Offener Brief
– Absage der Verleihung des Leo-Baeck-Preises an Lutherdekaden-Vorsitzenden –
Sehr geehrter Herr Dr. Graumann !
Berlin 1933 / 2013. Das von Ihnen bekleidete Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland ist ein politisches. Das des Pfarrers Nikolaus Schneider, seines Zeichens Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ein geistliches. Beides – politisch und geistlich – war die Stellung des liberalen Rabbiners Dr. Leo Baeck, Namensgeber des höchsten heute von Juden verliehenen Preises hierzulande, als er 1933 Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden wurde. Damals begann – aufgrund der 400 Jahre lang von allen evangelischen Kanzeln sonntäglich gepredigten Judenhetze Luthers nur zu konsequent – die antisemitische Verfolgung und systematische Verelendung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland … Übrigens wurde vom 9. auf den 10. November 1938 bewusst in den Geburtstag Dr. Martin Luthers hinein gefeiert, weshalb die „Pogromnacht“ ungeschminkt eigentlich den Namen →Luthers Reichskristallnacht verdiente. Diese von Luther gegen Synagogen geforderte Feuersnacht wiederum entfachte den gesamten nun eindeutig als evangelisch motiviert entlarvten Holocaust. Oder haben Sie das nicht gewusst, Herr Dr. Graumann, dass Sie in der Person des Lutheraner-Führers Nikolaus Schneider den demokratisch gewählten geistlichen Nachfolger des wirkungsvollsten, in christlicher Frömmigkeit zur Judenvernichtung aufrufenden →Volksverhetzers Deutschlands nun sogar noch den Leo-Baeck-Preis für seine Judenvernichtende Geisteshaltung verleihen? Luthers Hauptforderungen in etlichen Büchern und vom Naziregime millionenfach neu aufgelegten Traktaten war doch die: „Erstlich, dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke … solches soll man tun, unserm Herrn und der Christenheit zu ehren damit Gott sehe, dass wir Christen seien.”
Haben Sie tatsächlich davon nichts gewusst, als Sie, der Zentralrat der Juden in Deutschland, in diesem Jahr mit Einstimmigkeit Ihrer Spitzengremien die Verleihung des Leo-Baeck-Preises an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. h.c. Nikolaus Schneider, beschlossen? Dann sei Ihnen, Herr Dr. Dieter Graumann, hier ein weiteres Geheimnis verraten: Luthers Judenvernichtungsgeist lebt! Und zwar in einem Superfest, 10 (in Worten: zehn) Jahre lang! Initiator der sogenannten →Lutherdekade: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland! Politisch flankiert die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Katrin Göring-Eckardt – ihres Zeichens auch stellv. Ratsvorsitzende und Präses der Synode der EKD / Spitzenkandidatin der Partei Bündnis90/Die Grünen für den Bundestagswahlkampf 2013 – Schneiders geistlich in heißesten Flammen wieder auflodernden „Israelpläne“ damit, dass sie zusammen mit ihrem Parteigenossen Jürgen Trittin ein Kennzeichnungsgesetz für alles Jüdische herbeiführen will. Zunächst nur Produkte betreffend, doch so hat es 1933 auch angefangen. Ihrer lutherisch durchgifteten Meinung nach – und man sollte ihre Drohung ernst nehmen – wird das Reformationsjubiläum 2017 → „ein großes, fröhliches, glaubensgewisses und ökumenisches Jahr“.
