Entlang dem Schma Israel ins Zentrum des Glaubens:
„Da schrieb Er auf die Tafeln, wie die erste Schrift war,
die Zehn Worte, die der Ewige zu euch geredet hatte
mitten aus dem Feuer auf dem Berge zur Zeit der Ver-
sammlung; und der Ewige gab sie mir.“ 5Moses 10,4

…5Mo.10,15:
„Und doch hat er nur deine Väter [Israel] angenommen,
dass er sie liebte, und hat ihre Nachkommen, nämlich
euch, erwählt aus allen Völkern, so wie es heute ist.“

Das Zitat 1 ist die hier, im letzten Buch der „Tora“, quasi wiederholte Kurzfassung des Schawuot-Ereignisses vom Berg Sinai:
Fünfzig (50) Tage nach dem Auszug aus Ägypten hatte Gott Seine „Zehn Gebote“ gegeben, die Tafeln wurden wegen des Goldenen Kalbes zerbrochen, dann gab der Ewige sie (wie die erste Schrift war) dem Moses erneut, stellvertretend für das ganze „Volk Israel“, (Zitat 2) „so wie es bis heute ist.“

Warum hat Gott die Tora (hebr. Weisung / Gesetz – die Zehn Gebote verkörpern das ganze Gesetz) dem Moses nicht stellvertretend auch für „alle Völker“ übergeben? Die Mischna sagt, Er hatte sie allen anderen Völkern angeboten, aber diese hatten sie alle abgelehnt – ebenso wie es bis heute ist.

Sind die Gojim (Nichtjuden) deshalb, weil sie später den Gott der Ersten Tafel verleugneten (zerbrachen!) und dadurch das ganze Gesetz verwarfen, für immer verloren? Mitnichten – dazu mehr, wenn es unten um den Christlich-Jüdischen Dialog Teil 2 geht.

Zunächst gehen wir unseren Weg im Feuer (→Grusskarten s.o. Navigation) zur Erkenntnis der tieferen Bedeutung des „Tora-Sinai-Festes“ entlang dem morgens und abends gebeteten „Schma Israel“ (auch Sch’ma Jisrael geschrieben, Shma Israel oder einfach nur „Schma“ – „Höre“ genannt). Dies ist das zentrale und älteste Bekenntnis des Glaubens überhaupt, im Besonderen aber zu dem Einen und Einzigen Gott, und besteht aus drei Teilen, beginnend 5Moses 6,4 – 9 [nach Vers 4 eingeschoben ein Satz aus der Mischna], dann 11,13 – 21, zuletzt 4Mo. 15,37 – 41. Wenn Sie das Schma statt aus dem Siddur („Ordnung“ – Gebetsbuch) aus der Tora lesen, dann erst fallen Ihnen so Gott will die Kostbarkeiten links und rechts des Weges auf – wie zum Beispiel der Zweite o.g. Vers, durch den dem jüdischen Leser mit blumig duftendem Wohlgeruch vom Schöpfer zugerufen, fast liebkosend geflüstert wird: „ICH habe dich erwählt, ganz persönlich, aus allen Völkern, damals und, siehe, bis zum heutigen Tag.“ So ist Liebe, jeden Tag eine erneute Endeckung, eine Wiederentdeckung des Ewigen Gottes. Da wird dann auch eine harte Ermahnung – parallel auf der gleichen Doppelseite direkt gegenüber im eigentlichen Schma – erst verständlich als wahrhaftig väterliche Fürsorge, weil Er dich nicht verlieren will (5Mo. 11,16):

„Hütet euch aber, dass sich euer Herz nicht betören lasse,
dass ihr abfallt und dient andern Göttern und betet sie an.“

(…wie das Goldene Kalb damals / die Kirche später ihren Christus)

