Parascha: 5. Mose 29,9-31,30; Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 61,10–63,9
noch bis Hoschana Raba Psalm 27 im Morgen- und Abendgebet
Kommentar: Der aktuelle, unmittelbar vor Rosch haShana gelesene Tora-Wochenabschnitt Nizawim heißt vom ersten Teil her ins Deutsche übersetzt „Ihr steht“ und man ergänzt im Kopf „HEUTE vor Gott“! Wer aber ist „man“ – und wer ist der „Gott“? Bereits das Erste Gebot macht es jedem Menschen mehr als überdeutlich. Denn während die Juden, Gottes Volk, und ganz Israel das Erste Gebot ganz bewusst inklusive Bekenntnis der Haupteigenschaft Gottes „…der ICH DICH herausgezogen aus dem Land Ägypten, dem Sklavenhause“ aufsagen, sagen es die heidnischen Religionen der Völker / Nationen ganz bewusst ohne Bekenntnis zum Gott als Erretter einfach nur „Ich bin der Herr, dein Gott“. Niedertracht. No Gott, no Erretter?
- „Ihr steht HEUTE alle vor Gott, Eurem Gott, Eure Häupter, Eure Stämme, Eure Ältesten und Eure Amtsleute, alle Männer Israels“.
Mit diesem Wochenabschnitt wird das alte jüdische Jahr beschlossen. Am nun in wenigen Tagen bevorstehenden (1. Feiertag ist 25.9.2014) Rosch haSchana werden die „Bücher über Leben und Tod“ vor Gott geöffnet und das Schicksal jedes Menschen für das kommende Jahr bestimmt. Wenn wir mit ehrlicher Absicht, bereit zur „Teschuwa“ (Teschuwa, Tefilla und Tzedaka – Reue/Umkehr, Gebet und Almosen) vor Gott treten, so sollte uns dies bereits gegen sämtliche Anklagen vor Seinem Thron schützen und man wünscht sich in Gottes Volk allseits „Schanah towah umetukah!“ (gutes und süßes neues Jahr!) oder „Leschana towa tikatewu!“ (möget ihr eingeschrieben werden [ins Buch des Lebens] für ein gutes Jahr!). In dieser Woche bis zum Neubeginn an Rosch haShana fand nach jüdischer Lehre die Schöpfungsgeschichte statt, die Schöpfungstage auch aller Menschen, nicht nur der Juden. Und auf einmal sind sozusagen alle in einem Boot, denn tatsächlich hat Gott in der Bibel (im völligen Gegensatz zum neuen Testament Roms) alle Menschen eingeladen, Seine Errettung aus (heidnischer / kirchlicher / muslimischer) Lüge und Knechtschaft als auch die Gotteskindschaft in Seinem Volke anzunehmen. Was machen, wenn nur die Juden sie begehren, die Errettung? Doch auch die tun sich oft schwer, beim Umkehr- oft Lippenbekenntnis über die Reue für offensichtliche Vergehen hinaus zu gehen, wenn sie vor Gott stehen. Besonders, was Laschon hara (Zunge böse), Üble Nachrede, gar Rufmord – die gerade mal so eben begangene und längst vergessene Vernichtung eines Menschen ganz nebenbei oder vorsätzlich (weil man meint gute Gründe zu haben) – angeht. Wäre es ein gerechter Gott, der einen Unterschied macht zwischen Laschon hara und einem physisch begangenen Mord in der Beurteilung über den Eintrag ins „Buch des Lebens“, wenn dem Übeltäter sogar das Bekenntnis fehlt, ihm einfach so „entfallen“ ist, dass er ein Menschenleben zerstört hat? Deshalb:
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Das Verborgene ist des Ewigen, unseres Gottes, aber was offenbar ist, das ist unser und unserer Kinder auf ewig, dass wir alle Worte dieser Lehre üben“ (Dewarim 29,28).
Es ist also gerade in dieser Woche die Frage nach dem Himmlischen, dem Ewigen Jerusalem aktuell, ob Du zu Seinem Volk Seines Wortes gehören willst, oder nicht, Leben oder Tod. Der „Chofez Chajim“, der „der das Leben will“ bezieht sich auf Psalm 34,13-15:
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Wer ist der Mensch, der das Leben will, Tage liebt, Gutes zu sehnen? Wahre deine Zunge vorm Bösen, deine Lippen vorm Trugreden, weiche vom Bösen, tu Gutes, trachte nach Frieden, jage ihm nach!
