Die Hohen Feiertage sind greifbar nahe (Beginn mit Rosch HaSchana am Abend des 29. Elul auf den 1. Tischri, Grusskarten / Bildpostkarten zum Ausdrucken klick hier>). Viele meinen, würde man die irre führende Bezeichnung „Christus“ hinter dem Namen Jesus aus den Evangeliumstexten sowie die Briefe des Paulus vollkommen aus der Kirchenbibel streichen, so würde auch den Christen wieder die Sehnsucht auf den Dritten Tempel und den Messias im Herzen erblühen. Ich bin nicht dieser Meinung. Was aber wäre, würde Wahrheit wieder „ s e x y “ werden – wäre die seelische Bereitschaft zur Wahrnehmung der Wahrheit dann nicht wieder wahrscheinlich?
Im Gottesdienst am vergangenen Schabbes drehte sich der Chasan (Vorbeter) – ein Lubawitscher Rebbe – kurz nach dem Jehi Razon (Es sei Dein Wille) mit anschließendem Kaddisch Schalem auf einmal zur erstaunten, teils sicher auch erschreckten, Gemeinde um mit den verschmitzt amüsierten Worten: „Schon seit Anfang des Monats Elul bis zum Hoschana Raba wird an dieser Stelle jeden Schabbes und täglich in jedem Morgen- und Abendgebet (Schacharit – Maariv) der Psalm 27 gebetet – hat Euch das niemand gesagt?“
Gesagt bekommen bestimmt, gehört nicht! Ich jedenfalls nicht. Doch nun kann ich die Nacht zwischen den beiden Gebeten kaum noch ruhig liegen, so voller Erwartung, sehnsüchtiger Geborgenheit und Vorfreude bin ich, als würde mein „Leben in der Verheißung“ (wie ich es einmal vermutete, als ich noch nicht im Judentum zu Hause war →General-Anzeiger Bonn) erst mit diesem Wort des Psalmisten überhaupt angefangen haben:
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„Eines bitte ich vom Ewigen, das hätte ich gerne,
dass ich im Hause des Ewigen bleiben könne mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste des Ewigen
und seinen Tempel zu betrachten.“
Sobald wir aus der Betrachtung des Schönsten und Seiner Verheißung heraus gehen, verlassen wir die Energie unsres Seins, die Zielrichtung und somit den Sinn unsres Lebens. Seitdem die Römer unseren Zweiten Tempel zerstörten,
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mit dem Plündergut finanzierte sich Rom das Kolosseum, die Wiege des Christentums
– und bis heute hat Rom genau genommen von seiner Zerstörungswut nicht losgelassen, oder? –
ist uns die Sehnsucht auf den Dritten Tempel geschenkt und geblieben, dass wir sie betrachten immerdar. Mit „uns“ ist die gesamte Menschheit gemeint, denn es gibt schließlich keinen Gott außer dem Ewigen Israels. Da die Römer, sprich Christen respektive die Kirche, nun aber den Heiligen Tempel höchst selbst zerstörten, brauchte es eine Neue Geschichte mit einem eigenen heiligen Tempel, den sie Messias nennen (einen →Christlichen Gegenentwurf, wie Susannah Heschel tituliert), um ihren Leuten ein vermeintliches ewiges Ziel zu simulieren, weil ohne Sehnsucht, ging’s nicht. Es war der Weg hin zur reichsten und tödlichsten Organisation der Welt, mitnichten jedoch ein Weg mit Jesus von Nazareth, denn der wartete, wie jeder andere Jude auch, auf den Messias, und von welcher Art der Messias sein würde, hatte ihm, wie jedem anderen Juden, bis zum heutigen Tag Nathan gesagt (2. Schmuel / Samuel 7):
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„Darum sollst du nun so zu meinem Knechte David sagen:
So spricht der Gott Zebaoth:
Ich habe dich genommen von den Schafhürden,
damit du Fürst über mein Volk Israel sein sollst,
und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist,
und habe alle deine Feinde um dich her ausgerottet.