Soviel aus dem Mittelteil des Schma. Hier jetzt einmal ein „Seiten-Vers-Pärchen“ aus und neben dem ersten Teil des Schma, welches fast spielerisch freundlich die bedingungslose Bindung an den Ewigen in der Erinnerung an die wundersame Errettung aus Ägypten im Ersten Gebot und zugleich die atemberaubende Schönheit des Schabbats im Herzen des Gläubigen verfestigt:

5Mo.5,15:
Und denke daran, dass du Sklave warst im Land Ägypten
und dass der Ewige, dein Gott, dich mit starker Hand und
mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum
hat der Ewige, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern.“

Gleiche Seite gegenüber – Anfang „Schma – Höre“, 5.Mo.6,4:
„Höre, Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige allein. Und
du sollst den Ewigen, deinen Gott, lieb haben von ganzem
Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“

Es sind die Verknüpfungen, die VerEINIGungen, die unauflöslichen Bindungen, die Einheit mit dem Ewigen, die den Jüdischen Glauben ausmachen, die Seele des Juden laben. Und der Auszug, die Flucht aus Ägypten, dieses „Denke daran“, das Gott von Seiner Warte aus in Jeremia 2,2 so würdigt…
„(auch) ICH gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir nachfolgtest in die Wüste, in unbesätes Land.“
… wird erst 50 Tage später mit der Übergabe des Gesetzes und folgendem Bundesschluss mit Verteilung von Bundespflichten zwischen Gott und dem Volk Israel am Berg Sinai beendet (2Mo.34,10):
„Siehe, ICH schließe einen Bund: Vor deinem ganzen Volk will ICH Wunder tun, wie sie bisher nicht vollbracht worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen.“
Die 50 Tage zwischen Pessach und dem Feuer bzw. „Fest am Berg“ werden einzeln und unter ständigem Gebet gezählt (Omer-Zählen). Es sind die 7 Wochen, heilig wie der Schabbat. Das Erste, was Gott heiligte, war der Siebte Tag. Nicht von ungefähr liegt der „Schabbat BeChukkotei“ (in meinen Satzungen), an dem das Schemitta-Jahr thematisiert wird, das Erlassjahr, an dem keine Feldarbeit getan wird, wie auch das 50. Jahr, an dem das Feld unbearbeitet bleiben soll ( „denn das Jobel[jahr] soll euch heilig sein“), ganz kurz vor dem Schawuot-Fest innerhalb der Omer-Zählung. Der Ewige heiligt in den 49 Tagen zwischen Pessach und Schawuot damit auch die Verbindung zwischen dem Übernatürlichen (den vielen Wundern beim Auszug, dem Exodus) und der Natur, der Ersten Ernte, dem „Wochenfest“ sieben Wochen nach dem Auszug „in unbesätes Land“. Der Ewige ist in dem Gesetz von Saat und Ernte – überlebenswichtig und „heilig“! Die Zeit des Omer-Zählens ist DIE Verbindung der körperlichen Befreiung (Pessach) mit dem Höhepunkt der geistigen Befreiung / Freiheit Schawuot – der Geist Gottes ist im Volk durch das Zusammenwirken der Befreiung aus menschlicher Gefangenschaft mit der Bindung an Sein Gesetz.