Interessant, dieser ökumenische Glaube, der sich auf den heiligen Geist eines zum Paulus geworden Saulus und dessen apostolisches Vermächtnis gegen ein Volk stützt, „darin es viele Freche, unnütze Schwätzer und Verführer, besonders die aus den Juden gibt, denen man das Maul stopfen muss, weil sie ganze Häuser verwirren und lehren, was nicht sein darf, um schändlichen Gewinns willen; es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche – dieses Zeugnis ist wahr – aus diesem Grund weise sie scharf zurecht, damit sie gesund werden im Glauben“, wie Paulus im Neuen Testament seinen Zögling Titus (1,10-13) unterweist. Lieber Zentralrat der Juden in Deutschland, der Lutherische Weltbund (LWB – Lutheran World Federation – LWF) wird hoch erfreut sein, dass Sie so schnell nach seinem Ihnen bereiteten Holocaust wieder dermaßen heftig genesen sind im Glauben, dass Sie nunmehr gar dem die Lutherdekade über Sie verkündenden deutschen Luther-Chef Ihre höchste Ehrung zuteil werden lassen wollen. Derweil der Nachfolger jenes deutschen Papstes der Katholischen Kirche, der in seiner →Karfreitagsfürbitte so aufopfernd für die Genesung „der verblendeten, verstockten und perfiden Juden“ beten ließ, auf dem Katholischen Weltjugendtag in Rio de Janeiro vor drei Millionen Gläubigen sich darüber die Hände reiben darf, dass der Zentralrat der Juden in Deutschland rückgradloser Weise seinem Vorgänger Joseph Ratzinger, alias Benedikt XVI., nach dessen Judendiffamierung den Dialog mit der Katholischen Kirche für solange ausgesetzt erklärte, bis der Vatikan dieses „Gebet“ zurück genommen habe. Ratzinger hat es nicht zurück genommen, ließ den Zentralrat sogar noch durch Kardinal Kasper für dessen Empfindlichkeit auslachen, woraufhin die gehörnten Juden statt Aussatz des Dialogs genau das Gegenteil taten. Sie ehrten Ratzinger durch eine freundschaftliche Einladung zur Judenmission ins Heiligen Land! Kann es sein, dass Sie jetzt, Herr Dr. Graumann, die gleiche naive Strategie verfolgen, nach dem Motto, Luther habe es schon nicht so ernst gemeint, als er seinen Lutheranern die Worte des neutestamentarischen Apostels Paulus – zweifelsfrei in einer die Deutsche Sprache revolutionierenden Weise – ins Stammbuch schrieb: „Jüden sind rituelle Mörder, Wucherer. Sie sind schlimmer, als der Teufel. Sie sind zur Hölle verdammt. Ihre Synagogen sollen zerstört und ihre Bücher verboten werden, sie sollen von den Fürsten aus ihren Gebieten verjagt werden.“ Und für die Ehrung dieses „Visionärs“ in der Lutherdekade 2017 soll der heutige Lutheraner-Chef Deutschlands 2013 – jetzt erst recht – die höchste Auszeichnung erhalten? Sein Sie einmal ehrlich, Herr Dr. Graumann, da Ihnen g’ttlob Umgangsformen und Kultur doch als zweite Haut zueigen sind: Würden Sie einen Menschen wie Luther bei sich zuhause einladen? Wäre es nicht eine Frage der Menschenwürde mit Vorbildcharakter, sich von solchen Subjekten zu distanzieren? Dass der Ratsvorsitzende der EKD sich nicht von Luther distanziert, ihn statt dessen seinerseits höchste Ehren zuteil werden lassen will, lässt das nicht einen tiefen Rückschluss auf dessen persönliche Seelen- und Geisteshaltung zu?
