Parascha: 2. Moses 18 – 20; Haftara: Jesaja 6,1-7; 7,1-6; 9,5-6
Kommentar von Eric Martienssen
Gleich der erste Satz unseres Wochenabschnitts zeigt uns am Beispiel Jitros die drei wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale eines wahren Menschen in Beziehung zu seinem Schöpfer:
- den eigenen Namen (vor G“tt),
- das „Wahr“ nehmen des (persönlichen) Auszugs aus Ägypten,
- die Überzeugung, dass einzig dieser G“tt ihn (und Israel) dort herausgeführt hat.
Genau genommen begegnen wir in diesem Satz auch den Namen der drei Topmanager des Judentums überhaupt: Jisrael [Vater Jakob = Volk Israel], Jitro und Moses. Auffallend jedoch ist der Mittlere, weil Jitro (auch Jethro/Jetro) gar kein Jude war! Eher das komplette Gegenteil: Topmanager eines Götzen, Götzen-Pfarrer. Bundespräsident, Götzen-Pfarrerstochter, Bundeskanzlerin eines Götzenvolkes von Judenhassern personifiziert in einer Person, der Person Jitro!
- Lesen Sie dazu speziell auch den Kommentar von Jehonatan Kiebitz aus Ramat Bet Shemesh im Anschluss an den Artikel Göring-Geist Gaucks gegen Gott : Kirchen-Merkels Lutherdekaden Perversionen, in welchem God’s Sabbath International zurecht ermahnt wird:
Trotz alle dem möchte ich Sie, lieber Herr Martienssen, bitten, allen Menschen das ihnen von G’tt gegebene Recht auf freie Entscheidung nicht zu erschweren. Ich habe in Deutschland auch Pfarrer persönlich kennengelernt, die aus der Kirche ausgetreten sind und die für sie selbst besonders schweren Folgen gern riskiert haben. Behandeln Sie entsprechende Theologen in höchsten Staatsrängen doch bitte nicht so, dass Sie diese dabei behindern, über diese Freiheit wenigstens nachzudenken.
Eben dieser Aspekt eröffnet den nichtjüdischen Menschen eine besondere Perspektive G’ttes, sowie den weit über alle Horizonte hinaus zu blicken gewohnten Top-Führungskräften dieser Völker zudem einen Auftrag, den sie, und alleine nur sie, ausführen können.
Denn Topmanager sind (eigentlich, wenn nicht durch Luther oder Pontifex zur skrupellosen Judenvernichtung verpflichtet) trainiert darauf, so eigenständig groß und weit, kreuz und quer zu denken, dass es durchschnittlichen Menschen nach nur fünf Minuten schon schwindelig würde. Zudem beruht der Erfolg von Topmanagern darauf, Dinge und menschliche Charakteren lange im Voraus präzise einschätzen zu können. So ist davon auszugehen, dass Jitro alleine schon aus den Berichten seiner Töchter über den sie aus der Hand der [falschen] Hirten rettenden Ägypter (2. Moses 2,19 Buber-Rosenzweig) das Potential Moses für Weltbewegendes erkannte, wenngleich sicher nicht, dass dieser Mann Moses einmal das → Volk G’ttes überhaupt erst zur Einheit als Volk formen und in das Land der Verheißung für alle Menschheit führen würde. So der letzte Satz der gesamten Bibel (2. Chronik 36,23):
- Wer unter euch von all Seinem Volk ist: ER, sein G’tt, ist bei ihm, er ziehe hinauf [nach Jerusalem]!