Es macht an dieser Stelle vielleicht Sinn, sich darüber Gedanken zu machen, was „heilig“ eigentlich ist. Denn ist es nicht gerade das, was sich unserer menschlichen Verfügbarkeit völlig entzieht, wie das Erste Heilige für alle Menschen, der Schabbat, die Pessach-Wunder, die Teilung des Meeres, das tägliche Brot [Man] usw.? Klar, der Mensch dürstet immer danach, sich das Heilige, das Unverfügbare, verfügbar zu machen. Es ist letztlich, egal wie man es dreht und wendet, aber doch immer der Ewige, der darüber verfügt, was heilig ist. Wer diese Grenze verachtet, der entheiligt sich selber (entledigt sich Gottes). Gott verfügt über die Befreiung des Menschen und dessen Freiheit, sich an Ihn zu binden, um frei zu bleiben. „Heiligen” ist in der hebräischen Sprache das gleiche Wort wie für das Verb “vermählen“. Die Hochzeit hier auf Erden (→ s. Navigation „Über uns“), bei der wir unsere persönliche Freiheit für die Bindung an einen EINZIGEN Partner und gewisse Ehepflichten aufgeben, ist wahrscheinlich ein treffendes Beispiel, wie es von HaSchem nicht anders gemeint ist – Er heiligt die Ehe, sie entzieht sich unserer Verfügbarkeit durch unseren eigenen Entschluss, sie zu heiligen. Später kommen dann manchmal Zweifel, wir gehen fremd. Prinzipiell ist es im Menschen so, dass er selbst über das Heilige verfügen, es Gott und den von Ihm gedachten Regeln entziehen will. Wehret dem Anfang ist hier das Heilige, wenngleich – zugegeben – total unattraktiv und im Kontext mitweilen unerotisch. Aber wenn wir uns die größte Schande, die größte Verfügbarmachung Gottes, vor Augen führen, erkennen wir erst, wie wichtig es ist, den entheiligenden Anfängen zu wehren:
Erst war es „nur“, dass man einem Menschen (gegen dessen ausdrücklichen Willen*) nachsagte, die Gesetze und Gebote (Tora) des Ewigen aufgehoben zu haben und selbst der Gott der Befreiung zu sein. Damit wurde das → Erste Gebot (und dessen Gott) entheiligt. Dann zimmerte man sich dieses „Goldene Kalb wider Willen“ auf ein Kreuz und betete es an. Damit wurde das Zweite Gebot (und dessen Gott) entheiligt. Dann schuf man sich einen neuen heiligen Tag, den Sonntag, statt der Schöpfung Gottes, in der HaSchem den Schabbat schuf. Damit wurde das Dritte & Vierte Gebot (und dessen Gott) entheiligt. Es folgte, dass man das Pessach-Fest Gottes als Hauptfest zur Anbetung des neuen Gottes wider Willen* missbrauchte und 50 Tage später auch ein neues Gesetz dieses neuen Gottes wider Willen* verabschiedete, nachdem das Brechen aller Gesetze der Tora die „Befreiung“ und die „Gesetzlosigkeit“ durch einen mit Feuer vom Himmel kommenden „Heiligen Geist“ des neuen Gottes wider Willen* abgesegnet wurde, so wie es heute ist.

* Rabbiner Jesus von Nazareth wörtlich in den Evangelien:
»Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen. Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange Himmel und Erde bestehen. Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird in Gottes neuer Welt nichts bedeuten.«
Mit ’in Gottes neuer Welt nichts bedeuten’ meint Jesus hier allerdings nicht freundlich, wie es das heutige Judentum tut (s.u. Christlich-Jüdischer Dialog), dass auch Christen Anteil haben könnten an der zukünftigen Welt, sondern Jesus stellt an einer Evangeliumsstelle sogar klar, dass derjenige, der Mose (damit sind die Fünf Bücher Mose, Tora, gemeint) und die Offenbarungen (der Propheten) missachtet, auf ewig an den Ort der Qual (die Hölle) kommt. Dort nämlich war ein reicher Mann in einem seiner Gleichnisse gelandet, der letztlich nur noch darum bat, doch wenigstens seine lebenden Brüder warnen zu dürfen, dass diese rechtzeitig ihr Leben änderten solange sie auf Erden wandeln. Doch diesem Mann im Gleichnis erteilte Jesus eine klare Absage mit der desillusionierenden Nachricht an alle, die ihre Hoffnungen auf etwas anderes setzten, als den Gott Israels allein:
»Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.«

Wie das Echte Feuer Gottes vom Himmel zu Schawuot, der Übergabe der Tora an Moses, sich anfühlt und anhört, drückt sich ungefähr so aus:
2Mo 19,18 Der ganze Berg Sinai aber rauchte, weil der Ewige auf den Berg herabfuhr im Feuer; und der Rauch stieg auf wie der Rauch von einem Schmelzofen und der ganze Berg bebte sehr.
2Mo 20,18 Und alles Volk wurde Zeuge von dem Donner und Blitz und dem Ton der Posaune und dem Rauchen des Berges. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen.
2Mo 24,17 Und die Herrlichkeit des Ewigen war anzusehen wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Israeliten.

