(auch Schabbat Schekalim → erklärt von Jüdische Zeitung)
2. Mose 21,1 bis 24,18; 2. Mose 30,11-16; 2. Könige 12,1-17

Auszüge des Kommentars von Michael Schneider, Jerusalem:

Nachdem in der vergangenen Parascha-Lesung die zehn Grundsätze/-gebote (dibroth) betrachtet wurden, kommen wir jetzt zur Praxis der Alltagsgesetze, den Rechtssätzen (hebr. mischpatim). Es mussten Ordnungen und Regeln gesetzt werden, was besonders wichtig war für ein Sklavenvolk, das gerade aus der Fronarbeit entlassen wurde. Gott begann daher mit den Schwächsten der Gesellschaft, mit denen, die keine Rechte hatten, mit den Sklaven. Dies zeigt, Gottes Herz schlägt zuallererst für die Schwachen.

. . . . . . . . Ergänzung der GSI-Redaktion – unser “Graues Kasterl” . . . . . . . . .

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Unsere Parascha beginnt wie folgt (2.M.21,1)):
„Und dies sind die Rechtsordnungen, die du ihnen vorlegen sollst.“ Raschi macht uns darauf aufmerksam, dass hier we‚ele und nicht einfach nur ele steht. Wenn die Tora das verbindende we (und) voranstellt, wird zu dem Bestehenden etwas Neues hinzugefügt. Hieße es nicht und dies sind, sondern nur dies sind würde Bestehendes für ungültig oder vergangen erklärt werden. „Und dies sind die Rechtsordnungen“ bedeutet nach Raschi, dass sich diese Gesetze nahtlos den voran gegangenen, am Sinai offenbarten Zehn Geboten Gottes anschließen. Worum geht es unseren Weisen bei dieser Auslegung:
Christentum und westliche Zivilisationen haben den Dekalog (Zehnwort) als religiöse bzw. ethische Verpflichtung anerkannt. Für das Judentum genügt dies nicht! Die Zehn Gebote und die Rechtsverordnungen sind an die vertikale Linie

    Schöpfer

    Mensch

untrennbar gebunden, eben unzertrennbar Gottes Zehn Gebote und Gottes Rechtsverordnungen! Sie sind also die komplette Kontradiktion zu menschlicher „Ethik“, die man dann nach menschlichem Gutdünken zusammenstreichen und entstellen kann, wie das gerade am besten in die Kirchenpolitik passt. Hier sei als von Gott und allen guten Geistern (außer dem Weingeist – s. Besoffene Fastenzeit der EKD Ratsvorsitzenden Bischöfin) verlassenes Beispiel die evangelische Kirche und ihre Lutherdekaden Botschafterin Margot Käßmann genannt, die in ihrem blindwütigen Luther- statt Gottgehorsam einfach einmal das Erste Gebot verunstaltet (Pressemitteilung PDF).
Deshalb heißt God’s Sabbath International eben auch nicht Sabbath International. Weil der Sabbath Gott gehört und nicht irgendwelchen päpstlichen oder lutherischen Menschheitsverführern, die eben mit Gott vorsetzlich nichts zutun haben wollen, sondern lieber ihre eigenen Gesetze installieren – mit entsprechender Angststmache, was Gott denen antun würde, die diese Kirchgesetze nicht beachten!

Im ersten Abschnitt geht es um die Freigabe des Hebräersklaven im siebten (Schabbat-)Jahr und seine Rechte. Mancher entschloss sich, für seinen Herrn ein ewiger Knecht zu sein, weil ‘er seinen Herrn liebte’. Als Zeichen wurde sein Ohr durchbohrt (hebr. nirza). Wieder ein Bundeszeichen am Fleisch (siehe auch GSI-Redaktionskommentar → Übertritt zum Judentum).

Interessant ist, dass dort steht, der Sklave entschied sich, bei seinem Herrn zu bleiben: Weil „er Ihn liebte“ und nicht wegen wirtschaftlicher Bequemlichkeit. Nein, hier wird die Liebe betont.