Gerade in Zeiten, in denen deutsche Bürger G’tt sei Dank zu menschenwürdigem Denken zu finden scheinen, was ihnen unter Luthers Einfluss seit 500 Jahren kaum ermöglicht worden war, und gegen das Ausspionieren durch die amerikanische Regierung und deren NSA (→PRISM) unter wohlwollender Billigung der deutschen Bundesregierung protestieren, welche den Geheimnisverrat eines Edward Snowden / Bradley Manning anprangert, statt würdigt, muss sich da der einzelne Deutsche fragen lassen, warum er die schamlosen Lügen von Politikern noch zulassen will, indem er die aller verbrecherischsten Lügner der Geschichte durch seine Staats- (Lutherpfarrer Gauck), Regierungs- (Lutherpfarrerstochter Merkel) und Körperschaftspräsidenten (Sie?) gewähren lässt in ihrer offenkundigen Absicht, das deutsche Volk weiter in den Verbrechen und Lügen der Vergangenheit gefangen halten und dadurch „führen“ zu können? Wenn Sie ihnen nicht, Herr Dr. Graumann, mit jüdischen Werten vorangehen und das von dunklen Mächten oktroyierte vermeintliche Recht auf „Widerlegen durch vorsätzliches Nichtwissen“ entkräften, wer dann? Wenn Sie sie heute nicht in eine historisch wahre Freiheit entlassen, sie freisetzen in eine gerechte Haltung G’tt und Seinem Wort zu ehren, wann dann? Die Vorgängerin des heutigen Ratsvorsitzenden der EKD wurde seitens SPIEGEL einmal die Testfrage gestellt, ob sie denn das Erste Gebot auswendig sagen könnte? Sie konnte es nicht! Stattdessen zitierte sie Luthers erstes Gebot, welches mit G’ttes Erstem Gebot in unser aller Bibel sinngemäß nichts mehr zutun hat, weil die Errettung durch G’tt vollständig fehlt. Verstehen Sie, was uns dieses, jede menschliche Moral in ihrer Grundbegrifflichkeit erschütternde Beispiel sagt? Wer einen bestimmten „Geist“ ehrt, wird auch dessen bestimmten Geist empfangen. Natürlich hat DER SPIEGEL in unserem Beispiel eine ebenfalls enorm hohe gesellschaftliche Schuld auf sich geladen, als er sich nicht einmal über den Inhalt des Ersten Gebots in der Bibel informierte, bevor er die von G’tt und allen guten Geistern verlassene, heute wegen ihrer Süffisanz zur Luther-Dekaden-Botschafterin degradierte Ex-Ratsvorsitzende, Margot Käßmann, nach dem Ersten Gebot fragte. Doch zur Ehrenrettung des SPIEGEL muss man feststellen, dass nach 500-jähriger Regentschaft des Luthergeistes in Deutschland kaum jemand hierzulande mehr etwas anderes als Luther statt des Ewigen, gesegnet sei Er, zitieren kann, mag der Vernichtungsgeist, wie heute beim EKD-Ratsvorsitzenden, auch noch so offensichtlich sein.
Ein anderes Beispiel zur jetzigen Situation durch die Jahrhunderte betrachtet
Laut Reinhard Bingener (März 2013 in der FAZ) “troff das Lutherjubiläum 1917 vor Chauvinismus“. Hingegen sah der sonst gar nicht hoch genug zu schätzende FAZ-Redakteur das Wartburgfest 1817, also jenes Lutherfest hundert Jahre zuvor, höchst positiv als einen der mit Luther verbundenen „großen Aufbrüche“. Hier irrt im Anflug eines Luthergeistes sogar Bingener. Es sei denn, man wollte auch den Nationalsozialismus als „großen Aufbruch“ der Deutschen loben, hatte die Jenaer Urburschenschaft doch in eben diesem vorauseilenden Nazi-Geist – der in Wirklichkeit nichts anderes als Jahrhunderte alter Luthergeist war – mit gleichen Worten wie „voll der Tugend der Väter“ auf das Wartburger „Nationalfest“ geladen, wie diese auch in den Parolen des Dritten Reich erklangen, des „Reiches des Heiligen Geistes“. Sogar der fromme Wunsch auf den Einladungsblättern zum Wartburgfest, „der Himmel segne unser gemeinsames Streben“, ließ sich sinngleich auf den deutschen Koppelschlössern deutscher Soldaten des 2. Weltkrieges eingegossenen wiederfinden: „Gott mit uns“, stand dort.
