War Joseph ben Mathitjahu ha Kohen alias Flavius Josephus Alleinautor des Neuen Testaments,
| oder nur → Kronzeuge für die Ereignisse zu Lebzeiten Jesu und für die Zeit des Urchristentums?

Diese von der römisch-lutherischen Politik des Westens über Jahrhunderte zur akademischen Frage abgewertete Betrachtung, scheint in der Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts die mit der allerhöchsten Spreng-, aber auch die mit der allergrößten Erkenntnis- und dann letztlich auch Friedenskraft werden zu können. Besonders dann, wenn man den jeweils kolportierten Erzählstrang bis zu seinem Anfang hinterfragt.

So beginnt unser aktueller Tora-Wochenabschnitt mit dem Einen Gott, der dem Abraham während der Hitze des Tages in Gestalt von drei Männern begegnet. Und das Neue Testament mit Gott Vater, Sohn und heiligem Geist erscheint uns vielleicht erstmals als das, was es vielleicht wirklich ist: Die völlige Entwertung des Gottes Israels durch das neue Framing Roms. Eine Fake News-Dichtung, die qua überbordender Redundanz und milliardenfacher Verbreitung zur „geglaubten“ Wahrheit geworden ist. Wer nicht glaubt, ist tot. Fakten hinfällig! Ein Sohn wurde uns geschenkt – wissentlich falsch: von einer Jungfrau geboren – und die Herrschaft liegt auf seinen Schultern. Als dieser vermeintliche Menschensohn Jesus später bei einem volksverhetzenden Abendmahl seinen Nachfolgern prophezeit, dass sie als Lohn für ihre Nachfolge später im Himmel neben ihm „auf Thronen sitzen sollen, um die zwölf Stämme Israels zu richten“, wird natürlich auch das geglaubt und herzlich geträumt. |→| Aber kann es angehen, dass auf diesem mittelalterlichen Propaganda-Prinzip auch heute noch die täglichen „Nachrichten“ gegen Russland basieren? Steckte da nicht noch mehr Wahrheit drin, zu Zeiten, als man hierzulande noch gegen den Jüdischen Bolschewismus zu Felde zog? Ist die Grundlage Tat sächlich ein und dieselbe?

Tora-Wochenabschnitt „WaJera“ (und es erschien) 1. Moses 18,1 – 22,24 || 2. Könige 4,1-37
| Kommentar von Eric Martienssen | → Über uns – gegen Rom

    „Und es erschien ihm der Ewige unter den Terebinthen Mamre’s, da er saß an der Türe des Zeltes um die Glutzeit des Tages. Und er hob seine Augen auf, und schaute, und siehe, drei Männer stehend bei ihm, da er sie sah…“ (18,1-2)

Wem wer oder was erscheint hängt auch davon ab, was derjenige – in unserem Falle Abraham – wirklich sehen will. Die Deutschen wollten und wollen von den gottlosen Einstellungen der katholischen Kreuzzugs-, evangelischen Luthergesellschaften und Neuen Testamente über Jahrhunderte zum Judenhass verhetzter Weise vor der Christnacht 1938 noch eine Kristallnacht mit viel Synagogen vernichtenden Flammen in ihrem Reich sehen.
| Und es erschien ihnen → die Nacht in Luthers Geburtstag dafür angebracht.

Heute wollen sie als Opinion Leader der Europäischen Union neben Israel auch wieder Russland politisch korrekt zerstört sehen. Jetzt entzieht die Nato seinen russischen Botschaftern die Akkreditierung … wegen der Krim-Annexion! Dieses Märchen war Lutherpfarrerstochter Merkel wohl in ihren kindlichen Reformationsträumen als perverses, aber vielleicht letztes Mittel auf dem Weg zur Weltherrschaft des deutschen Volkes – da hatte sie vergessen, dass sowas in einem Weltkrieg enden kann – erschienen. Das Neue Testament eröffnet einem halt immer auch neue Chancen, wenn man schließlich doch den Einen Gott Israels schon mit drei Göttern ausgebootet hat.

Wobei ein bisschen Wahrheit aber auch jeder „Agitation und Propaganda“ – das war Merkels FDJ-Occupation in der DDR – inne wohnt. Denn faktisch korrekt hatten die Russen tatsächlich einmal die Krim annektiert: Doch das war 1783! Durch die Fake News des Neuen Testaments geht aber immer was – gelernt ist auf ewig gelernt? Als faktisch wahr erscheint jedoch, dass die USA unter Obama 2014 die Ukraine überfielen, wie dieser in einem CNN Interview am 01.02.2015 zugab (um Putin mit dem „Machttransfer in der Ukraine zu überraschen“) und
| „Die Krim und das Völkerrecht“ laut FAZ eine → Kühle Ironie der Geschichte darstellt.

