritt aus dem Islam war scheinbar noch nie im Gespräch.

    Wer könnte bei all dem auf den Gedanken kommen, nach der Möglichkeit eines gleichwohl öffentlich-rechtlich-gültigen Austritts aus der Jüdischen Gemeinde zu fragen?

Hier lernen wir ihn kennen, unseren Rabbi Hirsch: Sein Lebenswerk! Es bestand darin, Israel, die Juden, in der Zerstreuung, als sie in Deutschland als Deutsche Staatsbürger Mosaischen Glaubens in regelrechten Staats-Synagogen Mitglied sein mussten, zur reinen Lehre der Tora zurückzuführen. Der reine Gottesdienst Israels war jedoch nur wieder möglich, wenn ein Jude aus der Synagoge des deutschen Reiches – mit Orgel und anderen Traditionen der Kirchen – austreten konnte, in der auch die Rabbiner vom deutschen Staat ein- und abgesetzt wurden:
Mit zehn Reisen von Frankfurt am Main nach Berlin hat Rabbiner Hirsch das Zweite Austrittsgesetz des Preußischen Landtages erreicht, und zwar für die Juden, heraus aus der Deutschen Reichs-Synagoge.

Es erscheint wie ein Wunder, wie in Europa die Jüdische Neue Orthodoxie entstand, das Tora-Judentum. Diese Neu-Orthodoxen Synagogen bekamen den Spitznamen „Austrittsgemeinde“. Im Kommentar zu Wa´etchanan – Flehen vor Gott nach Kirchenaustritt – hatten Sie das ebenfalls mit Wikipedia verlinkt. Heute gehört zu diesem Geschehen jedoch ein ganz anderer Blickwinkel! Damals waren es zwei verschiedene Austrittsgesetze und betrafen doch zwei ganz verschiedene Welten. Sie hatten in der Folge zwei ganz entgegengesetzte Auswirkungen. Bleiben wir zunächst jedch bei dem Kirchaustrittsgesetz: Dessen Hintergrund war eine mörderische Kirchengeschichte mit einem Dreißigjährigen Reformations-Krieg…

…der ein Drittel der deutschen Bevölkerung ermordet hatte, außer vielen Schweden einschließlich derern König und andere Akteure. Ich kenne keine daraus resultierende Statistik, doch bin ich sicher, dass die meisten Austritte aus der katholischen Kirche erfolgten, um unter der Herrschaft der Könige von Preußen und Hohenzollern in die Luther-Kirche überzutreten. Ich würde es ansehen wie ein Ventil, das einen innerchristlichen Druck ablassen konnte.

Sicher hat es erst später ganz andere Dimensionen bekommen, die ihren Grund zum Beispiel in der Weltanschauung haben. In der DDR war das eine Frage der beruflichen Stellung in einem VEB, wo der Kirchenaustritt zur Bedingung gemacht wurde. Da konnte sogar ein Gesinnungs-Schwindel dazukommen, um besser zu verdienen. Sicher hat erst nach dem Zweiten Weltkrieg der Kirchen-Austritt aus ehrlicher Überzeugung zugenommen. Ein Hauptgrund dürfte im Bekanntwerden des Holocaust, des größten historischen Verbrechens an den Juden und dem Judentum (Kristallnacht: Man feierte in Luthers Geburtstag), liegen und auch an einem aufkommenden Interesse, die Juden und das Judentum verstehen zu können und deren wieder entstandenen Staat in der alten Heimat, dem Land Israel. Es kam ein vom Christentum immer verhindertes Unterscheidungsvermögen auf, das die Christliche Religion als solche, unabhängig von der Konfession, als Ersatztheologie und damit als Antireligion gegen Israel und Feindschaft gegen den Gott Israels bloßstellte, und insofern auch als Götzendienst. Da bedeutet Kirchenaustritt den Abbruch mit dem Christentum wegen dessen theologischer Kriminalität vom Anfang an, geprägt bereits von schändlichem Antisemitismus des Neuen Testaments und der „Kirchenväter“. Heute ist die Kirche wieder mit Vereitelung der Kindesmissbrauchs-Straftaten begangen von Priestern, Pfarrern, Geistlicher überhaupt und Seelsorger, die einst Seelen retten wollten, per kanzlerisch „organisierter“ Runden Tisch-Straffreiheit in der Hochpolitik sowie mit der „Lutherdekade“, also zu Ehren des wohl nachhaltigsten Juden- und Gotthassers der Weltgeschichte, in der durchnickend Wahlvolk sammelnden Politikergunst quer durch alle Bundestags-, Landtags- und Gemeinde-Parteien angekommen → brauchte es deshalb nicht dringlich eine Kirchenaustrittsgemeinde?

