Großes Hallel; 1. Moses 41,1 – 44,17, 4.M. 7,24-35; Sacharja 2,14 – 4,7

„Und es geschah nach Ablauf von zwei Jahren, und Pharao träumte:…“ (1Mo41,1). Etliche Zahlenspiele der Gimatrjia wollen belegen, warum die Parascha „Mikkez“ (Nach Ablauf) nicht nur praktisch, sie tut es meistens, sondern auch geistlich in das Weihfest Chanukka fallen „muss“ → s. auch Artikel Terminkunjunktion zu Chanukka von Jehonatan Kiebitz. Dabei liegen die wunderbarsten Gründe für den Zusammenhang zwischen Miketz und Chanukka doch in unserem Wochenabschnitt aus der Tora selbst begründet. Gleich angefangen mit der Finsternis des Kerkers, des Gefängnisses Pharaos, in dem Josef (Joseph) seiner Freiheit beraubt lange Zeit verbringen „musste“, um dann ins Licht zu kommen und dem Pharao höchst persönlich dessen Träume deuten zu dürfen. Woraus später der Einzug Jakobs/Israels mit seinem gesamten Volk nach Ägypten erfolgen „musste“, damit Josef es dort von dem drohenden Hungerstod erretten konnte. Sodass die Jehudim, die Juden, dann wiederum 210 bzw. 430 Jahre später, vom Ewigen, gesegnet sei Er, höchst persönlich aus der Knechtschaft Ägyptens durch Auszug (Exodus) errettet werden „mussten“.

Deshalb lautet das Erste von allen Geboten: „ICH bin der Ewige, dein Gott, der dich herausgezogen aus dem Lande Ägypten, aus einem Sklavenhaus.“ Die Kinder Gottes („Sprich zu Pharao: Israel ist mein Erstgeborener Sohn“, 2Mo4,22) kommen – als Beispiel für „die Völker“ („sie sollen erkennen“ sagt unsere Haftara) – immer nur aus der tiefsten Finsternis ins Licht. So vorgesehen im Heilsplan Unseres Vaters, Unseres Gottes (Awinu Malkeinu). In der Parascha der nächsten Woche werden wir jedoch auch selber erkennen müssen, dass dem Wunder der Errettung aus Ägypten ein Versprechen unseres Himmlischen Vaters unsrem Erzvater Israel gegenüber voranging, nämlich das Versprechen Gottes (46,4): „ICH selber werde mit dir nach Ägypten hinabziehen und ICH selber bringe dich wieder herauf, ja herauf, und Josef soll dir mit seiner Hand die Augen zudrücken.“ Abgesehen davon, dass ich selber davon träume, eines Tages von meinem eigenen Sohn, den ich achtzehn Jahre lang „im Namen des Volkes“ nicht mehr sehen dürfte, die Augen zugedrückt zu bekommen, steckt in diesem Versprechen Gottes auch eine göttliche Verheißung an jeden Menschen. Nämlich die, mit Dir [durch Deine Geburt] auf die Erde hinab zuziehen, und Dich wieder [am jüngsten Tag in den Himmel] hinauf zu bringen! Dann jedenfalls, wenn Du, wie Israel, mit IHM ZIEHEN WILLST; also hier auf der Welt schon nach Seinen Geboten in Seinem Volk, dem Judentum, leben willst. Dann gilt für Dich vom Ersten Gebot Gottes an (2.Mo.20,2 bis zum letzten Wort Gottes in Seiner Bibel (2.Chr.36,23): „Alle Königtümer der Erde hat mir [und wenn Du willst auch Dir] der Ewige gegeben, der Gott des Himmels, und Er ist es, der mir zuordnete, Ihm ein Haus in Jerusalem, in Jehuda zu bauen. – wer unter euch von all seinem Volk ist: Er, sein Gott, ist bei ihm, er ziehe hinauf!“

Chanukka Köln VorbildBesagtes „Haus in Jerusalem“ ist natürlich der Tempel, den wir Ihm bauen sollen. Wo? In Jerusalem, Seiner Heiligen Stadt! Das ist Chanukka, live in Deinem Leben, ganz persönlich! Denn zuallererst ist die Heilige Stätte in Dir. Denn jeder Mensch kam von Gott in die Welt hinab. Zwar hat jeder Mensch einen irdischen Vater, wie Jakob den Isaak, und Isaak den Abraham, doch kein Mensch konnte jemals darüber verfügen, wer denn sein leiblicher Vater war. Und diese Unverfügbarkeit nennen wir Heiligkeit. Sie gehört Gott alleine. Kein Mensch kann über Heiliges verfügen und somit ist Vaterschaft automatisch heilig. Doch ist die Annahme der leiblichen Vaterschaft und, umgekehrt die Annahme der leiblichen Kindschaft, integraler Bestandteil des Heiligen. Man muss sie selber „weihen“ damit sie heilig wird. Man muss das Licht selber ansehen, jede einzelne Kerze. Dann ist Chanukka in Dir und Dein Körper wird Gottes Tempel: Helles, jüdisches Licht, Zeugnis des Volkes Gottes von seinem Himmlischen Vater. Hier unten in der Finsternis der nichtjüdischen, schlimmstenfalls sogar christlichen Welt, wie Jehonatan Kiebitz uns einmal vor Jahren während einer weihnachtlichen Zeit zu bedenken gab in der Gegenüberstellung von System und Antisystem → Gedanken zu Chanukka, heilig oder unheilig?

