| Leonard Cohen (Exodus 7.11.16) sang in ► „You Want It Darker“, je nach Hörart, nicht nur über seinen dunklen Dialog mit dem Schöpfer, sondern auch über diejenigen, die es – wie in unserer Parascha der Pharao nach zehn Plagen (inkl. der dunkelsten Nacht der Bibel sowie der Tötung aller Erstgeburt in Ägypten) – immer noch dunkler haben wollen! Diejenigen, die „das Feuer fühlen müssen, gekreuzigt in menschlicher Gestalt“ und „eine Million Kerzen brennen lassen für die Hilfe, die nie kam“. In unserem Tora-Wochenabschnitt geht der Pharao mitsamt seinem Heer grausam in den Fluten unter, wohingegen das Gottesvolk Israel trockenen Fußes das andere Ufer erreicht.| Schirat Hajam heb/dt | You Want It Darker en/dt | Dunkler Dialog
| Rabbi Sacks (Exodus 7.11.20) sagt über ► You Want It Darker, dass „dieses letzte Lied, das Leonard Cohen uns hinterlassen hat, das jüdischste ist, welches er jemals schrieb. Es beinhaltet das Kaddisch, mit dem die Juden für ihre Toten beten: Jitgadal wejitkadash shmei rabbah, oder wie er es in Englisch ausdrückt: Magnified, sanctified be Your holy name. Der Refrain wiederholt dreimal ‚Hineni’ «hier bin ich», die berühmten Worte Abrahams … dieses Lied hat drei Refrains, jeder beginnt mit dem Wort ‚Hineni’. Wenn Sie Genesis 22 lesen sehen Sie, dass dort dreimal ‚Hineni’ vorkommt. Einmal zu jedem Schlüssel-Moment. In der Erzählung, als Gott erstmals den Abraham versucht und ihn zur Prüfung aufruft, sagt Abraham: ‚Hineni’ «hier bin ich», Zweitens, als Abraham und Isaak auf ihrer Wanderung sind, und Isaak sich an seinen Vater mit der Nachfrage wendet, antwortet er: ‚Hineni’ «hier bin ich» mein Sohn. Und später, auf dem Gipfel, als Abraham gerade im Begriff ist, Isaak zu töten und eine Stimme vom Himmel kommt: Stopp, sagt Abraham ‚Hineni’ noch einmal … Es ist seine (Cohens) bekannteste Zeile: »Da ist ein Bruch in allem, damit dort das Licht reinkommen kann« Es ist ein Bezug auf die Götzenverehrung des Kapitalismus … Trotzdem loben die Juden – sogar angesichts des Todes – Gott. Wie er es in seinem berühmten Lied [Hallelujah] so wunderbar ausdrückt: »Und obwohl alles schief ging werde ich einst vor dem Herrn des Liedes stehen, mit nichts auf den Lippen als: Hallelujah!
Parascha „BeSchalach“ (Als ziehen ließ): 2. Moses 13,17 – 17,16 || Richter 4,4 – 5,31
| Kommentar von Eric Martienssen | → Über uns – gegen Rom
- „Miriam die Prophetin, Ahrons Schwester, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen heraus, ihr nach, mit Pauken und im Tanz. Da entgegnete ihnen Miriam: singet zu Gott, denn hoch, hoch ist Er, Pferd und Reiter hat Er ins Meer geschleudert“. (2.M.15,20-21)
Der Schabbat BeSchalach wird auch „Schabbat des Liedes“ genannt. Kann „man“ glücklicher feiern, als Frau es hier tut? So nimmt es nicht Wunder, dass auch unsere Haftara das Siegeslied einer Frau, der Richterin Deborah, laut erschallen lässt. Und von all diesen Gefühlen (denn „viel Mischvolk/ Nichtjuden zog mit ihnen hinauf“ s. 12,38) auch alle Nichtjuden übermannt, die auch heute wieder mit den Juden vereint aus ihrem christlichen Kirchen-Ägypten ins Land und Volk Israel ziehen, um den Ewigen und Einen zu ehren?
Für Ramban (Rabbi Mosche ben Nachman) gilt es, nicht nur die Frau sondern auch andere sonst weniger in den Vordergrund tretende Menschen mit gleicher staatstragender Bedeutung in die Mitte der Betrachtung zu stellen. Nachdem schon 20 Verse zuvor das „Schirat Mosche“ (Lied des Mosche) erklungen und Miriam bereits erwähnt worden war, möchte die Tora den dritten des Geschwistertrios nicht ungenannt lassen, und erwähnt (als Zeichen des Respekts ihm gegenüber) in besonderer Weise auch Aaron.
Welch krasser Unterschied wird hier sichtbar zwischen dem Respekt Gottes gegenüber jedem einzelnen Menschen in der Hebräischen Bibel und der Respektlosigkeit vornehmlich der christlichen Religion ihm, dem Schöpfer gegenüber. Wie am gestrigen, im Bundestag von Deutschen für die Galerie der wieder nichts ahnenden Liberalwelt inszenierten Holocaustgedenktag der Befreiungstag des Konzentrationstages Auschwitz. Den das ZDF, wie immer, in seiner „heute“ Sendung anmoderiert als „Symbol des industriell organisierten Massenmordes“ an Juden, die von „den Nationalsozialisten“ umgebracht wurden.