Mosche Rabbenu rät Seinen Leuten in unserem Wochenabschnitt: „Wähle das Leben“.
Der Jüdische Kalender 5775
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Stichpunkte der Paraschat Nitzawim-Wajelech nach dem jüdischen Hawdala-Kalender:
< Bund am Jordan – Israel nun Gottes Volk. Nach Strafgerichten aus allen Völkern gesammelt. Im Land glücklicher und zahlreicher als die Väter. Freude des Ewigen an Israels Glück wie an den Vätern. Wahl zwischen Segen und Fluch – Leben und Tod. Himmel und Erde als Zeuge / Gericht über Völker – Erlösung und Glück Israels > Psalm 81 + 65
Rosch HaSchana-Lesungen:
1. Tag: 1. Mose 21, 4. Mose 29,1-6; 1. Samuel 1,1 – 2,10
< Sara / Hanna - beide Mütter durch Gottes Verheißung > Psalm 81
2. Tag: 1. Mose 22, 4. Mose 29,1-6; Jeremia 31,1-19
< Abrahams Gehorsam - Moriah / Verheissene Heimkehr Israels > Psalm 47O.g. Kalender bringt auch den Unterschied zu nichtjüdischen „Zeit“-Fragen, z.B.:
Schaltjahr für den Islam? oder Wie viele Heilige Abende hat ein Jahr?
Immer wieder, spätestens einmal im Jahr am zehn Tage nach Rosch haSchana stattfindenden Jom Kippur (dem Buß- und Versöhnungstag mit Gott, den die nichtjüdischen Religionen ebenfalls miss- und verachten), bedarf es der Beschneidung der Herzen zur Umkehr von eventuell sich eingeschlichenen Abwegen oder Laschon Hara gegen Mitmenschen und somit gegen Gott oder zur Rückerlangung der Fähigkeit, die Tora, das Gesetz Gottes, verstehen und befolgen zu können, denn:
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„Er, Dein Gott, beschneidet Dein Herz und das Herz Deiner Samenschaft, IHN, Deinen Gott mit all Deinem Herzen, mit all Deiner Seele zu lieben um Deines Lebens willen!“ (30,6)
. . . (31,27) „denn ich [Mosche] selber weiß Dein Widerstreben und Deine Halsstarrigkeit, wart Ihr doch, da ich noch heute bei Euch lebe, gegen IHN widerstrebend, wie erst nach meinem Tod“…
. . .womit unsere Doppelparascha einigermaßen zusammengefasst wäre und wir uns nunmehr wieder genauer dem Herzstück der Lesung zuwenden können. Und zwar alle, da „Das Gebot“ alle Menschen (auch Christen, denn es steht doch ebenfalls in ihrem sich mörderisch zueigen gemachten, vermeintlich alten Testament) auch wenn sie es durch Lügen der katholischen Kirche und Martin Luthers Katechismus in der evangelischen Kirche → Vgl. Luthers Kristallnacht lodert in der heutigen Lutherdekade – und Selbstbetrug verwässert nicht mehr verstehen wollen, verstehen könnten, denn:
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„dieses Gebot, das ich Dir HEUTE gebiete, ist Dir nicht fern. Es ist nicht im Himmel, dass man sagen könnte, wer steigt für uns in den Himmel hinauf und holt es uns und macht es uns kund, dass wir es tun? … sondern sehr nahe ist Dir Seine SACHE, in Deinem Mund und in Deinem Herzen, dass Du es tust!“ (30,11-14)
Um welches Gebot handelt es sich da? Dem Rabbiner Dr. D. Hoffmann nach wird hier die ganze und gesamte Tora als eine Mizwa (Gebot) bezeichnet, um damit die Leichtigkeit ihrer Ausübung dazulegen, als wäre alles nur ein Gebot, denn die Tora kenne keine „Geheimbräuche, an denen nur Eingeweihte teilnehmen können, wie die Mysterien in Ägypten und Griechenland“, auch keine über das menschliche Fassungsvermögen hinausgehenden übersinnlichen Geheimnisse. Die Tora, das eine Gesetz des Einen Gottes, ist nichts Übersinnliches, das man erst vom Himmel herabholen müsste, damit wir armen kleinen Menschen es verstehen könnten. Nein, der Mensch ist per Schöpfungsgeschichte