Schalom Dir, lieber Eric, und allen Deinen Lesern!
Warum hat der Schabbat vor dem Purim-Fest im Anschluss an die Lesung des regulären Wochenabschnittes entsprechend des Verlaufs des Tora-Jahres eine Spezial-Parascha, also einen zweiten Tora-Abschnitt, und darauf bezogen eine Spezial-Hafttara (Prophetenabschnitt)? In diesem Fall betrifft es die Lesung des Maftir, des achten Bar Mizwa, der speziell für die letzten drei Verse der Parascha KI TEZE (Paraschat Sachor im 5. Buch Moses) als Spezial-Parascha aufgerufen wird und anschließend den dazu gehörenden Prophetenabschnitt selbst vorliest.
Die Antwort könnte man zusammenfassen: Wegen dem Holocaust!
Das könnte man jedoch erweitern: Wegen des gerade wieder vergangenen Karnevals, des christlich inszenierten Anti-Purim (Mit dem Namen eines Papstes)! | → Karneval versus Purim
Am Ende der Tora, als das Volk Israel schon vor dem Ziel seiner 40-jährigen Wanderung durch die Wüste stand, durch unbewohnbares Land, als es gewöhnt war, nur durch Wunder des Schöpfers und Erlösers der Welt zu überleben, hatte es eine Schule absolviert. Was musste es vorher lernen? Es war die Fähigkeit, Dinge zu unterscheiden im Gegensatz zu dem System der Religionen der Völker, einem „Glauben“!
Alle Völker verstanden sich durch ihr Land. Danach wurden sie und auch ihre Sprache genannt: Die Deutschen sprechen deutsch in Deutschland, die Holländer holländisch in Holland, die Engländer englisch in England etc. Das völlige Gegenteil dazu, eine Neuschöpfung des Schöpfers und Erlösers von Himmel und Erde, und damit der ganzen Welt, war das Volk Israel, das 8. Schöpfungswerk des Gottes Israels inmitten der Weltgeschichte.
Das Volk Israel wurde vom seinem Schöpfer völlig unabhängig von irgendeinem Land geschaffen, um inmitten der Völker aller Länder einfach nicht das Volk eines Landes zu sein, sondern direkt das Volk des Schöpfers und Erlösers, das Volk des lebendigen Gottes. Das besagt auch der Name Israel, der sich nur begründet im Gott Israels, der auch der Schöpfer aller Länder ist, und bedeutet: Der Überragende ist Gott.
Er offenbart sich gegenüber der ganzen Welt, also allen Völkern, durch das eine Volk Israel, das kleinste unter allen Völkern, die sich gern in einem Größenwahn vereinigen zu einer Großmacht. Dabei offenbart sich der Unterschied in der Gesinnung, die Macht. Alle Völker trachten irgendwie bei allem, was sie tun, nach Macht. Der Prophet Amos drückt es aus mit den Worten: Und also muss die Macht ihr Gott sein. Der Gott der Welt ist also die Macht!
Was ist der erste Ausdruck der Macht, bereits in der Hand der kleinen Leute? Das Geld! Damit kaufen sie sich auch Spielzeug. Womit spielen kleine und große Leute besonders gern? Mit Waffen! Warum? Mit denen können sie durch Gewalt ihre Macht vergrößern und sogar anderen ihr Geld, ihre Macht, ihr Land oder sogar ihr Leben mit dessen Grundlagen rauben.
Die Macht als Gott der Welt ist ein Ausdruck der Gesinnung! Was für Gesinnungen kennen wir bereits und können wir voneinander unterscheiden? Die Tora lehrt uns das zu unterscheiden am Beispiel von zwei Zwillingsbrüdern. Zwillinge haben doch immer absolut gleiche Startbedingungen ins Leben und können sich sogar oft eins für das andere ausgeben. (Das doppelte Lottchen!)
Genau das benutzt die Tora, um den größten Unterschied in der Weltgeschichte sichtbar zu machen. Es ist zum 8. Schöpfungswerk, dem Volk Gottes, wie eine Parallel-Schöpfung des Gegenteils anzusehen, begonnen mit zwei Zwillingen. Den Unterschied beider hatte ihre Mutter Rivka (Rebekka) bereits kennengelernt, wie sie sich in den Monaten unter ihrem Herzen gebalgt haben, und sie ging zu den Männern Gottes, den Hebräern, um Gott befragen zu können, was sie da eigentlich mit deren Geburt zu erwarten hat. Der Vater Jizchak (Isaak) war da im Nachteil. Ihm musste erst später die Mutter die Augen öffnen, damit er den Unterschied beider Söhne als die „Prototypen“ von zwei völlig gegensätzlichen Gesinnungen erkennen kann.
