Schabbat Pessach 8. Tag (mit Jiskor „Gedenke“) Lesungen:
Kl. Hallel (Shir haShirim/Lied der Lieder/Hohelied); 5. Moses 14,22 – 16,17; 4.M.28.19-25 || Propheten: Jesaja 10,32 – 12,6
Kommentar von Eric Martienssen:
„Frühling, nimm meine Trauer!“ Diese Bitte, dieses Gebet im folgenden Liedvortrag von Ester Ofarim, spiegelt sich wie im dauernden Wechsel unserer Lebenshoch-, Trauer- und Todestiefsituationen auch an mehreren Stellen unserer Lesungen. Wir sollen das alles mit größter Aufmerksamkeit „beobachten“! …“beobachten, auszuüben dies GANZE Gebot, das Ich dir heute gebiete“…“Beobache den Monat der Ährenreife [Frühling], dass du opferst das Pessach dem Ewigen, deinem Gotte“. Wenn ich etwas aktiv andauernd, unentwegt beobachte, bedenke (gedenke), kann ich es unmöglich vergessen. In Freud und Leid. Heute am Schabbat Pessach 8. Tag die Freude über die Befreiung aus dem Sklavenhause (auch: Erstes Gebot) ebenso wenig, wie den Jom haShoa, den Holocaust-Gedenktag, an dem am Donnerstag – in Israel außerdem unüberhörbar – für 2 Minuten im ganzen Land alle Sirenen heulen…
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…zum Jom haShoa am 28. Nisan / Aufstand im Ghetto, Warschau 1943:
Niemand, der auf einem Mal von einigen oder allen Menschen, die er jemals liebte, für immer Abschied nehmen musste, wird je vergessen!
Was auch immer vorkommt in unserer Parascha, der Zehnte, das Erlaßjahr, die Heiligung der Erstgeburt, die drei Wallfahrtsfeste „freue dich vor dem Ewigen deinem Gotte, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Lewi, der in deinen Toren, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte, an dem Orte den erwählen wird der Ewige dein Gott, daselbst Seinen Namen thronen zu lassen; und GEDENKE, dass du ein Knecht gewesen in Mizrajim [Ägypten], und beobachte und tue all diese Satzungen.“
Frühling, nimm meine Trauer – wie kann das gehen? Bei all dem, was umher ist:
Shoa ist das hebräische Wort für Unheil, Holocaust ist griechisch und steht für vollständig Verbranntes, Brandopfer – Feuer: „Erstlich, das man jre Synagoga oder Schule mit feur anstecke … solches sol man thun, unserm Herrn und der Christenheit zu ehren damit Gott sehe, das wir Christen seien”, so der Originalton eines Deutschen, des Deutschen überhaupt, Martin Luther, Damit G’tt sehe, dass wir Christen seien! – Alle Deutschen? Unter der Ägide der – wieder wie seinerzeit – gleichgeschalteten Presse der Lutherpfarrerstochter Merkel, Lutherpfarrer Gaucks und der Lutherpresse von Friede Springer und Liz Mohn, tobt gerade eine den wohl größten Antisemiten der Weltgeschichte ehrende Lutherdekade ihrem Höhepunkt im Jahr 2017 entgegen. Können sich Deutsche je ändern?
Auch die deutschen Katholiken bezeichneten Juden als „unwertes Leben“, spätestens wieder nachdem ihr deutscher Papst gestattete, für die „treulosen (perfidis) Juden“, „der Verblendung ihres Volkes“ und deren „Finsternis“ zu beten (Karfreitagsfürbitte). Sind vielleicht gar nur Deutsche / Christen überhaupt in der Lage, so zu denken, und Milliarden mit ihrer Gottlosigkeit zu verunreinigen, weil es doch inklusive der Verbrüderung mit den Palästinensern gegen Israel in ihrem Neuen Testament steht? Von der wahnsinnigen Messias Vorstellung der deutschen Christen einmal ganz abgesehen?
Lasst uns beten, dass Gott ihnen ihre Bitterkeit und Überheblichkeit nimmt und ihre Herzen zur Buße bekehrt, so dass sie Ihn allein, den Ewigen, gelobt sei Er, sehen und reinen Herzens gemeinsam mit Juden anbeten können. Ja, gemeinsames Gebet, Juden und Christen. Weinen, Trauer um verloren Gegangenes, Tränen um den Verlust von Angehörigen bei den Ersten, zu denen Gott gesprochen hat – bei den Anderen Weinen über den Verlust von Gott und ihrer Gottesbeziehung, momentan durch Luther-Merkel, Luther-Gauck und ihre Schergen. Oft ist es ein Minderwertigkeitsgefühl, das Menschen in diese gotteslästernde Arroganz, die Trennung von Gott, treibt. Deshalb bitten wir Gott um besonders liebevolle Zuwendung gerade zu den Christen, die unter der zwanghaften Vorstellung leiden, Sein heiliges Volk diskriminieren oder missionieren zu müssen, um angesehen zu werden von der Kirche, die satanischer Weise die römische Erfindung Jesus anbetet.