…Und ich will meinem Volk Israel eine Stätte geben
…dass es dort wohne und sich nicht mehr ängstigen müsse
und die Kinder der Bosheit es nicht mehr bedrängen.
…Und der Ewige verkündigt dir, dass der Ewige dir ein Haus bauen will.“
„…alle deine Feinde um dich her ausgerottet“, das ist Gottes Wort zum obersten Erkennungsmerkmal des Messias. Dieser muss, wie König David, alle Feinde Israels um Israel herum ausgerottet haben. Jesus hatte eine stattliche Zahl von Anhängern, aber alle Feinde um Israel herum ausrotten? … wohl doch eher das Gegenteil ist um Israel herum damals passiert, von den „Kindern der Bosheit“ – der deutsche Papst will das Judentum gar wieder zugrund missionieren – ganz zu schweigen, und ihm, Jesus von Nazareth selbst, wäre niemals ein solcher Gedanke gekommen. Wohl aber den Römern. Wie leicht hat man doch einen Beinamen an Jesus angehangen, um damit vorgenannte Eindeutigkeit Gottes ins Gegenteil zu verkehren? Auch Jesus, wie jeder andere Rabbiner, hatte die Weisung (hebr. Tora) Gottes, das Gesetz, bedingungslos bestätigt („denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz“, Mt. 5,17). Dann zerstörte Rom den Zweiten Tempel und in zeitversetzter Tateinheit später Paulus (die Kirche) auch das Gesetz und somit den Bund der Menschen mit Gott, seinen Verheißungen und dem Dritten, dem Endgültigen Tempel (Röm. 7): „Nun aber sind wir vom Gesetz frei geworden und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, sodass wir dienen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens“. Man merke, die Kirche hat die Gesetze aufgelöst, nicht Jesus. Um diese ihre gotteslästerliche Lüge jedoch noch als die tödlichste Falle für jeden Christen aus zu gestalten, erfand sich die Kirche als krönenden Abschluss und zur widerwärtigsten Verballhornung des Juden Jesus zusätzlich noch eine eigene neue Offenbarungsgeschichte, in der jedem Christen verboten wird, auch nur ein Wort ihrer teuflischen Lügen zu bezweifeln, denn (letzter Absatz) „wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.“
Doch auch gegen solch schlimme Verführungen der Christen hat der Ewige vorgesorgt, für Dich ganz persönlich, dass Du an dem nächstmöglichen Jom Kippur – dem Deiner Erkenntnis über Ihn, den Einen Gott, nachfolgenden Versöhnungsfest – zu Ihm kommst, den Göttern der Kirche abschwörst, und mit Ihm (aber nach dem Fasten bitte) das Versöhnungsmahl hältst (Jes. 25).
Und dann, ja dann, fünf Tage nach Jom Kippur, fängt Er mit Dir gemeinsam an, am Laubhüttenfest, die Dritte Hütte zu bauen, in der auch Du mit Deinen Sehnsüchten Zuhause sein darfst, wie der Psalm 27 uns weiter berichtet:
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„Denn er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit,
er birgt mich im Schutz seines Zeltes und erhöht mich auf einen Felsen
… Mein Herz hält dir vor dein Wort: »Ihr sollt mein Antlitz suchen.«
Darum suche ich auch, Ewiger Israels, dein Antlitz
…Gib mich nicht Preis dem Willen meiner Feinde.
Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf
und tun mir Unrecht ohne Scheu.
Ich glaube aber doch, dass ich die Güte des Ewigen sehen werde
im Lande der Lebendigen.“
Das God’s Sabbath International Team wünscht Ihnen ein bußfertiges Herz, einen guten „Eintrag ins Buch des Lebens“ und jetzt schon einmal ein verheißungsvolles, fröhliches Jahr 5771,
Ihr Eric C. Martienssen