Feigenblatt „der Nazi“. Der gemeine Deutsche aus Lutherdeutschland hat mal wieder nichts damit zutun. Null Aufrichtigkeit. Kein Wort über den von Angela Merkel und ihren christlichen Schergen gerade kürzlich noch zehn Jahre lang gefeierten Deutschen, der befahl, „brennt ihre Synagogen nieder, dem Herrn zu Ehren, dass Gott sehe, dass wir Christen sind“. Schwamm drüber, obwohl die Deutschen diesen Befehl vorsätzlich und nachweislich vierhundert Jahre später in der Nacht zu Luthers Geburtstag 1938 in der Reichskristallnacht umsetzten, dem Anfang des Holocausts!
Es waren eben nicht die Nationalsozialisten, sondern wenn schon nicht die Deutschen, dann doch all die Gottesstaatspolitiker deutscher Merkel-Nation, die Luther im Jetzt und Heute noch ehren, „um die zwölf Stämme Israels zu richten“, wozu der sogenannte Jesus Christus während des „heiligen Abendmahls“ im Neuen Testament seine Gesinnungsgenossen ausdrücklich und auf ewig aktuell aufruft! Also völlig umgekehrtes „Gedenken“ ist das ‚Hineni’ «hier bin ich»,, zu dem der einzig Ewige wahrhaftige Menschen in unserem Tora-Wochenabschnitt ermutigt:
- „Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man seiner nicht mehr gedenke. Und Mosche baute einen Altar und nannte ihn: Der Ewige, mein Feldzeichen! Und er sprach: Die Hand an den Thron des Ewigen! Der Ewige führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.“ (17,14-16)
Umso mehr Freude bei Richterin Deborah im „Deborahlied“, wenn sie in unserem Prophetenabschnitt Israel vor den Unterdrückern der Welt, vormals Ägypten und Amalek, in ihrer Zeit Jabin und heute Jesus, den Deutschen und deren palästinensischen und iranischen Freunden – denen Bundespräsident Steinmeier mit Ehrenkränzen und Glückwunschtelegrammen im Namen der Deutschen huldigt – befreit? Zumindest nachvollziehbar, oder?
| Klick Botschaft des Staates Israel → News 25.01.2021
Weil solche Vergleiche vielen Gott- und Weltverbesserern (durchaus auch unter Rabbinern – wie schnell man Schoa, UN-Resolutionen, EU-Boykotts und die Existenz des Neuen Testaments gegen Israel doch vergisst) dann doch zu weit geht, geht es bei uns auch gleich noch einmal weiter mit einem Beitrag des ehemaligen Großrabbiners des Commonwealth, Baron Prof. Dr. Jonathan Henry Sacks sel. A, der vor sieben Jahren den denkwürdigen Satz hervor brachte:
„Die Tora ist Gottes Lied, und gemeinsam sind wir ihre Sänger.“
„Worte sind die Sprache der Vernunft. Musik ist die Sprache der Seele. Das Judentum ist eine Religion der Worte, und doch, wenn immer die Sprache des Judentums sich auf die geistliche Ebene erhebt, bricht sie in Gesang aus, als ob die Worte selbst Ausflucht suchten aus der Schwerkraft der endlichen Bedeutungen. Es liegt etwas in einer Melodie, die eine Wirklichkeit deutet, die außerhalb unserer Reichweite liegt … Wir lesen die Tora nicht, sondern wir singen die wöchentliche „Lesung“, jedes Wort mit seiner eigenen Kantabilität … Musik ist die „Landkarte“ des jüdischen Geistes, und jede geistliche Erfahrung hat ihre eigene, unverwechselbare, melodische Tonalität.“
| Klick → Die Tora als Gottes Lied
| Klick → Tora vom Himmel – Vergleich von Rabbi Sacks: Tanach vs. Altes Testament
Schabbat Schalom
Botschaft des Staates Israel → News 25.01.2021:
„Wenige Tage vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, bei dem sich Politiker aus aller Welt öffentlich dem »Nie wieder« verschreiben, hört man aus einem Land ganz andere Töne. Im Iran diskutiert das Parlament tatsächlich ein Gesetz, dass die Regierung verpflichten soll, den Staat Israel bis zum Jahr 2040 auszulöschen.
Die Singularität des Holocaust verbietet uns leichtfertige Vergleiche mit dem Nationalsozialismus. Aber in diesem Fall muss man den Vergleich tatsächlich ziehen. Denn es ist, wie bei den Nazis, unbestrittene amtliche Regierungspolitik, das jüdische Volk zu vernichten. Zahllose Male von verschiedensten Funktionären des Regimes öffentlich angekündigt…“ (aus Jüdische Allgemeine)