Die Frage, ob dieser Frühling meine Trauer nehmen kann, beantwortet Jesaja in den letzten Sätzen unseres Prophetenabschnitts: „Sprechen wirst du an jenem Tag: Ich danke Dir, DU, dass Du mir gezürnt hast: Dein Zorn kehrt um und Du tröstest mich. Siehe, der Ewige ist mein Heil, ich bin getröstet, verzage nicht, denn mein Sieg und Saitenspiel ist Jah, der Ewige, und ward mir zur Freiheit. Schöpfen sollt ihr Wasser mit Wonne aus den Quellen der Freiheit! Sprechen werdet ihr an jenem Tag: Danket Ihm, ruft Seinen Namen aus, macht unter den Völkern Sein Wirken bekannt, sagt an, dass Sein Name emporragt! Saitenspielet Ihm, dass Er Hohes tat, bekannt sei dies auf der ganzen Erde! Jauchze, juble auf, Bewohnerin Zions, denn groß ist bei dir drinnen der Heilige Jisraels.“
Pessach 8. Tag Sameach mit Psalm 136 und Schabbat Schalom
An einem römischen Gegenentwurf, wie auch immer – von der Geburt eines neuen Götzen oder dessen Tod – habe ich überhaupt kein Interesse, völlig in die Irre führend gar, um es mit Ihren Worten auszudrücken, lieber Herr Martienssen. Meine Frage ist vielmehr eine andere. Warum wurde Gottes Volk von den Römern (samt eines Tempel plündernden Pontifex) „galutiert„? Wollte der historische Jesus (oder Jeschua), wie alle anderen Propheten auch, seine Brüder zur Teschuwa, zurück zum Gesetzesgehorsam, bewegen? Israel, SEIN (des EWIGEN) auserwähltes und befreites Volk, hätte die Römer, dank SEINER Hilfe, abwehren können. Man denke nur an die schrecklichen Plagen in Ägypten. Die Verbindung zu 5. Mose 30 herzustellen, und zu analysieren warum so etwas hat passieren können, dass ist von weltbewegendem Interesse. Damit man des Vergangenen gedenke, und sein Leben ganz in Gottes Hände lege!
Schabbat Schalom
Interessanter Weise ziehen Sie Moses bzgl. einer von zwei möglichen Hauptantworten heran. Immer geht es bei dieser einen Antwort um Seine Tora: „Nicht im Himmel ist sie, dass du sprächest: Wer steigt für uns zum Himmel und holt sie uns und gibt sie uns zu hören, dass wir sie tun? Nicht überm Meer ist sie, dass du sprächest: Wer fährt uns übers Meer hinüber und holt sie uns und gibt sie uns zu hören, dass wir sie tun? Nein, sehr nah ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, es zu tun.“ Sein Wort zu tun, das ist die gesegnete Antwort.
Die Antwort, zu der ich tendiere, ist allerdings wesentlich prophaner. Das Römische Westreich war seit Langem im Untergang begriffen. Es gab nur zwei Völker, die von nicht unterzugehender Größe zu sein schienen: Israel und Russland! Es brauchte eine völlig neue „Geschäftsidee“ – beide angreifend: die Geburtsstunde des wie wir heute sagen „jüdischen Bolschewismus“ – um nicht unterzugehen. Das war – und ist bis heute erfolgreich – das Neue Testament!
So erklärt sich fast jeder Krieg, besonders aber aktuell der merkelinisch-obamasche Ukraine-Krieg. (Vespasian war gleichzeitig oberster Kriegsherr wie auch Pontifex. Sein Gegenspieler auf jüdischer Seite, ebenfalls oberster Kriegsherr und Kohen Gadol – Joseph ben Mathitaju haKohen. Als der besiegt war, wurde er vor die Alternative Tod oder Reichtum gestellt. Er wählte Zweiteres, schrieb für den Pntifex Maximus Vespasian und seinen Sohn Titus das Neue Testament, wodurch das Römische Reich bis heute weiterlebt, und wurde mit Reichtum dafür überschüttet. Fazit: Es ist ebenso werthaltig sich auf Romeo und Julia zu beziehen wie auf Jesus Christus – beides sehr berührende Dramen, aber eben nur Geschichten statt Geschichte!)