Wer aus solchen Gründen der ehrlichen Überzeugung aus der Kirche austritt, könnte in die Gefahr einer Einsamkeit geraten, wenn er nicht den Anschluss an Gleichgesinnte findet oder direkt ans Judentum, das Original des Volkes Gottes. Damit nähern wir uns dem Thema „Übertritt zum Judentum“, zu dem ich gern dem Israel Yaoz mit: Gerim, bewusst zum Judentum Übergetretene, den Vorrang gebe, um nun noch das Thema Noachiden anzusprechen:

    Es leben hier in Israel auch einige Familien der Noachiden, bei denen betagte Eltern dabei geblieben sind, aber alle Kinder den Weg zum Judentum gefunden und glückliche jüdische Familien gegründet haben. In Deutschland hatte ich Kontakte mit dem Leiter der Noachiden, Leonardus van Roojen, der schon vor einigen Jahren die Welt verlassen hat. Dadurch habe ich mir ein eigenes Bild von diesem Phänomen gemacht, das ich hier beisteuern möchte:
    Für Adam, den ersten Menschen, gab es scheinbar das Gesetz Gottes nur in der Form des einen Verbotes, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, damit er nicht des Todes sterben müsse. Durch den Einfluss der Schlange, die die Rolle des Erlösers gespielt hat, ist er gescheitert an diesem Verbot. Wer würde heute sagen, wir brauchen nur dieses eine Gebot zu lernen, und dann ist alles gut?

Noach war zu seiner Zeit der einzige Zaddik (Gerechte) unter den Menschen. Einsam hat er die Voraussetzung bewahrt, seinem Schöpfer und Erlöser die Treue zu halten. Das sind die sieben Noachidischen Gebote, die er erfüllte. Dadurch durfte er mit seiner Familie als Anfang für eine neue Welt aus der Sintflut hervorgehen.

In den Tagen des Peleg hat der Schöpfer des Himmels und der Erde die Erde geteilt in ihre Kontinente. Dadurch konnte ER wieder Gerichte über einzelne Teile der Erde bringen, aber ohne noch einmal die ganze Erde heimzusuchen, was ER beim Bund unter dem Regenbogen Noach zugesagt hatte. Für Noach war jedoch noch nicht die Erfüllung der Prophetie zu sehen, die den Zugang zum Baum des Lebens wieder öffnen sollte.

Das war erst am Berg Sinai für dass Volk Israel möglich, und begründet sich in den Zehn Geboten – klick: Christliche versus Jüdische im Vergleich – auf den beiden Tafeln des Zeugnisses in Moses Händen und dem Heiligtum, nicht nur dem Ort der Aufbewahrung des einzigsten Textes mit der Handschrift des Ewigen, sondern der Stätte der Offenbarung des Schöpfers und Erlösers und der Begegnung mit IHM persönlich, dem Einzig Einen, wie nie mehr seit dem Paradies.

Die Stellung Moses innerhalb Israels würde ich nicht mit der Stellung Noachs vertauschen wollen, denn in ihr liegt die Zukunft der endgültigen Erlösung für die ganze Welt mit dem Maschiach Ben David und dem Dritten Tempel in Jerusalem. Gewiss sind die sieben Noachidischen Gesetze Bestandteil der ganzen Tora.
Ich sehe aber im Schmini Atzeret das Fest der Zukunft und der Aufrichtung des Reiches des Schöpfers von Himmel und Erde, der gleichzeitig der Erlöser der ganzen Welt ist. Am Schmini Atzeret war der Erste Tempel eingeweiht worden.
Dem Dritten Tempel in Jerusalem wird dann nirgends mehr ein Antisystem gegenüberstehen, wie einst das Orakel in Delphie und das Staats-System Griechenlands, die Demokratie, und der Tod wird nicht mehr sein! Dann wird die ganze Erde im Weltall als Heiliger Planet das Heilige Land sein, und kein Mensch wird mehr den Juden eine Weltverschwörung vorwerfen, und die ganze Schöpfung wird ihrem Schöpfer und Erlöser allein die Ehre geben !

Schalom al kol Israel !

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.