Dieses rauchende Schallen ist allerdings nicht das, worauf es dem Ewigen an Schawuot ankommt,

Hier ist DEIN Israel, es liebt DICH und betet DICH an, o G’tt

sondern vielmehr die „Vermählung mit Seiner Braut“, und dass Sein Volk das Gesetz dieser Ehe aus gegenseitiger Liebe und Respekt annimmt. Deshalb wird an Schawuot auch das ganze Buch Ruth gelesen. Es ist in diesem Buch genauso die Rede davon, dass die frühere Nichtjüdin (o hört, Ihr Gojim) bekennt
„wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch, dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“
als auch davon,
dass ihr nachher auch der „Löser“ begegnet, im Buch Ruth Boas heißend und in unserer Verheißung „Messias“.
Natürlich ist es einfacher und flotter, sich selbst einen Messias zu machen. Aber der Wahre, der Messias Gottes, wird all das erfüllen, was in den Propheten von ihm gesagt wird, nämlich „alle Völker“ rundherum, alle Feinde Israels besiegen und „ganz“ Israel wieder aufrichten (keine halben Sachen, bzw 1/1000stel Sachen), ganz im Gegenteil also zu dem von der Kirche wider eigenem Willen zum Messias stilisierten Rabbiner Jesus also, mit dem die Kirche die Juden diskriminiert, unterdrückt und den Gott der Bibel verspottet. Im Reich Gottes geht es nämlich um Ruths auf den Feldern Bethlehems an Boas gerichtete, jedoch ewig heilige Frage:
„Womit hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, dass du mir freundlich bist, die ich doch eine Fremde bin?“
Dieser aber antwortet:
„Der Ewige vergelte dir deine Tat, und dein Lohn möge vollkommen sein bei dem Ewigen, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, dass du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest!“
Ja, bei dem Ewigen, dem Gott Israels, und keinem anderen!

Christlich-Jüdischer- (und muslimischer) Dialog 1:
Gestern (2010) „Jerusalem-Tag“, heute „Himmelfahrt“, Kommando: Kehrt-um!

Nach christlicher Erfolgsgeschichte machte sich über die Jahrhunderte, ebenfalls entgegen jedweder Historik, eine Legende im muslimischen Volk breit, nach der heute vom Islam ein internationaler Rechtsanspruch auf Jerusalem dadurch begründet wird, dass nach muslimischem Glauben, wie Jesus, auch der Prophet Mohammed – allerdings auf seinem Pferd Buraq, das Flügel hatte und bis zum Horizont reichende Hufen – von Jerusalem aus seine „Himmelfahrt“ angetreten haben soll. Tausende Menschen, die es mit eigenen Augen gesehen hatten, haben diese Tatsache – ebenfalls wie die Apostel in der Apostel-Geschichte – überliefert. Und heute fordert Hussein Obama die bedingungslose „Rückgabe“ Jerusalems an die Muslime. Hallo?