Ein Enkel dessen, der zuerst geboren war, Esau, hieß Amalek, der Stammvater der Amalekiter. Die Enkel und alle Nachkommen des danach Geborenen, Ja´akov, hatten aber bald den gleichen Namen, Israel, den ihr Stammvater Jakob von Gott selbst bekam nach einem nächtlichen Ringkampf mit dem Engel Esaus, seines Zwillingsbruders. Beider Mutter war von Gott die Antwort zuteil geworden, dass in dem Verhältnis beider Zwillingssöhne zueinander das Geheimnis der ganzen bevorstehenden Weltgeschichte verborgen ist.
Der Unterschied im Wesen beider Männer ist natürlich der Unterschied in deren Gesinnungen. Esau, der Erstgeborene ist der Prototyp der Gesinnung des Gaschmiut, der irdischen Gesinnung, Ja´akov verkörpert dagegen die Gesinnung des Ruachniut, die geistigen Gesinnung. Esau wird ein Jäger nicht nur mit Waffen, sondern auch mit dem Munde. Es ist ihm sogar gelungen, seinen eigenen Vater Isaak, in dem Abraham die Verheißung für die zukünftige Erlösung der Welt bekommen hatte, längere Zeit zu täuschen. Er versteht es, zu überlisten und zu töten. Letzteres gelingt ihm bei seinem Bruder Ja´akov nicht. Der hat schon im Mutterleib gelernt, ihn zu durchschauen.
Ja´akov wird ein Lerner der Lebensweisheiten des Schöpfers aller und alles Lebendigen, hebräisch: Ein Talmid Chacham. Sein Weg durch die Weltgeschichte dient dem Leben, aber nicht nur dem irdischen Leben, sondern auch dem ewigen Leben in der Zukünftigen Welt.
Der Ort, an dem sich die Nachkommen beider Brüder zum ersten Male begegnen, heißt Refidim. Esau hatte sich vorgenommen, nachdem ihm Ja´akov im Segen des Vaters zuvorgekommen war, seinen Zwillings-Bruder zu töten. Jetzt war das Volk der Kinder Israels auf dem Wege zum Berg Gottes, Horeb, um den größten Segen in der Weltgeschichte zu empfangen, die Offenbarung des Erlösers der Welt und Seines Ewigen Gesetzes der Ewigkeit.
Die Erlösung des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens hatte dazu gedient, dass der Heilige Name des Ewigen, des Gottes Israels, groß werden sollte unter allen Völkern. Das hatte auch seine Wirkung auf Amalek. Wie reagierte er? Mit Krieg! Was war das für ein Krieg? Ganz offensichtlich ein Krieg gegen den Gott Israels! War Amalek der erste völlig Größenwahnsinnige?
Moses stand in Refidim auf einem Berg mit erhobenen Händen. Solange diese Hände oben blieben, siegte Israel. Wenn sie herabsinken mussten, siegte Amalek. Damit die Hände Moses oben blieben, setzten Aharon und Chur, die beiden treuesten Stützen Israels, Moses auf einen Stein und standen rechts und links neben ihm und hielten ihm seine Arme oben. Josua, Moses treuer Knecht, stand mitten im Schlachtfeld und führte den Krieg gegen Amalek.
Was tat dabei der Ewige, der Gott Israels? Er hatte vorher das Meer zu Mauern gemacht, dass Israel hindurch ziehen konnte und ihre Verfolger darin ertrinken konnten. Hier gibt sich der Schöpfer wieder als der Erlöser zu erkennen, aber nicht indem Seine Hand das Wasser aufhält, sondern die Sonne, die nicht untergehen durfte, bis Amalek besiegt war. Heute würde man sagen eine Schwankung in der Umdrehung der Erde.