    „Der Ewige aber sprach: «Sollte ich vor Abraham [der später in unserem Tora-Abschnitt am Berg Moriah, dem heutigen Tempelberg in Jerusalem, sogar bereit sein wird, seinen lieben Sohn zu opfern] verborgen halten, was ich tun will? Und Abraham wird ja zu einem großen und mächtigen Volk werden, dass mit ihm sich segnen sollen alle Völker der Erde, denn ich habe ihn ausersehen, auf dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehle, dass sie den Weg des Ewigen wahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit der Ewige an Abraham eintreffen lasse, was er über ihn geredet.» Da sprach der Ewige: «Da das Geschrei über Sodom und Gomorra gar groß ist, und ihre Sünde sehr schwer, darum will ich hinab und will sehen, ob sie vollends getan, wie die Klage über sie vor mich gedrungen, oder ob nicht, ich will es wissen.» Da wandten sich die Männer von dort weg und gingen nach Sedom, und Abraham blieb noch vor dem Ewigen stehen. Und Abraham trat heran und sprach: «Willst du gar den Gerechten mit dem Frevler hinraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt, wolltest du gar hinraffen und dem Ort nicht vergeben um dieser fünfzig Gerechten willen, die darin sind? Schmach sei es dir, solches zu tun, den Gerechten zu töten mit dem Frevler, dass der Gerechte gleich dem Frevler wäre. Schmach sei das dir! Sollte der Richter aller Erde nicht Recht üben?» Da sprach der Ewige: «Wenn ich zu Sedom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, will ich dem ganzen Ort vergeben um ihretwillen.»… Da sprach er: «Möge es doch den Herrn nicht verdrießen! Nur noch diesmal will ich reden! Vielleicht finden sich daselbst zehn!» Und er sprach: «Ich werde nicht verderben, um der zehn willen.» Und der Ewige ging hinweg, nachdem er mit Abraham zu Ende geredet.“ (aus 1. Moses 18,17-33)

Auch Propheten wie Jesaja (1,9), Jeremia (23,14), Hesekiel (16,49), Amos (4,11) und Zefania (2,9) reden von Sodom und Gomorra als bekannte Typen der Frevelhaftigkeit mit selbstgenügsamer, egoistischer, dem Mitmenschen nichts gönnender Einstellung. Die Tora schildert uns den Landstrich als äußerst fruchtbar und bewässerungsreich (1.M.13,19), doch waren Fremde darin unerwünscht.

Keinen größeren Kontrast kann es geben zwischen der Gastfreundschaft von Abraham gegenüber den drei himmlischen Boten in Menschengestalt und dem verbrecherischen Anliegen der Bewohner von Sodom an Lot, ihnen die fremden Gäste auszuliefern. Doch bevor Gott zur Tat schreitet will er sich mit Abraham beraten über die Kinder seines Hauses, die den„Weg des Ewigen wahren, Gerechtigkeit [„Zedaka“] und Recht [„Mischpat“] üben“.

Benno Jacob verweist in seinem Kommentar zur Stelle auf den Propheten Amos (3,7), der festhält, dass Gott keine Sache tut, ohne seinen Ratschluss seinen Dienern, den Propheten, zuvor zu enthüllen. Warum? Nach Benno Jacob ist Abraham der erste Prophet und Mitwisser Gottes:

„Nicht in dem Sinne, dass er sein Volk vor dem göttlichen Gericht warnen soll, denn ein solches Volk gibt es ja noch nicht. Er selbst soll erst zu einem Volk werden, das durch seine Erziehung und Überlieferung gottgesandte Propheten und Warner möglich machen wird. Solche können nur aus dem Mutterboden eines Volkstums erwachsen, das auf der sittlichen Idee des Rechts und der Gerechtigkeit in Nachfolge der Wege Gottes, des allgerechten Weltenrichters, gegründet ist.

Dadurch, dass es der Welt die Propheten liefert, wird Israel ein großes Volk, ein Segen für alle Völker der Erde und erfüllt sich der Zweck, um dessentwillen Gott Abraham berufen hat.“

„Zedaka“ und „Mischpat“ tauchen als zentrale Forderung der Propheten immer wieder auf. Nach Aron Barth ist die wahre Definition von Zedaka das, was man ausgleichende Gerechtigkeit nennt: „Zedaka unterscheidet sich von Mischpat darin, dass sie das starre Recht ergänzt und, soweit erforderlich, in den Fällen ändert, in denen höchstes Recht höchste Ungerechtigkeit sein würde.“

So groß ist die zentrale Bedeutung dieser Begriffe, dass die zukünftige Erlösung des jüdischen Volkes aus der Diaspora davon abhängig gemacht wird:

    „Zion wird durch Mischpat befreit werden und seine Bewohner durch Zedaka“ (Jes. 1,27)

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.