Der erste Vers unseres Tora Wochenabschnitts lautet: „Siehe (Re’eh), ich lege euch heute Segen und Fluch vor.“ – Kaum jemand wird bestreiten, dass Fluch das exakte Gegenteil von Segen ist, und niemand wird freiwillig den Fluch wählen, wenn er Segen haben könnte, müsste man meinen, oder? Im (freien) Fall Deutschlands, denkste! Letzte Woche noch schrieben wir an dieser Stelle vom krassesten Gegenteil, entweder den Gott Israels der Bibel, oder die von Lutherpfarrerstochter Merkel qua ihrer Lutherdekade zum Präfix ihrer Machtpolitik erhobene Götzen des Neuen Testaments anzubeten. Jenes nämlich behauptet voll des vermeintlich „heiligen Geistes“ – der in der Bibel Gottes kein einziges Mal vorkommt – die Gesetze des Gottes Israels überwunden zu haben. Wörtlich: „Denn der Buchstabe [des Gesetzes Gottes] tötet, aber der Geist [des päpstlichen Neuen Testaments Roms] macht lebendig.“ (2. Brief des Apostel Paulus [= römisches Gegenteil vom jüdischen Moses] an die Korinther, Kapitel 3 Vers 6) Ergo: Jeder Mensch hat – völlig unphilosophisch und absolut Schluss endlich – die freie Wahl zwischen Segen und Fluch, Sinn und Unsinn, Leben und Tod, wie auch der Hawdala-Kalender unseren Wochenabschnitt in wenigen Worten zusammenfasst:

Parascha „Re’eh“ (Siehe) 5. Moses 11,26 – 16,17 || Jesaja 54,11 – 55,5
Kommentar von Eric Martienssen

    „Wahlen Israels: Segen oder Fluch – Gebote Gottes hören oder fremden Göttern nachgehen. Gerisim & Ebal. Falsche Propheten & Götzendiener töten! Wiederholung der Institutionen und Feste zum täglichen Gedenken des Auszugs aus Mizrajim || Israel hat nichts zu fürchten – durch Gerechtigkeit aufgerichtet. Zu fürchten hat, wer ohne den Ewigen ist. David: Fürst und Gebieter der Völker um des Ewigen Willen“ (Stichpunkt-Zitat aus Hawdala-Kalender 5777 – jetzt bestellen [€ 18] für 5778, Email: Kiebitz.Edition[ät]gmail.com)

Amerika hat seine Wahlen hinter, Deutschland noch vor sich. Was Angela Merkel, Martin Schulz und Donald Trump gleich ist, ist die Einstellung ihrer jeweiligen Wählerschaften, die sich in Charlottesville von mehreren Seiten mit den Worten: „Juden werden uns nicht verdrängen“ artikulierten. Alleine Trump ist in völligem Gegenteil zu seinem evangelikal Weltverklärenden Amtsvorgänger Hussein Obama ein laizistisches Staatsoberhaupt, wohingegen sich Merkel erneut um die Kanzlerschaft eines von ihr geschaffenen lupenreinen Gottesstaates bewirbt, in welchem sie selbst als Initiatorin der Lutherdekade und Lutherpfarrerstochter – den fatalen Kinderschuhen nie entwachsen – im postfaktischen Glauben das höchste politische Amt bekleidet.

Kirchenaustritt NOW !

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Das repräsentativ höchste Amt besitzt der auf antiisraelischste Weise Luther-gestählte Kirchentagspräsident a.D. Frank-Walter Steinmeier und sogar das Amt der Oppositionsführerin im Deutschen Bundestag hat eine Präsidentin der deutschen Kirchensynode a.D. inne. Ausgerechnet eine Gröring-Eckardt. Erinnerungen werden wach, denn die Nazi-Größen beriefen sich in den Nürnberger Prozessen darauf, mit dem Holocaust doch nur Luthers Anweisungen in dessen Buch „Von den Juden und ihren Lügen“ gefolgt zu sein. Das Quäntchen theokratischer Führung des Lutherstaates (Vorbild Luther: „Brennt ihre Synagogen nieder, dem Herrn zu ehren, dass Gott sehe, das wir Christen seien“), was dem SPD-Kanzlerkandidaten gegenüber der Amtsinhaberin fehlen mag, macht er als päpstlich-katholischer Überzeugungstäter durch authentisch geführte Antisemitismus-Kampagnen sogar in der Knesset Israels wett – unvergessen auch sein Beifall im Europäischen Parlament, als Mahmud Abbas seine Vergiftungslüge palästinensischer Brunnen durch jüdische Rabbiner ausbrachte. Das EU-Parlament tobte vor Glück; der Papst, der den Israel vernichten wollenden Palästinenserführer daselbst als „Friedensengel“ bezeichnet, hätte ihm am liebsten einen Orden verliehen. Doch alleine auch schon, dass Merkel diesen Chefantisemiten der Christ-Demokratie als „Freund“ der Deutschen bezeichnet, und die Deutschen sie dafür verehren, spricht Bände über das scheinbar unabänderbare Wesen der ordentlichen Gottesstaatsbürger. Jedoch mit diesem Seelenleben – je nach Betrachtung auch: Seelentod – gegen die Herausforderungen der islamischen Gottesstaaten und gemäß der Konsequenzen unseres Tora-Wochenabschnittes gegen Gott selbst gewinnen zu wollen…? Hören wir einfach mal rein in Moses Rede an das Volk Gottes, Israel:

„Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: Den Segen, so ihr gehorchet den Geboten des Ewigen, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; Und den Fluch, wenn ihr nicht gehorchet den Geboten des Ewigen, eures Gottes, und weichet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, so dass ihr fremden Göttern nachgehet, die ihr nicht kennet…“
(11, 26 – 28)

Fremden Göttern etwa wie der Papst Franziskus und Martin Luther sie predigen, die den Schabbat des Ewigen am Siebten Tag entweihen und euch damit den Fluch (Tod) bringen? – Dieser „Ankündigungsbefehl“ – wie es militärisch ausgedrückt würde – ist wahrscheinlich der längste der Welt. Genau genommen ist er, mit allen Einzelheiten, Ausführungsbestimmungen und Wiederholungen von Geboten und Gesetzen, geschlagene 19 Kapitel lang. Denn erst in Kapitel 30 hören wir (nach jüdischer Religion werden auch irgendwann wieder die Heiden, Christen und Muslime ihn „hören“) den definitiven „Ausführungsbefehl“, nämlich denjenigen, uns zu entscheiden! Dich zu entscheiden! (5.Mo 30,14-19:) „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt“ (Ankündigungsbefehl)…

Wähle das Leben!“ (Ausführungsbefehl)

Es ist nicht nur seelisch gegenüber dem Ewigen sondern auch hoch politisch bei der nächsten Bundestagswahl allein unsere Entscheidung. Hier wird das fundamentale jüdische Prinzip des „freien Willens“ bekräftigt! Der Midrasch (Devarim Rabbah 4,3) sagt: „…das Böse übermannt jene, die Böses tun, und Gutes [übermannt jene], die Gutes tun.“ Aber wie oft entscheiden wir alle uns gegen den Ewigen, gegen unser eigenes Leben?

Taucht da nicht automatisch die Frage nach Gnade mit auf, zumindest in den sich selbst heiligenden Institutionen und Gottesstaaten, die ihren (verführten) Schäfchen weismachen wollen, „dass man nicht mehr unter dem Gesetz sondern stattdessen unter der Gnade“ zu stehen hätte? Die Wirklichkeit jedoch ist: Es ist unsere Entscheidung. Ist das korrekt von Gott? Genau mit dieser Frage nach der heute oft zum Gott erhobenen „political correctness“ traf mir persönlich vor etwa dreizehn Jahren der erste Rabbiner während eines Schabbat-Gottesdienstes in mein damals noch christliches Herz – Seele vergiss es ja nicht! Dann lud er uns alle ein, ich war natürlich der einzige Goi dort, uns die Situation einmal plastisch vorzustellen. Dort, Moses auf dem Berg, von wo aus jeder Mensch und jeder Stamm einst zur einen Seite auf seine vierzig Jahre lang persönlich durchlittene Wüste und zur anderen Seite auf seine zukünftige Herrlichkeit, das verheißene Land, blicken konnte – so er es mit dem Herzen sehen wollte – da hatte Moses sein Volk vor jene entscheidende Wahl gestellt, die auch jeder Mensch (egal ob Jude, Ismaelit oder Christ) bis in die Gegenwart hinein zu treffen hat. Er selbst würde, nach 40 Jahren Wüste, dieses Land nicht einmal betreten dürfen. Ist das etwa politically correct? Jeder heute würde nach 40 Jahren Strapazen eine samtweiche Stimme Moses mit schönen, netten Geschichten erwarten, doch Moses stellt mit aller Härte die Frage an Dich. Ob Du leben willst?!

Das ist Realität und Gerechtigkeit Gottes. Kein Platz für Drückeberger, Lutherexegeten, Schöngeister und Gottesstaats-Allüriker. Denn weiter geht es im Text zum „heute“ aktueller denn je erscheinenden Schabbat ab 13,2:

    „Wenn ein Prophet oder Träumer unter euch aufsteht und dir ein Zeichen oder Wunder ankündigt, so sollst du nicht gehorchen den Worten eines solchen Propheten oder Träumers; denn der Ewige, euer Gott, versucht euch, um zu erfahren, ob ihr ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieb habt.“

Ja genau, wenn es um Gebote, Verlässlichkeit und Vertrauen geht, dann geht es in erster Linie um „Liebe pur“. Jemandem die Selbstverwirklichung mit allen möglichen Freiheiten zu schenken ist keine Liebe. Deshalb „…der Prophet aber oder der Träumer soll sterben, weil er euch gelehrt hat abzufallen von dem Ewigen, eurem Gott, der euch aus Ägyptenland geführt und dich aus der Knechtschaft erlöst hat, und weil er dich von dem Wege abbringen wollte, auf dem du wandeln sollst, wie der Ewige, dein Gott, geboten hat, auf dass du das Böse aus deiner Mitte wegtust.“
Im Kapitel 15 geht es dann darum, all diese Erkenntnis von Gottes Gerechtigkeit und Geboten auch den Völkern zu bringen (Vers 15,6):

„Denn der Ewige, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir zugesagt hat. Dann wirst du vielen Völkern leihen, doch du wirst von niemand borgen; du wirst über viele Völker herrschen, doch über dich wird niemand herrschen.“

Gleichlautend auch folgender Vers aus der Haftara, der Prophetenlesung aus Jesaja:
(Merke, Jes. 55 trägt in der christlichen Bibel die Überschrift Sabbatheiligung öffnet auch Fremden die Tür zum Volk Gottes)

„Siehe, du [Israel und du sich zu Gottes Gesetzen Bekehrter] wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des Ewigen willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat!“

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.