Es darf, wenn er gelingen soll, im Christlich-Jüdisch-Muslimischen Dialog keine Rolle spielen, welche der beiden Legenden, die christliche oder die muslimische, charmanter ist. Erst recht nicht in der Politik. Politik wie Dialog können nur durch Wahrheit und radikale Abgrenzung, Du bist Du und Ich bin Ich (Unterscheidung = hebr. Hawdala) zum Erfolg führen. Äpfel und Birnen. Es darf nicht angehen, dass das Christentum, nur weil die Kirche entsprechende Legenden ersonnen und den Heiligen Schriften Gottes ihre eigenen angefügt hat, die Nachfolgeorganisation der Juden zu sein vorgeben und daraus einen Anspruch auf Jerusalem ableiten kann. Die Christen beten einen anderen Gott an, als die Juden. Punkt. Wohlgemerkt „beten an“; letztlich geht es um nichts anderes als darum, welchen Gott ich anbete, um auszudrücken, welchen Glaubens ich bin. Die Christen lehnen den Gott des Zehnwortes, des Auszugs, des Bilderverbots, des Sabbats ab, und somit lehnen sie den Schöpfer, den Ewigen und Seine ganze Tora ab, so wie es heute ist. Jedoch erst, wenn sie sich dessen bewusst werden – und dies ist nur durch radikale Trennung des Einen von dem Anderen möglich – kann der Einzelne sich für oder gegen etwas entscheiden. Eine Entscheidung ist bei Vereinnahmung, feindlichen Übernahmen des von ihnen zur Zweitklassigkeit degradierten so genannten Alten Testaments und liberalen Grauzonen mit nonchalant fließenden Übergängen gar nicht möglich. Nein, sie beten NICHT den Ewigen an, den Gott Israels, den Gott, dem sich Ruth angeschlossen hat. Ebenso wenig wie die Muslime, die aber wenigstens die semitischen Brüder Israels sind. Umgekehrt eint die Christen und Muslime immerhin eine Legende, die „Himmelfahrt“! „Der Gerechte [aber] hasst die Lüge“, so Spr. 13,5, gerade am heutigen Tag, einem Monatsdreizehnten. Hingegen ein Gerechter (hebr. Zaddik) zu sein oder zu werden, darüber mehr unten in Teil 2..

Kommen wir nun also zum krönenden Abschluss des Sinai-Geschehens, dem dritten und letzten Teil des Schma, der Ummantelung / Kleid / Decke /Gebetsmantel, dem Tallit. Im Zweiten Buch Moses, als Moses mit den zweiten Tafeln vom Berg zurückkam, liest es sich folgendermaßen:
„Und wenn Moses hineinging vor den Ewigen, mit Ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und zu den Israeliten redete, was ihm geboten war, sahen die Israeliten, wie die Haut seines Angesichts glänzte. Dann tat er die Decke auf sein Angesicht, bis er wieder hineinging, mit Ihm zu reden.“

Im letzten Teil Schma, 4Mo.15,37-42, nun steht’s, so wie es heute ist:
„Und der Ewige sprach zu Mose: … sie sollen sich Quasten
machen an den Zipfeln ihrer Kleider und blaue Schnüre an
die Quasten der Zipfel … sooft ihr sie anseht, sollt ihr an alle
Gebote des Ewigen denken und sie tun, damit ihr euch nicht
von eurem Herzen noch von euren Augen verführen lasst
und abgöttisch werdet.“

Man kann jetzt lange darüber philosophieren, ob in der Vernachlässigung dieses ständigen Bewegens von Gesetz und Geboten im Herzen, der Seele und dem Geist, der Grund dafür liegt, dass sich – aber erst lange nach Jesus von Nazareth und wider dessen Willen, wie bereits erwähnt – Menschen von einer sich gerade etablierenden Organisation mit höchsteigenen Machtinteressen haben verführen lassen, abgöttisch zu werden, so wie es bis heute ist. Stattdessen wollen wir hier jedoch, wieder im Umfeld entlang des Schma – auf der gegenüberliegenden Seite dieses letzten Teils – den Weg des Ewigen betrachten, den Er diesen Nichtjuden (Fremdlingen unter euch) anbietet, um in Seine Gemeinde [zurück] zu finden (4Mo.15,15):