(21,6) Warum das Ohr durchbohren? Warum nicht den Mund oder die Nase? Wegen des Hörens! ‚Ja, dein Knecht hört!’ Gehorsam! So auch in dem Schma-Bekenntnis „Höre Israel…“

In 1. Mose 2 Vers 24 finden wir die drei Grundgesetze bzw. das Geheimnis für eine erfolgreiche Ehe. Sie finden wir auch in unserer Parascha über die drei Pflichten des Ehemannes, die während der jüdischen Trauung unter dem Baldachin betont werden: „Ihre Nahrung, ihre Kleidung und den ehelichen Verkehr soll er nicht verkürzen!“ (21,10-11). Im Judentum unterschreibt der Bräutigam im Beisein zweier Zeugen einen ’Ehevertrag’ mit diesen Versen („Ketuba“) und versichert sie mit einer Geldsumme.

Gesetzesbruch hatte bestimmte Strafen zur Folge. Mal bezahlte die Person mit dem Tod, mal mit fünfmaliger oder doppelter Rückzahlung. Soziale Angelegenheiten wie Eigentumsschutz, Diebstahl oder Schaden – wer kommt für die Unkosten auf? Fast jeder Fall wurde rechtlich abgedeckt, so dass die geschädigte Person nicht „das Gesetz selbst in die Hände nimmt“ – wie man so sagt! Umdenken vom ägyptischen (weltlichen) Denken war hier notwendig.

Man sollte sich die vielen Paragraphen mehrmals und gut durchlesen. Denn vieles kann in die heutige Zeit übernommen werden. Sogar das, was außerehelichen sexuellen Verkehr betrifft (22,15), was leider auch unter den Gläubigen immer häufiger vorkommt. Man soll einfach das Wort des Herrn (GSI-Anmerkung: die Tora / Thora), ernst nehmen. Dort finden wir Rat und Lösungen.

Unser Verhältnis zum Fremden unter uns soll gerecht sein, „da wir selbst Fremdlinge in Ägyptenland waren“. Oder wie es später heißt: „denn wir kannten das Innere des Fremden“.
In diesem Fall, weil wir es „am eigenem Leibe spürten“, wird Gott jedes Schreien und Flehen des Schwachen erhören und sofort mit dem Tode strafen (22,20-23). Denn auch unser Schreien wurde ‘in Ägyptenland’ erhört!

Dann lesen wir über die SIEBEN ‚Vergeltungs’-Paare:
Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme“ (21,24-25). Hier fragt man sich schnell, wo ist da der liebe- und gnadenvolle Gott? Glaubt es mir, das war für die damalige Zeit gnadenvoll!! Man hätte sogar wegen einer Wunde jemanden getötet. Darum war dies gnädig.

Bis ins Kleinste gibt es Gebote. Wie beispielsweise jenes, was von der Pflicht „eine Zisterne / Graben zuzudecken“ spricht, um die Gefahr des Hineinfallens zu beseitigen. (21,33)

Dann kommen wir in Kapitel 22 zu einem wichtigen Gebot bzw. Verbot: „Gott sollst du nicht lästern, und einem Fürsten / Präsidenten in deinem Volk sollst du nicht fluchen.“ (Vers 27)
Niemals! Doch was ist, wenn wir über Gottes Schöpfung oder Situationen, die Gott zulässt, schlecht reden? Also nicht direkt den Schöpfer lästern, aber die Schöpfung?
Ein klassisches Beispiel ist Hiob: Gott ließ seinen Knecht vom Teufel versuchen, bis sogar dessen Frau sagte: „Fluche Gott und stirb!“ Doch er tat es nicht! Er soll uns ein Vorbild sein, egal wie unsere Situation aussieht. Zum zweiten Teil des Verses Folgendes: Auch wenn wir diesen Präsidenten oder Premier vielleicht nicht gewählt haben und er gegen all unsere politischen Einstellungen agiert, dürfen wir ihn nicht fluchen.

In Kapitel 23 Vers 7 geht es darum, den Unschuldigen und Gerechten nicht umzubringen. Darauf folgt der 8. Vers: „Ein Bestechungsgeschenk nimm nicht an; denn das Bestechungsgeschenk macht Sehende blind und verdreht die Sache der Gerechten.“ Darunter leidet heute die Gesellschaft auf der ganzen Welt, und auch Israel ist leider nicht immun dagegen.

Kapitel 23 spricht über die drei nationalen Hauptfeste, die so genannten „Wallfahrtsfeste“: „Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern“.
Pessach, das Fest der Befreing und des Auszuges aus Ägypten
Schawuoth, das Wochenfest, die Gesetzgebung am Berg Sinai
Sukkoth, das Laubhüttenfest, zur Erinnerung an das 40 Jahre dauernde ’In-Hütten-Sitzen’ in der Wüste.
Übrigens, der Jude sieht hier die Parallele: Pessach = die Geburt; Schawuth = Reife und Heranwachsen, und Sukkoth = die Hochzeit (unterm Baldachin wie eine Sukkah).