—————————————-
Wegen dieses Abschlusssatzes der Bibel war es der römischen Kirche auch so wichtig gewesen, der Bibel des Ewigen, gesegnet sei Er, eine Neue Bibel anzufügen, mit einem neuen Abschlusssatz, den sie, die Kirche, ihren christlichen Schäfchen als die wahre Prophetie verkaufte. Diese neue Bibel nannten die den Himmlischen Vater nun ersetzen wollenden Kirchenväter Neues Testament. Und der neue Abschlusssatz ihrer neu hinzugedichteten Bibel besagt, dass jeder, der ihrer neu erfundenen Bibel, nicht glaubt, aus dem Buch ihrer Götter ausgeschlossen wird. Und aus der Angst heraus, dass es tatsächlich einen G’tt der Kirche oder dessen Sohn und heiligen Geist geben könnte, und sie dann aus dem Buch des Lebens ausgetilgt würden, folgen die heutigen Topmanager wie Merkel, Göring-Eckardt und andere Gauckler bedingungslos der Kirche anstatt G’tt nach. Oder sie besaufen sich gerade in der Fastenzeit, wo man sich auf den Ewigen besinnen sollte, besinnungslos zu Tode, wie die Lutherpriesterin Margot Käßmann, EKD-Botschafterin der antisemitischen Lutherdekade, die nicht einmal mehr das Erste Gebot des Ewigen, stattdessen nur des Judenhassers Luther Erstes Gebot aufsagen kann, weil sie die Nähe zur Wahrheit eines wahren G’ttes und dessen Volkes – aus der Knechtschaft Ägyptens von Ihm errettet – nicht mehr aushält. (GSI Pessach-Pressemitteilung)
Jitro, der biblische Götzenpriester, aber hatte diesem Mann aus Ägypten, Moses, der zudem ein Hebräer aus dem Stamme Levi war, nicht nur viele Jahre Unterkunft und Aufgabe, sondern auch seine Tochter Zippora zur Frau gegeben. Das ist es, was die alles überragende Größe dieses Menschen & Topmanagers Jitro ausmacht – globaler Weitblick gepaart mit emotionaler Intelligenz (EQ – vgl. auch EQ der aktuellen Top-Führungskräfte des weltweiten orthodoxen Judentums, namentlich Großrabbiner Jonathan Sacks in unserer Rubrik AKTUELLES, z.B. die „Tora als Gottes Lied“ zu verstehen). Bis zum heutigen Tag ist es einer der spannendsten Momente, die man überhaupt erleben kann, wenn ein Anführer der nachbiblischen Götzenreligionen (heute besonders der Religion, die sich eigenmächtig G’ttes Volk nennt und einen von ihrem eigenen römischen Pontifex vor 2000 Jahren hingerichteten jüdischen Rabbiner, das sogenannte Jesukind, als G’tt anbetet) auf einmal den G’tt Israels erkennt und zu diesem hinaufzieht. Das muss gar nicht geistlich verbrämt sein, sondern einfach nur damit zusammenhängen, dass man als Topmanager einer weltlichen Organisation Welt umfassend denken und so die Wunder G’ttes von getürktem Auferstehungszauber unterscheiden kann.
Hier beginnt unsere Parascha:
Jitro hatte alles gehört, was G’tt an seinem Volk Israel getan, als er es aus Ägypten herauf geführt hat (◄ klick in diesem Link auch Erstes Gebot). Er packte Zippora – Moses Frau – und deren gemeinsame Söhne, und zusammen zogen sie zu Moses in die Wüste, wo das Volk Israel am Fuß des Berges Sinai lagerte. Jitro kommt seinem Schwiegersohn gerade zum rechten Zeitpunkt zu Hilfe, denn Moses ist völlig überfordert mit seinem Richteramt über ein Volk von 600.000 Mann Stärke.