Am Schabbat Sachor wird Israel jedes Jahr wieder vor Augen geführt, was der erste Krieg, dem Israel begegnen musste, bedeutet hat, damit Israel das niemals vergisst. Am Ende der Tora, bevor Israel das ihm von Gott verheißene Land betreten sollte, wurde es extra noch einmal an den Anfang erinnert, bevor es am Berg Gottes die Offenbarung des Erlösers erleben durfte. Nie durften Sie vergessen, welche Gesinnung bereits hinter dem ersten Krieg steckte, bei dem sie ausgelöscht werden sollten, mit der Absicht, dabei den Namen des Gottes Israels auszulöschen. Israel darf nie vergessen, dass durch seine Treue das Ziel der Weltgeschichte erst erreicht ist, wenn der Name des Amalek und damit dessen Gesinnung für alle Ewigkeit ausgelöscht ist unter dem Himmel! | Torakommentar von Rabbiner S. R. Hirsch → zur Paraschat Sachor
Warum ist nun der Schabbat Sachor der Schabbat vor Purim? Wegen einem Fehler aus Ungehorsam gegen Gottes Befehl, der dem Schaul, dem ersten König in Israel, passiert ist. Das ist die Speziel-Haftara (Abschnitt aus dem Prophet Samuel) am Schabbat Sachor. Schaul hatte gegen Gottes Befehl den Agag, den König der Amalekiter am Leben gelassen. Bevor dieser dann durch den Prophet Samuel getötet wurde, hatte er bereits wieder Gelegenheit gefunden, Beziehung zu Frauen aufzunehmen und Nachkommen zu haben.
Deren berühmtester Nachkomme der Amalekiter hieß Hamann und hatte 10 Söhne. Das Weitere können wir in der Megillat Esther lesen, die zum Purimfest ganz Israel zweimal liest, und zwar am Abend und am Morgen. Ich will mit meinen Ausführungen niemand vorgreifen, der sich darin Israel anschließen möchte. Die Weltgeschichte ist aber nicht stehen geblieben, nachdem Hamann und seine 10 Söhne selbst an dem Galgen gehangen hatten, den Hamann für den Mordechaj, den gereuen Jehudi hatte aufrichten lassen.
Was damals in dem Medo-Persischen Weltreich geschah, war ein durch den Amalekiter Hamann organisierter Holocaust, also ein Genozid, Völkermord an allen Juden innerhalb des damaligen Weltreiches, also ein von der Regierung über 127 Länder, die zu dem Reich gehörten, organisierter Bürgerkrieg aller beteiligten Völker gegen das eine kleinste Volk, das unter ihnen verteilt lebte.
Von allen anderen Völkern unterschied es sich dadurch, dass es sich nach einem Heiligen Gesetz richtete, das die anderen aber nicht kannten.
Der oberste König dieses Weltreiches hätte das Gesetz zur Vernichtung der Juden auch nicht rückgängig machen können. Er konnte aber durch ein zweites Gesetz die Juden autorisieren sich zu bewaffnen und zu der durch Lose (Purim) festgelegten Stunde am 14. Adar zur Wehr zu setzen und zu kämpfen. Das ist in heutiger Zeit vergleichbar dadurch, dass das Volk Israel einen wehrfähigen Staat hat, den seine Feinde auch respektieren müssen, was aber reine Amalektypen nicht können.
Das Volk Israel war in der Zeit nicht im Lande Israel, sondern im Galut Bawel, das übergegangen war in die Hand der Perser. Ein Sohn der Königin Esther war dann der König Darius, der später das Volk Israel aufforderte in sein Land zurückzukehren und Jerusalem und den Tempel des Ewigen, des Gottes Israels darin wieder aufzubauen. Das ging solange gut, bis wieder ein Krieg des Amalek kam, der direkt gegen den Gott und den Gottesdienst und das Volk Gottes, Israel gerichtet war. Der kam vom Olymp, von Griechenland, wie die Olympischen Spiele, in denen 1972 die Olympia-Mannschaft aus Israel ermordet wurde. Warum wurden diese Olympischen Spiele nicht abgebrochen zum Zeichen der Trauer gemeinsam mit Israel?
Wir betrachten ja noch die Zeit über zweitausend Jahre vor diesem Amalekiter-Verbrechen des Abbas. Damals führte die Weltmacht Hellas (Griechenland) den Krieg direkt gegen den Gott Israels, und alle Juden, die sich nach dem Ewigen Gesetz des Gottes Israels konsequent verweigerten, trotz aller christlichen (Verzeihung- griechischen) Verbote dessen, was Ewig ist, zugunsten von Neuem, aber Vergänglichem, dem griechischen Machtanspruch zu gehorchen, und dafür ermordet wurden.