Wenn wir oben von tiefen Rückschlüssen auf die persönliche Seelen- und Geisteshaltung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland sprachen, werden diese parallel leider auch durch „globale Fakten“ bekräftigt: antisemitische und besonders antizionistische bzw. antiisraelische Fakten! Haben Sie auch das nicht gewusst, Herr Dr. Graumann, als Sie sich für die Verleihung des Leo-Baeck-Preises an den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entschieden: „Weil Nikolaus Schneider sich der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit sowie dem Staat Israel ganz besonders tief verbunden fühlt; das hat er stets unmissverständlich zum Ausdruck gebracht.“ Hier offenbart sich eine psychisch tief gespaltene und demzufolge progressiv verlogene Persönlichkeit! Denn tatsächlich ist es so, dass Schneiders gesamte EKD aus 20 deutschen Gliedkirchen besteht. Jede einzelne dieser 20 EKD-Gliedkirchen ist als vollwertiges Mitglied international im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK, auch: Weltkirchenrat – engl. World Council of Churches / WCC) vereinigt, der wiederum neben der erst letzte Woche von der Europäischen Union (EU) mit viel Zaudern endlich als Terror-Organisation erkannten Hamas die mit Abstand antisemitischste, antizionistischste und antiisraelischste NGO-Organisation weltweit darstellt. Und Sie wollen allen ernstes deren deutschen Ratsvorsitzenden als „dem Staat Israel verbundene“ Persönlichkeit ehren? Haben Sie in der Tat nie etwas vom →Kairos-Palästina-Dokument des Weltkirchenrats (das Kirchen weltweit zu Boykott, Enteignung und Delegitimierung des israelischen Staats aufhetzt) gehört, dem widerlichsten Projekt gegen den Staat Israel der Evangelischen Kirche weltweit? Aber immerhin müssten Sie schon einmal etwas von gelegentlich stattfindenden Kirchentagen der Evangelischen Kirche in Deutschland gehört haben, oder? Dort hatte nämlich eine der effektivsten antiisraelischen EKD-Lügenverbreitungstruppen ihren Auftritt: Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948 des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon e.V. Diese soll die Auslöschung Israels vorantreiben, bevor irgendein verwirrter Palästinenserführer eventuell auf den perfiden Gedanken kommt, das →Existenzrecht Israels – das Leben von Juden überhaupt – anzuerkennen und die armen Flüchtlingskinder auf diese Weise gar friedlich eine Heimat finden lässt. Schließlich wäre der in 4. Generation bereits erfolgreich weitervererbte Flüchtlingsstatus das Schlimmste; schlimmer als der Verlust des eigenen Lebens durch versklavende Arbeitgeber in den Siedlungen oder bei den alltäglichen terroristischen Überfällen durch die Israel Defense Forces (IDF). Der Denkendorfer Kreis für christlich-jüdische Begegnung e.V. hat unter vielen anderen Vereinen bei den EKD-Organisatoren des Kirchentages versucht, diese Ausstellung zu verhindern. Doch die vom Ratsvorsitzenden Schneider befehligte Luthergemeinschaft ließ sich nicht mehr beruhigen. Er konnte seines eigenen Geistes Kind leider nicht mehr verhindern. Wenn Sie von alldem schon nichts wissen, sollten Sie zumindest realisieren, Herr Dr. Graumann, dass natürlich nur ein durchtriebener, gestandener Lutheraner („brennt ihre Synagogen nieder, damit Gott sehe, dass wir Christen seien“) ein Ratsvorsitzender der EKD werden kann, ebenso wie nur ein zölibatärer Kardinal ein Papst – homosexuell/schwul kann dieser, laut Papst Franziskus vorgestern, mittlerweile ruhig sein.