„Für die ganze Gemeinde gelte nur eine Satzung, für euch
wie auch für die Fremdlinge. Eine ewige Satzung soll das
sein für eure Nachkommen, dass vor dem Ewigen der
Fremdling sei wie ihr. Einerlei Gesetz, einerlei Recht soll
gelten für euch und für den Fremdling, der bei euch wohnt.“

Christlich-Jüdischer Dialog Teil 2:
Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk (2Mo.12,38)

…viel fremdes Volk war es, das gemeinsam mit den Juden aus Ägypten, aus der Knechtschaft ausgezogen war. Der Fremde, der heute unter den Juden wohnen will, muss als Grundvoraussetzung genauso wie diese – so als sei er selbst mit dabei gewesen – an Pessach und an jedem Schabbat aus der Knechtschaft Ägyptens ausziehen. Wir erkennen dadurch die absolute EINZIGKEIT des Ewigen im 1. Gebot an … und 50 Tage nach Pessach – ebenfalls als seien wir selbst am Berg Sinai anwesend gewesen – das gesamte Gesetz des Ewigen, Seine Tora (Weisung). Nun, ist dies nicht der Gipfel des Heiligen, der Geist der Demut im Geist HaSchems selbst? Auf die genaueren Umstände dieses „gemeinsamen“ Auszugs mit den Juden sind wir in den letzten drei Absätzen von FAQ 3 bereits eingegangen (s.o. ’Fragen an Gott’ innerhalb des Hauptmenüs „Über uns“).

Gleichen Geistes sind auch die „Noachidischen Gebote“
,
sieben im Judentum bedachte Gebote, nach denen auch Nichtjuden, die diese einhalten, als „Gerechte“ (Zaddik) „Anteil an der kommenden Welt“ haben können. Wegen diesen Noachidischen Geboten sieht das Judentum auch keine Notwendigkeit der Mission von Nichtjuden. Nur weist auch den Nichtjuden erst eine tatsächliche vorhandene Ernsthaftigkeit letztlich als Zaddik aus, indem z.B. ein Gebot dieser sieben, das Verbot von Götzenanbetung, natürlich die Totalabsage an die Dreieinigkeit voraussetzt, und ein weiteres, das Verbot der Gotteslästerung, die absolute Einstellung der Verleumdungen des Ewigen, von wegen, man wandele im Heiligen Geist, wenn man Gottes Gebote missachtet zugunsten eigener (oder neutestamentarischer) Selbstherrlichkeit. Man stelle sich vor Augen, wenn man in „Ewigkeit“ Zoff mit Gott hätte über alles, was er geboten hat – ist das ein erstrebenswertes Ziel? Der Rabbi von Nazareth jedenfalls sagte dem Reichen Mann in unserem oben genannten Gleichnis, das wäre doch der Ort der Qual, die Hölle. Es macht also einen ewigen Sinn, den Ewigen hier auf Erden bereits „lieb zu haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft“, wie Er es im Schma sagt, oder?

Ein letzter Hinweis auf das „Fest am Berg“ und seine Hoffnung
(Spr. 13,12: Hoffnung, die sich verzögert, ängstigt das Herz, wenn aber kommt, was man begehrt, das ist ein »Baum des Lebens«)
in die Zukunft des Reiches Seiner Herrlichkeit in Ewigkeit hinein, Verheißung pur (Jes 25,7):
„Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen, mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind.“

Schabbat Schalom und Chag Schawuot Sameach
Ihr Eric Martienssen

Lesungen:
1. Tag Schawuot: Hallel; 2Mo.19,1-20,23; 4Mo.28,26-31;Hes.1,1-28+3,12
2. Tag Schawuot: Hallel; Ruth; 5Mo.14,22-16,17; 4Mo.28,26-31; Hab.3,1-19
Mehr über „Christlich-Jüdische Annäherungen“ auch hier >>

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.