Diesen Krieg hat die Großmacht Griechenland mit zwei Schlachten verloren, und zwei große Kriegesheere waren gefallen. Sie mussten einsehen, dass sie mit militärischer Macht den Gott Israels nicht beseitigen konnten. Damit begann erst das eigentliche Zeitalter des Esau, des Jägers mit dem Munde, was man heute Mission nennt. Griechenland versuchte nun den Gott Israels beseitigen zu können mit einer neuen griechischen Religion, dem Christentum. Damit kamen erst die schwersten Kriege des Amalek über Israel. Die neue Religion wurde der raffinierteste Jäger mit dem Munde, indem sie sich der Heiligen Schriften Israels bediente, um ihre Religion der Lügen durch Vermischung mit der Wahrheit glaubhaft zu machen und dann schlimmer als alles Dagewesene der Kriegsmacht des Mordens.
Jerusalem mitsamt dem 2. Tempel wurde wieder zerstört, aber das Land Israel völlig verwüstet, sodass dort praktisch kein Leben mehr möglich war. Dabei war Griechenland aufgegangen im Weltreich von Rom mitsamt dem Christentum, der griechischen Religion. Das Volk Israel wurde zerstreut in alle Länder dieser Erde und erlebte nun die christlichen Amalek-Kriege mit wie noch nie vorher dagewesen. Beispiele sind die Kreuzzüge, bei denen die Kreuzritter auf dem Wege nach Jerusalem keinen Juden leben lassen durften. Der gigantischste Raubmord-Feldzug der Kirche ging durch Amerika im Goldrausch und rottete ganze Völker aus. Dann kamen die Reformationskriege, und diese fanden ihren Gipfel im Holocaust, im 2. Weltkrieg, international gegen die Juden, das Volk Israel. | Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld ► komplette Dokumentation
Bevor steht nur noch der 3. Weltkrieg, der alle Völker vereint gegen die eine Stadt Jerusalem und endet erst vollkommen mit der Einweihung des 3. Tempels in Jerusalem, mit dem alle Völker vereint werden, dem Gott Israels allein zu dienen, und es wird nie wieder einen Amalek und nie wieder einen Krieg geben.
Purim Sameach!
(PURIM-Grußkarten klick → hier)
Torakommentar von Rabbiner S. R. Hirsch (1808-88) zur Paraschat Sachor:
Wir kennen nun etwas besser den extremen Unterschied im Begriff der Gesinnungen unter den Völkern aller Länder gegenüber der Gesinnung Israels, das unabhängig von irgend einem Lande das Volk Gottes ist, das Volk des Schöpfers von Himmel und Erde und gleichzeitig des Erlösers der Welt. Hier stehen sich absolute Gegensätze in der Gesinnung gegenüber.
Rabbiner Samson Raphael Hirsch (1808 – 88), der Begründer der modernen jüdischen Orthodoxie, der natürlich noch keine Ahnung hatte von dem 50 Jahre nach seinem Tod bevorstehenden Holocaust, schreibt in seinem Tora-Kommentar zu besagtem Maftir-Abschnitt zum Abschluss aller aller Gebote Gottes in der Tora folgendes aus dem Rückblick hier das verkürzt (…) wiedergegebene Zitat:
„Das Fernhalten von jedem עול (Joch) von dem Mißbrauch jeder, sei es auch nur momentanen Überordnung über den anderen zu dessen Schaden, von dem Mißbrauch eines jeden Vertrauens, das ein Mensch in den anderen setzen muß, wenn überall ein Zusammenleben der Menschen möglich sein soll, das Durchdrungensein von der Überzeugung, daß wir nur so lange Gott unseren Gott nennen dürfen, als wir ängstlich das kleinste Unrecht gegen seine Menschen auf Erden scheuen, und die daraus hervorgehende fleckenloseste Rechtschaffenheit in unserem Verkehr mit Menschen, das war der letzte Zug, den das Gesetz für das Charakterbild des von ihm zu leitenden und nach ihm sich nennenden Volkes gezeichnet. Das Volk, in dessen Nationalcharakter die Züge des Mitgefühls, der Rücksicht, der Milde, des Wohltuns gegen alles, was lebt, hervorleuchten sollen, wie dazu die letzten Kapitel des Gottesgesetzes wiederholt gemahnt, das überall bereit sein soll, wohlzutun, den sollte es in allererster Linie unmöglich werden, „wehe“ zu tun. Das soll im vollendeststen Ideal als „ישרון“ (Jeschurun – 5. Buch Moses Kap. 33,26) über die Erde wandeln, in dessen Verkehr mit Menschen solle es als ישר (jaschar = gerade), als das geradeste, rechtschaffenste biederste unter den Menschen sich ankündigen, und שארית ישראל (Überrest Israels) diejenigen, die alle Zeiten und alle Prüfungen für die einstige jüdisched Vollendung durchdauern, erblickt das Prophetenwort in denjenigen, welche „kein Unrecht tun, keine Täuschung reden, und in deren Munde sich keine Zunge des Truges findet; sie allein finden auf Erden ihre Weide und Ruhe, sie allein haben vor niemandem und nichts zu zittern Zefanja 3, 13)“.