Der Topmanager Jitro aber bewahrt sofort den Überblick und tut zu allererst das, was für seine eigene mentale Ertüchtigung – für ihn persönlich in seiner Beziehung zu G’tt – das Wichtigste ist. Er bekehrt sich von seinen heidnischen Götzen und vollzieht den ersten Giur der Bibel (→Bewusster Übertritt zum Judentum = Übertritt zum G’tt Jisraels, Konversion):
- „Und Jitro sprach: Gelobt sei der Ewige, der euch aus der Hand Ägyptens und aus der Hand Pharaos gerettet, der das Volk aus dem Joch Ägyptens gerettet hat. Nun erkenne ich, dass der Ewige größer ist als alle Götter […] und Jitro, Moschehs Schwiegervater, brachte Brandopfer und Mahlopfer für G’tt herbei, und Aharon und alle Ältesten Israels kamen, um mit Moschehs Schwiegervater vor dem Ewigen ein Mahl zu halten.“ (18,10-12)
Eines sticht bei diesem ersten Übertritt zum Judentum ins Auge, nämlich dass kein Rabbinatsgericht darüber entscheidet, niemand der sich als Hüter des heiligen Grals ‚Judentum‘ aufspielt. Sondern allseits herrscht einfach nur Freude. Warum so schnörkellos das alles, damals, beim ersten Übertritt zum Judentum, im Vergleich zu einem heutigen Rabbinatsgericht/Beit Din? (Eine mögliche Antwort könnte die sein, dass damals die Vertikale: „Mensch↔G’tt“ noch die erste Rolle spielte und dieser G’tt gerade kurz zuvor, beim Auszug aus Ägypten erst, in 11 schlichten Versen (2. Moses 12,38-49) ausgedrückt hat, unter welchen Bedingungen ER einen Nichtjuden in SEINEM Volk (als jedem anderen Juden völlig gleichgestellte Persönlichkeit) anerkennt. Und bei Ihm, gelobt sei Sein heiliger Name, ist außer was von den Deutschen erst neulich wieder in ihren nazi-antisemitischen Dreck gezogene Beschneidung/Brit Mila angeht, von offiziellem Übertritt keine Rede, und von Rabbinatsgerichten der Horizontale Mensch↔Mensch (bei oft gleichzeitigem Ausschluss von G’tt) schon gar nicht!
Doch man muss verstehen, dass in der Zwischenzeit viel passiert ist. Hier seien nur der Erste Holocaust (Kreuzzüge der Römischen Kirche) und der letzte Holocaust (der deutschen Lutheraner) genannt, der in ganz besonders „feurigen“ Christen bis heute der Natur weiterlebt, dass diese mitunter zum Judentum konvertieren, um das Judentum von innen heraus auzulöschen – was in deren Diktion der Liebe „Mission“ heißt, im End-Effekt jedoch auf das Gleiche hinausläuft, eben Auslöschung des Judentums!
Ganz umgekehrt der erste Konvertit Jitro. Er preist exakt den G’tt,
(…eben den G’tt des Ersten Gebotes, den Luther und seine Christen verachten)
Daraus resultiert die Überlegenheit des Topmangers. Und damit hilft er seinem Schwiegersohn, dem Leviten Moscheh und immerhin größten Propheten aller Zeiten, aus der Bredouille, aus dessen Organisations- und Führungsschwäche. Der frühere Nichtjude Jitro schafft mit seinen überragenden Führungsqualitäten – erworben als Götzenanbetungspräsident – die Grundlage für das Judentum schlechthin, nämlich die nachfolgende Gesetzgebung am Berge Sinai. Denn die Grundlage für G’ttes Gesetzgebung sind g’ttesfürchtige Richter. Seinem Schwiegersohn Moscheh aber fehlen trotz allem Glaubensgehorsam sowohl Organisationsgenie wie auch Führungserfahrung, wahre Leader für sein Volk zu erkennen. Entsprechend resolut fallen Jitros klare Anweisungen an Moscheh aus:
„Die Sache ist nicht gut, wie du es machst. Du wirst dich ganz aufreiben, sowohl du als auch dieses Volk, das bei dir ist. Die Aufgabe ist zu schwer für dich, du kannst sie nicht allein bewältigen. Höre nun auf meine Stimme, ich will dir raten, und G’tt wird mit dir sein: Vertritt du das Volk vor G’tt, und bringe du selbst die Rechtssachen vor G’tt. Belehre du sie über die Gesetze und Lehren und tue ihnen kund den Weg, den sie gehen, und das Werk, das sie tun sollen, suche aber auch aus dem Volke
-
tüchtige – g’ttesfürchtige – wahrhaftige – uneigennützige Männer
und setze diese über sie als Vorsteher … sie mögen mit dir tragen! Wenn du dies tust und G’tt es dir befiehlt, dann wirst du bestehen können, und auch dieses ganze Volk wird in Frieden an seinen Ort gehen.“
Wir erkennen hier die Wichtigkeit des ganz nüchtern und sachlich zum G’tt Israels bekehrten Nichtjuden für die Entwicklungspläne des Ewigen. Eben so, wie es in den letzten beiden Sätzen des Schma Israel zum Ausdruck kommt:
Schaut nicht nach eurem Herzen und euren Augen, denn dann werdet ihr Mir untreu. Damit ihr all Meiner Gebote gedenkt, und sie erfüllt und eurem G’tt heilig werdet. Ich bin der Ewige, euer G’tt, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat, um euer G’tt zu sein, Ich bin der Ewige, euer G’tt.