Kennt man diese Fakten über die EKD nicht, oder, unverzeihlicher noch, wenn man sie wissentlich bagatellisiert oder ignoriert, bringt man fahrlässig und ohne jedwede Not nicht nur – wie 1933 – die Juden in Deutschland in Gefahr, sondern vereitelt womöglich auch alle aufkeimenden Hoffnungen der von Barack Obama und US-Außenminister John Kerry eingeleiteten Washingtoner Friedensverhandlungen zwischen Israelis, egal wo auf der Welt, und – wenn der Gazastreifen schon wegen Ignoranz der Hamas und Hisbollah nicht mehr zu retten ist – den Palästinensern im Westjordanland um Mahmmud Abbas’ Fatah-Palästinensische Autonomiebehörde in Ramallah herum … von der Torpedierung der Politik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seines in die Verhandlungen aus Jerusalem gesandten Izchak Molcho ganz zu schweigen. Israel drangeben, alles, weil in Deutschland einem erwiesen schlechten Gutmensch-Auszeichnungswahn der Vorzug vor einer starken, konsequenten und Wahrheitsverpflichteten Politik gegeben wird – if you can’t beat them join them?
Wenn die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung Georg-Büchner-Preis im Sommer 2013 an Sibylle Lewitscharoff verliehen wurde, dann insbesondere auch wegen der ihr fremden Vulgärsprache zugunsten phantasievoller, intelligenter Erzählkultur. Umso glaubhafter klingt es dann aus ihrem Munde, wenn sie, wie beim Petersberger Forum 2013 geschehen, das heutige Auftreten der Evangelischen Kirche in Deutschland als „einfach nur noch lächerlich“ bezeichnet. Einem Prädikat, dem es auf jüdisch-deutscher Seite eher wenig wünschenswert erscheinen sollte, nachzueifern, oder?
Nichts Neues unter dem Himmel? Der folgende sich selbst auferlegte Imperativ eines der ältesten Judenführer, König Salomo – längst scheint er wie in der Ewigkeit verhallt und in oft willfährig G’tt verlassener Selbstverliebtheit vergessen – möge Ihnen jedoch, sehr geehrter Herr Dr. Graumann, Mut und Besonnenheit für Ihre jetzt – selbstverschuldet – unumgänglich gewordene HISTORISCHE AUFGABE geben: „Errette, die zum Tode geschleppt werden; und entziehe dich nicht denen, dir zur Schlachtung wanken! Sagst du auch: Siehe, wir haben von nichts gewusst! Ist es doch so: der die Herzen prüft, der merkt es, und der auf deine Seele achthat, der weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem TUN!“ (Sprüchen 24)
Politische Etikette verbietet es wahrscheinlich, Herrn Schneider den Preis jetzt nicht mehr zu verleihen. Doch unbenommen ist Ihnen dem Preisträger vorher mitzuteilen, wofür er den Preis bekommt – nun, da aufgrund seiner (entgegen aller verlogenen Lippenbekenntnisse) antiisraelischen Geisteshaltung sich die erstlichen Gründe für die Auszeichnung als unzutreffend erwiesen haben – nämlich mit der neuen Begründung, dass er sich vor aller Welt vom Juden und jeden Guten Geschmack hassenden Volksverhetzer Martin Luther persönlich distanziert! „Siehe“ → Re’eh, ist er des Geistes, den Sie in ihm sehen, wird er es TUN – zum Frieden der gesamten Menschheit!
Mit freundlichen Grüßen
Eric C. Martienssen
Ich bin immer wieder überrascht wie Juden sich die Humanistische deutsche Denkweise aneigenen und damit in die Denke des entweder oder verfallen.
Sie solten sich das hebräische Denken aneignen -das komplementär ist. Sowohl als auch! Ja Luther war nicht der für den er in Deutschland gehandelt wird, er hat mit seiner Schrift “ Wider die juden und ihre Lügen“ sehr an den Juden gefrevelt. Andererseits hat er die Bibel ins Volk gebracht. Es ist wie mit David und anderen Propheten des 1. Testamentes – Licht und Schatten liegen sehr nah beieinander. Ich rate allen, die solche Artikel in populistischer Weise schreiben, lesen sie mal betend den Psalm 103.