Den geraden Gegensatz zu diesem aus Gerechtigkeit und Liebespflicht gewobenen Charakterbilde eines Volkes, das nur in gewissenhafter Pflichttreue seine Macht und seine Zukunft erblicken, und durch dessen Vorgang die ausschließliche Pflichthuldigung einst das Anteil der Gesamtmenschheit werden soll, bildet eine Völkergröße, die wie Amalek, nur in dem Schwerte ihre Macht und in dem Niedertreten aller ungerüsteteten Schwächeren ihre Ruhmesfreude findet. Sie trat bereits bei dem ersten Hineintreten des Volkes der siegreichen Pflichtteue in die Völkergeschichte (2. Moses 17, 8 – 16 – Da kam Amalek und stritt gegen Israel in Refidim …) diesem feindlich entgegen und ihr ward (daselbst) gleich bei dem ersten gegensätzlichen Versuch das einstige Verschwinden aus dem Gedächtnis der Völker verkündet (siehe daselbst).
Die nunmehr mit ihrer Pflichtaufgabe in das Land des Gesetzes zu dessen treuer Erfüllung Einziehenden werden daher hier (Anm.: und wieder am Schabbat Sachor) auf diesen ihren ausgeprägtesten Gegensatz, und zwar zu dauernder Erinnerung, nochmals hingewiesen, in den einzelnen Zügen seines Auftretens ihnen dieser Gegensatz zu ihrer Bestimmung zum klarsten Bewußtsein gebracht, und – während dort der Kampf gegern Amaleks Völkerprinzip bis zu dessen völligem Verschwinden als Inhalt aller völkergeschichtlichen Gotteswaltungen auf Erden verkündet ist – wird hier Israel aufgefordert, sich als mitwirkendes Werkzeug für diesen Gotteskampf gegen Amalek zu begreifen und zu bewähren, aus dessen die Menschen irreführenden, mit seinem Glanze blendenden Ruhmeslorbeer das letzte Blatt eben dann fallen werde, wenn nicht vor einem stärkeren Schwerte sein Schwert, wenn vor einer nur auf Pflichttreue gegen Gottes Sittengesetz aufgeblüht stehenden, nur von Gott getragenen Macht Amaleks Schwert zusammenbricht.
Eure Gesamtheit war auf der Wanderung begriffen, von ganz anderen Gedanken und Sorgen, als von Kriegsgedanken eingenommen; es war die Wanderung einer heimatlosen Menge mit Frauen und Kindern in der Wüste, deren Lage menschliche Teilnahme von jedem menschlich fühlenden und nicht Feindseligkeit hätte erwarten dürfen. Und über jedem einzelnen von euch schwebte doch die Bekundung des einen Einzigen unsichtbar gegenwärtig, der seine Fesseln gebrochen und ihn aus der Knechtschaft einer solchen Macht wie Mizrajim (heb.: Ägypten) zur Freiheit geführt, eine Tatsache die dem Wehrlosesten von euch zu Schirm und Schild gegen jeden mutwilligen Angriff hätte dienen müssen. … Du zogst deines Weges und hattest gar keine Veranlassung, einen feindlichen Überfall zu vermuten. Sein Angriff war völlig unprovoziert, war von purer Freude an Menschenschlächterei, oder von einer Ahnung der Gefahr getrieben, die aus dem mit dir in die Geschichte einziehenden Prinzip der reinen Menschlichkeit und Pflichttreue seinem Prinzip der Schwertgewalt zu drohen begann. … “ Ende Zitat.
was hat der artikel mit dem purim-fest zu tun?
meine empfehlung – das buch esther, kommentiert von dr. raphael breuer zu lesen
@ jo Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, hier einen konstruktiven Beitrag über das Buch zu schreiben, oder am reichhaltigen Angebot an PURIM Beiträgen auf dieser Site durch Betätigung der Suchfunktion zu partizipieren.
BD“D
Schalom, lieber Joachim !