Das ist geradezu die Kontra-Diktion zu dem Schmusekurs der „Götzen der Liebe“ manch einer anderen Religion (wenn man, nach deren zig-millionenfachen Morden im Namen ihrer Götzen, überhaupt von ‚Liebe‘ reden kann). Beim Ewigen aber, dem G’tt Israels, ist die sachliche Überzeugung des wahren Leaders mit klarem Verstand, Gerechtigkeitssinn und vor allem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Tora, → G’ttes Wort, Voraussetzung dafür, dass man später auch Seinem Gesetz folgen können wird … und zwar bevor man es versteht (vgl. Kernfrage des Judentums: Tun oder verstehen, was kommt zuerst?). Vielleicht wird an dieser Stelle auch deutlich, warum Nichtjuden keine Affinität zu noch Kenntnis von Jitro und G’ttes Gesetzgebung für die Seinen inklusive der zu Seinem Volk Übergetretenen haben, und auch nicht haben wollen. Denn beim Ewigen und Seinem Tora-Bericht Jitro geht es um Termini wie Tüchtigkeit, Sachlichkeit, G’ttesfurcht, Gerechtigkeit, Erkenntnis und Wahrhaftigkeit, die in den Nationen eher keine oder bestenfalls eine vereinnahmende doch nie verbindliche Rolle spielen. Da nehmen Nichtjuden viel lieber die Schrift von Ruth an, jedoch meist ebenfalls ohne sich zum Ewigen und Seinem Volk zu bekehren, wie Ruth es von Herzen und bedingungslos tat. Es fehlt im Buch Ruth die Einsicht da hinein, dass man Götzen diente, Sklave war in Ägypten, das ist es aber, was den Auszug, den vollkommenen Paradigmenwechsel hin zu G’tt in der Tora ausmacht. Und das macht Ruth so sympathisch insbesondere für Nichtjuden, die in ihren Religionen oft keinen Unterschied zwischen ihren einzelnen Götzen machen, keiner von ihren Götzen hat eine Persönlichkeit, eine wahrhaftige differenzierende Identität, eine geschlossene Einheit mit dem Menschen, und so brauchen sie auch selber keine neue Identität und Persönlichkeit anzunehmen, bleibt sogar das Lesen der Megillat Ruth für sie vollkommen konsequenzlos. Das darf jedoch niemals als Vorwurf verstanden werden, sondern ganz im Gegenteil, ihnen fehlt (nicht durch eigenes Verschulden sondern durch die Behinderung der Götzen, wie sie im Hallel Psalm 115 beschrieben sind) die Fähigkeit, einen G’tt alleine anzubeten und nur ihm allein zu dienen, sie können nicht einfach ausziehen aus ihrem Ägypten, weil es (noch) ihre Heimat ist. Dafür muss man Verständnis haben.