Heute scheint es nicht anders zu sein wie damals, als die im Seleukidenreich des vorderen Orients (heute: Türkei, Syrien, Libanon, Irak, Kuwait, Iran, Afghanistan, Armenien, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Israel, palästinensische Autonomiegebiete) verbreitete griechische Philosophie unter der Führung von Antiochius Epiphanes IV. das Volk Israel geistlich vereinnahmen, also den Himmlischen Vater der Juden durch die Götzenanbetungskulte ersetzen wollte und größtenteils sogar damit Erfolg hatte. Gerade letzte Woche noch hat der Zentralrat der Juden den aktuellen Anführer der lutherischen Weltmacht, den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD, Nikolaus Schneider, für seine vermeintlichen Verdienste um den christlich-jüdischen Dialog mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet. Bei der Baeck-Preis Verleihungszeremonie sogar noch hatte dieser oberste Pfarrer des Antisystems gegen den Gott Israel die Juden vor laufender Kamera und coram publico sprichwörtlich „vorgeführt“. Doch die merkten es nicht einmal und klatschten tosenden Beifall, als er wie selbstverständlich gleichwohl schelmisch süffisant davon sprach, dass Christen „den Juden den Messias erklären“ müssten, „aber doch nicht den Gott Israels“, so Nikolaus Schneider, väterlich-freundlich und ganz persönlich, abseits des offiziellen Redemanuskriptes, damit ihm seine Abscheulichkeiten und Gehässigkeiten gegen das Judentum und Gott niemals nachweisbar sein würden (Video-Beweis ist jedoch durch private Clipping-Dienste erbringbar – TV-Sender „phoenix“, Sendung „Der Tag“ 21.11.2013, Minute 23:57-00:02 Uhr). Genauso war Israel damals in den Jahren vor 164 v.d.Z. den alexandrisch-griechischen Lügenmärchen aufgesessen und hatte, wie die Juden heute (deshalb auch muss → Leo-Baeck-Preis und Lutherdekade weg), den Gott Israels schon fast ganz aus ihrer Seele verbannt, wenn nicht ein paar jüdische Freiheitskämpfer-Familien, die Makkabäer, kriegerisch gegen die Israelvernichter aufgestanden wären und die tausendfache Übermacht der Eindringlinge besiegt hätte. Dann erst wurde der innen fast vollständig verwüstete Tempel (in Dir) Jerusalem gereinigt, doch das für die Lampen gekascherte Öl hatte nur noch für einen Tag gereicht. Der Ewige aber, gelobt sei Er, ließ dieses wenige Öl (in Dir, Israel) für ganze acht Tage brennen. Also genau die Zeit, die es brauchte, um neues, koscheres Öl für die Lampen herzustellen. Das ist Chanukka. Das Licht und der Bau des Dritten Tempels beginnt in Dir! Die jüdischen Makkabäer begründeten damals die Hasmonärer-Dynastie, ein Erbrecht des Judentums, das über hundert Jahre währen sollte. Während der letzte Seleukiden-König 63 v.d.Z. von dem Römern gestürzt wurde. Den Römern also, die damals unter der geistlichen Führung des leider bis heute wütenden Pontifex – aktuell von Rom aus als reichstes Terrorregime der Welt „Armut und Liebe“ der Kirche predigend – den ganzen Nahen Osten überfielen, einen Rabbiner aus Nazareth kreuzigten, auf diesem irrwitziger Weise eine neue Religion begründeten, und im Jahre 70 n.d.Z. aber sogar erfolgreicher als die Saleukiden der Chanukka-Geschichte Gottes Tempel vollständig plünderten, zerstörten – also den Gott Israels daselbst enteigneten – und fünfunddreißigtausend Juden versklavten, um sich von der Beute ein Kolosseum für ihre neuen Götter finanzieren zu können. „Denn noch verhüllt Finsternis die Erde, Dunkelheit die Völker, aber über dir [Israel] strahlt Sein Ehrenschein auf und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. Hebe deine Augen auf, sieh: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine Töchter auf dem Arme hergetragen werden“ (Prophetie Jesaja 60). Solange aber betrachten wir die Lichter des Tempels in unserer Seele und singen leise unsere Chanukka-Lieder:

| → Ma’oz Zur – |
Oh mächtiger Fels meiner Errettung, lass’ mich Dich preisen! Mögest Du meinen Tempel wieder errichten, so werde ich Dir ein Dankesopfer darbringen – mit Lied und Gebet werde ich die Weihe des Altars begleiten. War meine Seele noch gestern sterbenskrank und war meine Hilfe dahin von all den Sorgen. Hatten die ägyptischen Unterdrücker mein Leben ungenießbar gemacht mit Mühsal und Pein, so gab Gott der Allmächtige Seinem Auserwählten Volk die Kraft zu bestehen, und das Heer des Pharao und all seine Nachkommenschaft versanken im Nichts wie ein Stein.
Die Griechen wurden gegen mich zusammengerottet in den Tagen der Hasmoniter – sie stürzten die Mauern meiner Türme und machten alles Öl unbrauchbar. Aber von einer der letzten verbliebenen Flaschen erblühte das Wunder für Dein geliebtes Volk, und Seine Gelehrten bestimmten, dass diese 8 Tage dem Gesang und dem Gebet geweiht werden sollten.

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Schabbat Schalom weChanukka Sameach,
herzlich, Ihr Eric Martienssen

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.