Es ist schon imponierend, in diese Webseite einen Kommentar aus der Nähe von Singapur zu bekommen, aber er ist so typisch für Dich, dass es für mich keinen Zweifel geben kann, wer der Absender ist.
Du beziehst Dich auf das Buch חמש מגילות „Die fünf Megillot“, übersetzt und erläutert von Dr. Raphael Breuer, erschienen 2004 im Verlag Morascha Basel, worin die Megillat Esther der 5. Teil ist. Dir wird es auch schon aufgefallen sein, dass das Buch Esther in der ganzen Heiligen Schrift das einzigste Buch ist, in der der Heilige Name des Ewigen nicht vorkommt.
Wer IHN nicht kennt, kann nur erstaunen über diese verblüffende Abfolge von „Zufällen“ im Buch Esther, denen direkt ein Plan zugrunde zu liegen scheint. In diesem Lichte kannst Du auch unmittelbar die Tatsache sehen, dass in dem Moment, in dem Du mir Deine Zeilen in die Kommentarfunktion setzt, dieses Buch vom Schwiegersohn des Rabbiner Hirsch, dessen Kommentar zum Schabbat Sachor Du Dich gerade anschließt, sich auf meinem Nachttisch befindet.
Die Frage, die Du mir hier stellst, schließt sich in meinem Beitrag direkt dem Link auf den Hirsch-Kommentar an, dem Du in der Kommentar-Funktion folgst: Warum ist nun der Schabbat Sachor der Schabbat vor Purim?
Dazu hatte ich auf die Haftara Bezug genommen: Schaul hatte gegen Gottes Befehl den Agag, den König der Amalekiter am Leben gelassen.
Dazu das Zitat aus dem Buch von Breuer auf S. 521, letzter Absatz zu Kap. 3 Vers 1: … „Haman zeigte seiner Eltern Feindschaft und übte den Bruderhass an den Kindern und dachte nicht an Schauls Erbarmen, das durch die Schonung Agags er, der Feind geboren war. Darum erscheint aber auch jeder Versuch, zum Beweis der Ungeschichtlichkeit des Estherbuches, in diesem Nachkommen Agags nur ein dramatisches Gegenstück zu dem Nachkommen Schauls zu erkennen, sowie die aus der Erwägung, dass die Megilla Haman uns eher als Amaleki hätte präsentieren sollen, fließende Erklärung des Agagi als Stammes- und Familiennamen, als vollkommen hinfällig. Die biblischen Schriften sind gar nicht so undrammatisch, wie sich´s die blutlose Wissenschaftlichkeit träumt.“ (Anm.: Morderchaj war ein Nachkomme des Königs Schaul, ich schließe daraus, des Sohnes Jehonatan.)
Der rote Faden in meiner Betrachtung ist ja die Unterscheidung der Gesinnung von Amalek gegenüber Israel. Der Mord, den Haman an allen Juden geplant hatte, ist der Schwerpunkt in der Megillat Esther, und entspricht damit auch der Gesinnung der Nazis beim Holocaust. Natürlich wäre es heute sinnlos, die Abstammung der Nazis von den Amalekitern zu suchen. Deren Gesinnung hat dagegen die eindeutige Abstammung der Juden von ihrem Stammvater Ja´akob – Israel als Begründung wegen ihrer Rasse für den Völkermord zur Durchführung gebracht.
Herzliche Purim-Sameach-Grüße und Wünsche nach Süd-Ost-Asien !
Dein Jehonatan Kiebitz
Mir ist noch nie ein Polizist mit Migrationshintergrund begegnet, aber ich lebe ja auch in einer idyllischen Kleinstadt in der tiefsten Provinz. Ich denke, dass es Polizisten mit Migrationshintergrund dort geben muss, wo der Ausländer-Anteil hoch ist. Nur sollte man es dann mit der Gesinnung und Ausbildung der Polizeianwärter ernster nehmen, als es bis jetzt der Fall war. In der Mainstream-Presse hatte ich vor einiger Zeit gelesen, dass manche Polizisten mit Migrationshintergrund nicht mal richtig Deutsch können. Das geht natürlich gar nicht und auch Polizeianwärter mit kriminellem Familien-Hintergrund sind meines Erachtens ein NO-GO. Auch nicht so prickelnd finde ich, wenn Polizisten mit frauenfeindlicher Gesinnung, oder erhöhter Gewaltbereitschaft auf die Menschheit losgelassen werden. Polizisten haben noch immer eine Vorbild-Funktion, oder sollten sie jedenfalls haben.