Doch eines Tages – möge es doch morgen sein – da wird der uns verheißene Messias kommen. Und dann (Jesaja 25,7) wird der Herr der Ewige, gesegnet sei Er, auf diesem Berg die Hülle verschlingen, die das Gesicht aller Völker verhüllt, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Dann werden sie sehen – und in diese Prophetie mündet die Haftara der ganzen Parascha Jitro:
- „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker G’tt, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Ewigen der Heerscharen wird dies tun.“ (Jesaja 9,5-6)
Das wird ein herrlicher Schabbat:
Schabbat Schalom !
Danke, lieber Eric, für diesen wunderbaren Artikel!
Shalom
Harald
BS“D
Schalom, lieber Herr Martienssen!
Es ist nicht üblich, Tora-Kommentare zu kommentieren. In diesem Sinne möchte ich aus einem Buch des Schweizer Rabbi Dr. Naftali Hersz Ehrmann zitieren, das er unter seinen kulturhistorischen Erzählungen unter dem Pseudonym JUDÄUS veröffentlicht hat. Er war ein naher Freund des Gaon Rabbiner Samson Raphael Hirsch. Da heißt es in seiner Geschichte „Eine vereitelte Hochzeit“ im Kapitel XVII in einem Zusammenhang mit der dritten Schabbat-Mahlzeit:
„Gewöhnlich eröffnete der Rabbi die Unterhaltung durch Erklärung eines Satzes aus dem heute verlesenen Abschnitt aus der Tora. Diese Erklärung wurde niemals diskutiert, sondern mit der dem illustren Wirt entsprechenden Ehrerbietung und Anerkennung entgegen genommen. …“
Das heute dazu als ein Beispiel.
Es entspricht keineswegs meiner Absicht, Ihnen widersprechen zu wollen. Ich möchte Sie aber auf etwas hinweisen. Denn bei aller Berechtigung oder Verpflichtung, historisch gesehen untragbare Grotesken und Folgen zu charakterisieren, worin Sie wahrscheinlich kaum zu übertreffen gehen, ist es doch wichtig zu wissen, wie die Tora mit wenigen Worten Zusammenhänge und Tiefen ausdrückt, die oft über Generationen hinweg nie zu Ende ergründet werden können. Da ist Jitro ein besonderer Punkt. Als Moses Schwiegervater hat er eine Stellung in Moses Leben gehabt, die nur von Ehrerbietung getragen war.
Als der Allmächtige sich Moses am Berg Gottes offenbart hatte, gab er Moses das Zeichen mit auf den Weg, dass Moses daran erkennen wird, von IHM gesandt worden zu sein, dass er, Moses, an diesem Berg mit dem Volke Israel gemeinsam Gott dienen werde.
Er hatte damit von Gott den Auftrag, nach Ägypten zu gehen und das Volk Israel aus der Sklaverei heraus zu führen. Zuerst ging er aber zu seinem Schwiegervater. Ein Zeichen der Treue. Dass Moses Frau dann auf der Reise an Moses Sohn die Beschneidung vornahm ist ein Zeichen, dass Zippora auch im jüdischen Sinne würdig war, Moses Frau zu sein.
Den Begriff Giur (Übertritt zum Judentum) gab es damals noch nicht. Wenn Sie aber an die Tamar denken, Jehudas Schwiegertochter, an Osnath, Josephs Frau, wie Zippora die Tochter eines Priesters, oder an die vielen Schüler Abrahams, dann wird doch sichtbar, dass auch verschiedene Menschen zur Erkenntnis des Gottes Israels gekommen sind und sich IHM angeschlossen haben, die keine Nachkommen des Schem waren. Jitro war darunter ein leuchtendes Beispiel.
Mir geht es hier nicht um die Frage, wer der erste Ger Zedek war, sondern um das Beit Din, das es bis zu Jitros Zeiten noch nicht gegeben hatte. Wenn Ihnen auch der Giur ohne Beit Din gefällt, wie Sie zu erkennen geben, erscheint es Ihnen denn nicht selbst wie ein Widerspruch, wenn Sie dabei Jitros Führungsqualitäten loben, durch die er Moses, seinem Schwiegersohn, sehr hilfreich sein konnte, ohne darauf hinzuweisen, dass Jitro mit der Einrichtung der verschiedenen Richterämter es war, der das System des Beit Din selbst ins Leben gerufen hat? Die Frage ist vielleicht von zu weit her geholt, ob Jitro bei seinem „Giur“ das Beit Din sogar gefehlt hat?