im Ebenbilde Gottes geschaffen worden, Ihn einfach verstehen zu können. Nur bei Christen kamen Pontifexe (die eben auch Gottes Tempel in Jerusalem plünderten und zerstörten, um sich und ihren Völkern damit in Rom den Bau eines Kolosseums zu finanzieren), Priester, Pastoren, um die ganze SACHE GOTTES auf den Kopf zu stellen, bis HEUTE sogar Pfarrerstöchter nicht mehr verstehen können, was jedem lauteren Menschen völlig einfach sein sollte, zu verstehen, wenn er sich nicht jeden Verständnisses für Gottes Sache entsagte, wie Angela Merkel. „Europa verweigert zunehmend jedes Verständnis dafür, in welch mörderischer Umgebung die einzige intakte Demokratie des Nahen Ostens ihr Überleben sichern muss,“ beurteilt ein → Artikel in DIE WELT vor zwei Jahren. Und, hat sie sich etwa „bekehrt“ von ihren bösen Aussagen oder gar Buße getan über ihre auf diese Weise direkte und vorsätzlich antisemitisch Volksverhetzende „innere Einstellung“? Sie weiß nur zu genau, dass das einzelne Wort „Siedlungsfrage“ aus ihrem Munde das Volk wutschäumend auf die Straße treibt. Insofern muss man Merkels vorsätzliches Unverständnis – denn sie hätte sich nach ihrem unschuldigen DDR-Verschlafen der wahren Umstände der Siedlungspolitik Israels bei der „Bundeszentrale für politische Bildung“ bilden können – als christlich-demokratische Saat der Nach-Kohl-Ära bezeichnen, die nun im Sommer endlich beim deutschen Bürger angekommen ist und offen ausbrach. Sie, Frau Merkel, hat sich durch eigene Entscheidung gegen Gott entschieden. Doch sie bezieht jeden in ihre Entscheidung mit ein, der sich nicht ausdrücklich – HEUTE vor Gott – gegen sie und ihre CDU entscheidet. Das gleiche Ergebnis bringt dem Menschen die Üble Nachrede gegen Russland ein, wo Deutschland in Wahrheit doch der einzige klar ersichtliche, mit Luther-Pfarrer Joachim Gauck sogar kriegstreibende Verursacher der Ukraine-Kriese ist:
Denn fraglos einzige Ursache für den aktuellen deutschen Russland-Feldzug ist der widerwärtige Wortbruch Deutschlands! 1990 hatte „der Westen“ der Sowjetunion versprochen, im Gegenzug für das Einverständnis zur Deutsche Wiedervereinigung keine NATO-Osterweiterung zu betreiben! Dieses Versprechen brechend war ausgerechnet Polen erstes Land der NATO-Osterweiterung geworden. Vor wenigen Jahren noch wurde die aktuelle, unbeherrschte und alle eigenen Versprechen außer Kraft setzende erneute deutsche Kriegstreiberei, das Grauen voraus ahnend, vom Politmagazin
→ DER SPIEGEL noch mit: „Absurde Vorstellung“ (Link aktiviert)
betitelt. Heute, 2014, ist diese „Absurde Vorstellung“ des SPIEGEL von 2009 Wirklichkeit geworden. Deutschland hetzt die ganze Welt – diese lässt sich in der Hoffnung auf christliche Weltherrschaft gerne dazu missbrauchen – in einen Krieg, den es durch Vertragsbruch selber angezettelt hat. Gerade umso mehr ist es aber Deine Entscheidung, bei Putin „innerlich, vor Gott stehend“ (wenn man zu jemandem persönlich Zugang hat heißt das natürlich auch, sich persönlich bei ihm zu entschuldigen) um Vergebung für Deine innerlichen Vergehen zu bitten. Politiker natürlich öffentlich! Denn (30,15-19):
- “Siehe, ICH habe Dir HEUTE das Leben und das Gute und auch den Tod und das Schlechte vorgelegt … Himmel und Erde habe ICH HEUTE zu Zeugen wider Euch bestellt, ICH habe das Leben und den Tod vor Dich hingelegt, den Segen und den Fluch. Wähle das Leben, damit Du lebest, Du und Deine Nachkommen.“
Schabbat Schalom weLeschana towa tikatewu,
Ihr Eric Martienssen