Ob ein Herr Graumann diesen Brief tatsächlich liest oder darauf antwortet, bezweifle ich. Dass Luther die Bibel unters Volk brachte ist eigentlich Gutenberg mit dessen Buchdruckverfahren zu danken. Vor Luther gab es bereits schon 18 ! Bibeln in deutscher Sprache. Vielleicht hat auch die zu dieser Zeit in Europa nicht unbekannte Pest am Ende beigetragen, dass es mit dem Glauben der Kirche wohl nicht zum Besten steht und die Massen einem Luther nachfolgten bis in den Dreißigjährigen Krieg usw. Das Problem heute ist, dass man Luther und seine Lehre unkritisch aber mit Erfolg vermarktet. Nicht nur an den Juden hat er gefrevelt sondern an allen, die nicht seiner Auffassung waren und es bis heute sind. Ein offener Brief an Hrn. Graumann sollte diesen auffordern öffentlich dagegen einzuschreiten, dass jährlich zum Holocaust Gedenktag im Januar, beide Kirchen ökumenische Gedenkgottesdienste für die Opfer der Nazis durchführen.
Noch heute verpflichtet sich jeder Katholik und kath. Geistliche in seiner Amtseinführung, alles auszumerzen, was gegen den Glauben ist. Ein solcher Gottesdienst ist m.E. eine Verhöhnung der Opfer, dem sich eine Organisation der Juden in Deutschland widersetzen sollte.
Auf dem jüdischen Friedhof in Eisleben wird diese „Feier“ vom Eisleber Synagogenverein und den Kirchen zelebriert. Geschichtsvergessener gehts nimmer. Dazu sollte Hr. Graumann aufgefordert werden, öffentlich Stellung zu beziehen, dass die Opfer der Nazis nicht verhöhnt werden.
Den offenen Brief halte ich für völlig kontraproduktiv, im Übrigen auch für ehrverletzend. Das ist kein Stil, heute noch miteinander umzugehen Warum werden heutige Protestanten attackiert für einen Luther, der vor Jahrhunderten gelebt hat und dessen antijüdische Haltung kein Maßstab für heutige Menschen sein kann. Dass die Reformation ein Gedenken verdient, steht aber doch wohl außer Frage.
Bei einem Gedenken der Reformation käme es m.E. darauf an, was dabei konkret gewürdigt werden soll.
BS“D
Ihr Offener Brief an Herrn Dr. Graumann und Ihr →Kommentar zum Schabbat Reeh ergänzen sich wie in einem Stück gegossen. Sie sind dabei über sich selbst hinaus gewachsen. Nur ein einziger Punkt erscheint mir als sachlicher Fehler, nämlich im ersten Satz Ihres Kommentars, wo < außer in Israel > hätte eingefügt werden müssen: „Obwohl die genaue Lage des Berges Sinai < außer in Israel > nicht bekannt ist“ … denn in Israel ist dessen Lage bekannt, s. mein Aufsatz →Glaubens- oder Götzenbilder in Israel?
Anders ist es bei den Kommentaren, mit denen dankenswerter Weise Ihre Leser zu erkennen geben, wie sie Ihren Beiträgen gegenüberstehen. Daran komme ich allerdings nicht kommentarlos vorbei und möchte folgende Hinweise nicht versäumen:
@ Wilfried Gotter: „Die Bibel ins Volk gebracht“? Da Luther nicht Hebräisch konnte, war er nur der Übersetzer des sog. Neuen Testamentes (auf der Wartburg). Das einheitliche Hochdeutsch, dessen Verdienst die Übersetzung der Heiligen Schrift ist, hatte Deutschland jedoch seinen Juden zu verdanken, die in Luthers Auftrag, dem Handlanger des Kurfürsten von Sachsen, die Übersetzung lieferten. Dass Luther zum extremsten Judenfeind wurde lag jedoch nicht nur daran, dass es für keinen Juden einen Grund gab, dem Ansinnen Luthers stattzugeben, sich von ihm taufen zu lassen. Die Juden des Übersetzerteams konnten gar nicht anders als ihren Auftraggeber, Herrn Luther, dafür zur Rechenschaft zu ziehen, wie er sich an den allerheiligsten Dingen und an ihrer Übersetzung vergriffen hat … s. auch Kleiner Katechismus Dr. Martin Luthers im Vergleich zur Heiligen Schrift, insbesondere der →10 Gebote Gottes.