Ich bleibe noch bei Ihrem Beitrag: Der erste Holocaust waren die Kreuzzüge, der zweite nach dem Konzept des Prof. Dr. Luther, der Europäische Holocaust, war aber nicht der letzte Holocaust, denn der dritte läuft gerade mitten in der → Lutherischen Weltmacht als der Amerikanische Holocaust ab, aber mit humanitären Vorzeichen in Form der demokratisch gesteuerten Lutherischen Assimilation. Das Ziel ist auch nichts anderes als die Vernichtung des Judentums und ist natürlich nicht nur auf Amerika beschränkt, sondern spielt sich sogar im Lande Israel ab und heißt auch hier Mission oder Jüdisch-Messianische-Gemeinde etc. Da werden die Rabbinats-Gerichte manchmal überfordert, wenn der Giur zum Troyanischen Pferd wird.
Darüber hinaus ein Blick auf das weitere Schicksal Jitros. Das Beit Din war eingerichtet, aber Jitro wurde von Mosche wieder nach Hause geschickt, bevor nun Mosche vom Himmel aus die Anweisungen bekam, das ganze Volk zu heiligen und zu schützen, damit keiner den Berg berühre und sich nahen könnte, während der Erlöser Israels sich Seinen Erlösten offenbart. Dieses gewiss größte Ereignis der Weltgeschichte hat Jitro nicht miterlebt.
Wichtig ist jedoch zu unterscheiden, dass aus Jitros Nachkommen, die doch eigentlich Midianiter waren, ein neues Volk aufwuchs, die Drusen. Als am Ende der 40 Jahre auf Gottes Befehl die Midianiter durch das Schwert Israels geschlagen wurden und mitten unter ihnen Bileam, der durch seinen Rat Midian verführt hatte, Israel zu Fall zu bringen durch eine Form der Assimilation, waren die Drusen davon nicht betroffen.
In heutiger Zeit ist das Schicksal der Drusen besonders ergreifend, die doch Israel viel Treue erwiesen haben. Sie sind in einer vergleichbaren Lage wie die Kurden, deren Heimat zerteilt ist durch Grenzen und damit verschiedene Staatsgebiete in der Türkei, dem Irak, Syrien und dem Iran. Früher war es das Land Kurdistan.
Wie weit die Drusen je ein eigenes Land hatten, entzieht sich meiner Kenntnis. Sie leben jedoch heute in Israel, Jordanien, Syrien und Libanon verteilt und oft sind dabei Familien zerrissen durch dazwischen liegende Grenzen. Das sollte in Deutschland doch Erinnerungen wecken!
Die alle Weltgeschichte überragende Bedeutung hat aber das Geheimnis der Offenbarung des Erlösers Israels, der auch der Richter der ganzen Erde ist. Das alle Welt von IHM dereinst nach dem Ewigen Gesetz der Tora gerichtet wird, das am Sinai offenbart wurde, dürfte doch den ganzen Sinn des Lebens in dieser Welt mit beinhalten.
Wenn religiöse Weltmächte dieses Gesetz zum Feindbild machen und durch Demokratie mit Menschen-Gesetzen ersetzen wollen, dann können sie zwar mit einem demokratischen Ansehen Eindruck machen. Sie scheinen aber nicht zu wissen, dass sie dafür im Gericht Gottes als die Kriminellen dastehen werden, denen es sogar gefallen hat, dass die Schlange die Rolle des Erlösers spielt, vgl. Anfang der Ersatztheologie im Paradies. Theologische Kriminalität, die die Mehrheit der Menschen verhindert an der Erkenntnis Gottes durch Ersatz-Götter, Ersatz-Evangelien, Ersatz-Episteln, Ersatz-Glauben!
Mit herzlichen Schalom-Wünschen!