Im Kapitel 22 lesen wir über das Schemita-Jahr oder Erlaßjahr, das alle sieben Jahre stattfindet und in dem das Feld von jeder Bearbeitung ruhen soll. Nicht vergessen, auf jedes nicht eingehaltene Schabbatjahr lautet die Strafe von Gott ein Exiljahr !!!

Interessant ist, dass aus einem halben Vers in Kapitel 23,19 eine ganze Speiselehre des Koscheren (Speisegesetze = Kaschrut), strenge Trennung von Milch und Fleisch, entstand. Denn das Urgesetz lautet ‘nur’:
Du sollst ein Böcklein (gedi= Ziege) nicht in der Milch seiner Mutter kochen!“
Wörtlich genommen wäre nur ein in Muttermilch gekochtes Ziegenfleisch verboten. Dies war damals ein Götzenritual antiker Nachbarvölker. Israel sollte dadurch von den Heiden abgesondert und getrennt werden, da man sich durch gemeinsame Speisen, Getränke und Feiern leicht verschwägert! Assimilationsgefahr!
Heute sehen wir im Nachhinein, dass die Medizin es als gesund einstuft, diese Gebote einzuhalten. D.h. noch bevor wir den Grund wissen, sollen wir Gottes Gebote einhalten – der Herr wird es uns zu Seiner Zeit schon erklären!

Vers 24: „…und du sollst nicht nach ihren Taten tun…“ Genau das ist es! Gottes Kinder sollen sich von der Welt unterscheiden.

In den letzten Versen, 32-33, lesen wir: „… denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben… Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern KEINEN Bund schließen. Sie sollen nicht in deinem Land wohnen bleiben, damit sie dich nicht zur Sünde gegen mich verführen;… es würde dir zu einer Falle sein“. Das hebr. Wort für Falle ist Mokesch, worunter auch Mine und Bombe verstanden wird. Ja, so kann man dieses Wort heute fast wörtlich auf unsere Lage anwenden.

Ihr seht, es gibt über jedes Gebot dieser Mischpatim viel zu schreiben und auszulegen. Als Besiegelung dieser vielen Rechtsbestimmungen (mischpatim) antwortete das Volk Israel am Berg Sinai mit einer einmütigen (hebr. kol echad, das heisst wörtlich: eine Stimme) Antwort: „Naasse we-nischma – wir werden tun und (dann) werden wir hören!“ 24,7

Das ist göttlich und die korrekte Antwort eines demütigen Knechts und Sklaven!
(eine rabbinische Midrasch erzählt davon, dass Gott am Anfang allen Völkern die Thora mit ihren Geboten – übrigens zählt der Jude 613 Gebote, „Mitzwoth“ – angeboten hat. Aber alle Völker antworteten: „Nischma we-naasse!“ Sie wollten erst hören um was es geht. Das Volk Israel jedoch habe umgekehrt geantwortet: „Naasse we-nischma!“ Und das gefiel Gott. Darum hat Er ihnen das Gesetz gegeben!)

Der Mensch der Welt denkt genau anders herum: Erst lass mich hören (und verstehen warum; ja wir wollen immer erst die menschliche Logik in allem was wir tun, erkennen), und dann (wenn es mir passt) werde ich es tun! Ganz anders bei Gott! Er testet oft unser Vertrauen in und Glauben an Ihn.

So lasst uns Gott gefällig handeln und Ihm gehorchen. Erst durch die Tat, und danach das ‘Warum?’ fragen und erkennen! – wie ein guter Diener und Täter des Wortes!

Es ist ein Teil von Gottes Plan, dass wir durch das Einhalten der Gebote und die Andersartigkeit ein Zeugnis für alle anderen Völker sind. Die Art wie ich mich gegenüber Schwachen verhalte, ob ich stehle, besteche, gerechtes Gericht spreche, das Essen segne… Ja, im Kleinsten im Alltag müssen wir uns als „Heiliges Volk“ zeigen. Durch den Gehorsam und das Einhalten der Gebote kommt der Segen! Ja, wegen unseres Gehorsams werden wir gesegnet.

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.