Wer weiß, dass Luther nur zum Theologen geworden ist, um sich durch den Eintritt ins Kloster dem Galgen zu entziehen, nachdem er seinen juristischen Studienkameraden Hieronymus Bunz erstochen hat, und was aus Luthers theologischer Kriminalität für ein Blutvergießen in der Welt gefolgt ist → s. Luthers Reichskristallnacht, dem wird vergeblich sein, das dem Schatten ach so nahe Licht zu finden. Dass der Begriff Reformation nur eine Tarnung politischer Interessen der Kurfürsten nördlich der Alpen war, hatte ich früher einmal in der GSI-Website klargestellt mit den Worten → Man wollte seine Untertanen vom Papst abnabeln.
Dem Psalm 103 in einer Heiligkeit des Lichtes der Heiligen Schrift und des Königs David kann doch Luthers Wesen und Katechismus nur als absolutes Gegenteil gegenüberstehen. Was will man nun eigentlich mit der Lutherdekade?
@ Herrn Guenther Troeges Antwort kann ich mich nur anschließen und bin dafür dankbar!
@ Herr Prof. Waldenfels sieht es als eine ehrverletztende Attackierung von Protestanten an, wenn nach Jahrhunderten der antijüdischen Haltung Luthers, die doch lange genug als politisches und religiöses System instrumentalisiert wurde, nun ein anderer Maßstab angelegt wird. Tut es dem katholischen Professor nicht leid, in welchem Ausmaß die Lutheraner durch viele Epochen von →Systemen der Lüge beherrscht wurden die allein durch den Glauben an eine schwer durchschaubare Verlogenheit und theologische Kriminalität so lange aufrecht erhalten wurden?
Kann es nicht nachdenklich machen, dass die Juden im Zeitalter der Reformation nicht Luther sondern Kaiser Karl V. unterstützten? Sie hatten Gründe, im Sinne der Tora, dem göttlichen Maßstab, die von Luther bekämpfte Kirche dem Luther vorzuziehen, in dem sie bereits den schlimmsten Judenfeind für die Zukunft erkannten.
Ist es hier nicht die einzige und nun bereits Jahrhunderte überfällige Lösung, das Licht und die Finsternis, die Wahrheit und die Lüge, den Segen Israels und den Fluch der in immer neuen Gewändern getarnten Feindschaft gegen Israel voneinander zu trennen? Für jede theologische Kriminalität ist es ehrverletzend, wenn ihre Ehrlosigkeit bloßgestellt wird.
Den Leo-Baeck-Preis verdient folglich nur, wer die Fähigkeit beweist, mit der Lutherdekade Schluss zu machen!
Nur mal zum Nachsehen, viele sind doch noch auf dem Holzweg, den einst Luther eingeschlagen hatte.
Nein, nein, es hat sich nichts geändert – sie bleiben Martin Luther treu, die Lutheraner…
s. Monatliches Gebet für das „Ende der Besatzung“
Im Übrigen gab es auch nie einen Palästinenserstaat. Wer soll denn der Präsident oder König gewesen sein vor Arafat und welche Währung hatten sie denn, wie stand diese zum Dollar? – Darauf fällt nämlich niemandem mehr etwas ein.
@ Wilfried Gotter 1. August 2013 um 19:01
„Ich bin immer wieder überrascht wie Juden sich die Humanistische deutsche Denkweise aneigenen und damit in die Denke des entweder oder verfallen.
Sie solten sich das hebräische Denken aneignen -das komplementär ist. Sowohl als auch!…“
Ja, ja. „Die Juden sollten…“ Was sollten die Juden denn noch alles ? .