Ihr Jehonatan Kiebitz
Dank der ermutigenden Kommentare von Dir, lieber Harald, und Ihnen, lieber Herr Kiebitz, wird sichtbar, wie durch den eingebrachten Begriff „Ger Zedek“ eine – evtl. dereinst für alle Völker und das gesamte Judentum“ – neue, bisher unterbelichtete Perspektive G’ttes (wieder) erkennbar wird. Denn der Talmud, also Menschen, stellen hunderte von Jahren nach dem ersten Übertritt zum Judentum durch Jitro und in Missachtung G’ttes gesetzlichen Hinzufügungsverbotes der Tora (Devarim 4,1-3) dem vermeintlich „gerecht“ (zedek / צדיק), also nach den Regeln des Bet Din zum Judentum übergetretenen „Fremden“ (ger / גר), einen ebenso vermeintlich ungerechten, zumindest mit weit weniger Rechten gesegneten „fremden Mitbewohner“ (ger toschav / גר תושב) gegenüber. Letzterer wird vom Talmud sogar auf die Mindestanforderung an einen Menschen reduziert, überhaupt am Ewigen Leben teilhaftig zu werden, nämlich das → Halten der Sieben Noachidischen Gebote.
Im völligen Gegensatz zum Allmächtigen, der einem Goi, welcher mit den Hebräern „aus Ägypten ausgezogen ist“ (vgl. Erstes Gebot) sowie aus eigener Entscheidung und nach den in dem hier beleuchteten Wochenabschnitt „Jitro“ am Sinai gegebenen Geboten G’ttes „unter ihnen wohnt“ (gar / גר), dem anderen, der sich zusätzlich noch hat beschneiden lassen, um sogar am Pessachmahl teilnehmen zu dürfen, gesetzlich absolut auf ein- und dieselbe Stufe emporhebt (Schmot 12,48-49): „Ein Gesetz soll gelten für den Einheimischen und für den Fremden, der mitten unter euch wohnt.“
Was aufgezeigt werden soll, ist, dass jeder Mensch, jedes Gremium und jedes Rabbinat, sich automatisch auf dünnes Eis begibt (das dann durch Zutun o.g. Schlange unwillkürlich einbricht), wenn man menschliche, vermeintlich humane oder umgekehrt gar eigennützige, demokratisch im Bet Din beschlossene Gesetze und Eindrücke wahrnimmt, siehe → Judaica et Christiana: Beschreibung und Wahrnehmung des Fremden in der rabbinischen Literatur. Dann ist wahrscheinlich der nächste Schritt vorprogrammiert, den die nunmehr „eingeladene“ Schlange mit dem noch so vorbildlich orthodoxen Juden tut, wie beispielsweise dem Schritt, dass man die Bibeln von Religionen, die das Judentum vernichten wollen, namentlich jenes Christentum, in einem Anflug von Harmonieliebe (in Wirklichkeit will man sich oft wegen seines Wissens um deren g’ttverlassenen Bücher oder sogar als interreligiösen „Brückenbauer“ feiern lassen) und um eines imaginären Friedenswillen respektiert. Oder dass man die Juden vernichtenden Theorien irgendwelcher narzisstischer Apostel von gestern und heute, schlimmstenfalls die des Paulus oder des Papstes, schamlos als philosophisch respektable Gedankengänge zitiert, gleichzeitig jedoch den G’tt Israels verrät, siehe → Schalom Ben-Chorin: Theologia Judaica. In Wirklichkeit braucht es keine Talmud kundigen Theoriegiganten, sondern Tora treue G’ttesliebhaber, die den Auszug aus Ägypten, dem Sklavenhause, und den Geist eines Ger im EINSsein mit dem Ewigen, gelobt sei Er, beurteilen können. Aufrichtige Liebe, wie der Liebe G’tt uns liebt, sollte dazu befähigt sein. Mich in diesem Sinne mit Ihnen beiden einig fühlend und dankbar für Deinen / Ihren fruchtbaren Anstoß, Shalom.