Schalom, lieber Herr Martienssen!
Wieder einmal läuft in Deutschland der Weihnachtsrummel auf Hochtouren. Dazu kommen noch Überraschungen. Eine Regierungsbildung wirft die Frage auf, ob sie das Weihnachten in den Schatten stellen oder in dessen Schatten verlaufen soll. Eine Ministerin, vor der sogar Generäle salutieren, ist doch einmal etwas extrem Neuartiges. Ob ihre sieben Kinder, deren Mutter sie ist, dabei glücklich sein werden, wird wohl beliebtes Thema der Medien werden.
Das Ganze läuft dabei wie „alle Jahre wieder“ auf einen Abend hinaus, um den Geschenke Kaufende zur größten Konkurrenz des Jahres untereinander wetteifern, aber auf der Seite der Beschenkten zum größten Wunschdenken führen und zum Schielen, was Andere bekommen haben. Der Eifer beider Seiten macht oft blind für die Interessen der dritten Seite, der Geschäftswelt, die dabei in christlichen Ländern die höchste Saison des Jahres feiert und wohl nie genug davon bekommt, die Euphorie der beiden erstgenannten Seiten zu forcieren.
Das Ganze läuft gesteuert vom Machtinteresse religiöser Institutionen als der vierten Seite ab und wird damit begründet, dass ein Mann, der den Namen Johannes der I. angenommen hatte, vor seit heute 1487 Jahren das Geburtsjahr des Juden Jeschu, der im Latein Roms Jesus heißt, festgelegt hat als das Jahr 0 (in Buchstaben: Null!) der von ihm eingeführten neuen Christlichen Zeitrechnung. Ein Mönch hatte in seinem Auftrag berechnet, dass dieses Geburtsjahr damals 526 Jahre zurück lag. Das war die erste Jahreszahl, mit der die christliche Zeitrechnung begonnen hat. Die Summe beider Zahlen ist heute aktuell noch 2013!
Seitdem wurde von Nachfolgern im Amt des Johannes I. auch zwischendurch der Name Johannes angenommen, sodass die Welt seitdem schon den 23. Johannes erlebt hat und kaum erstaunt sein wird, wenn ihr bald der 24. Johannes den 24. Dezember zelebriert, der als Geburtstag im angenommenen Geburtsjahre 0 festgelegt worden war.
Wie kann Rom, das doch diesen Juden mit dem Tod am Kreuz hingerichtet und den Tempel in Jerusalem zerstört hat, eben jenem → diesem Juden – eine solche Bedeutung beimessen?
Die ganze Angelegenheit ist so umfangreich, dass sie nicht in einen Artikel passt. Deshalb bitte ich Sie, mit mir das Thema nur auf einen Punkt zu fokussieren, nämlich den 24. Dezember, und das mit der Frage, aus welchem Grund dieser Tag überhaupt ausgewählt wurde?
Dass sich mit diesem Datum im christlichen Kalender etwas zuspitzt, ist ja bereits erwähnt. Der diesbezügliche Feiertag im Kirchenjahr ist allerdings der 25. Dezember. Was macht denn dann den 24. so attraktiv, die Geschenke oder sonst etwas?
In meinem Artikel → Terminkonjunktion zu Chanukka habe ich versucht sichtbar zu machen, dass im Jahre 2016 der 25. Dezember auf den 25. Kislev fällt, den Beginn des Weihefestes für den Tempel in Jerusalem (zu unterscheiden vom Weihnachtsfest!). Da wird augenfällig, welches das echte Fest ist, und welches als Antifest eingeführt wurde, um via Ersatztheologie das andere Fest zu ersetzen. Die ganzen Hintergründe dazu aufzuzeigen würde wiederum den Rahmen dieses Artikels sprengen. Bleiben wir also beim Thema.
Wenn der 25. Dezember dem 25. Kislev frontal entgegen gesetzt ist, wie konnte denn dann der 24. Dezember so eine Bedeutung bekommen? Bekannt ist er ja durch seine Heiligsprechung, denn er heißt im christlichen Kalender „Heiliger“ Abend. Das kommt im ganzen Kirchenjahr nur einmal vor, muss daher eine hervorstechende Bedeutung oder Absicht haben. Oder steckt dahinter eine Verlegenheit? Eigentlich muss doch alles nur geglaubt werden! Unglaublich?
Meine Darstellung aus dem Jahre 1990: „Jahreszeit für „Weihnachten“ nach dem Biblischen Kalender“ → siehe Link PDF – bezieht sich auf den Kalender innerhalb der Heiligen Schrift, der im Kirchenjahr abgeschafft ist. Der von mir 1993 mit der Jahreszahl 5754 des Jüdischen Jahres zum ersten Mal gedruckte „Biblische Kalender“, bekam ab 5769 den Namen „Hawdala-Kalender“. Er macht speziell in der Darstellung „Der jüdische Tag“, aber auch bei allen Tagen des Jahres durch eine Stufe zwischen dem Datum im Hebräischen Kalender und im Römischen Kalender bereits in jedem Monatsblatt einen Unterschied im Datums-Schnitt sichtbar. Im weiteren Zusammenhang wird dabei sogar der Unterschied zwischen miteinander unvereinbaren Weltanschauungen sichtbar gemacht. Erschreckend?
Ja natürlich, aber nur für die große Mehrheit, die dazu erzogen wurde, durch einen bedenklichen „Glauben“ selig werden zu wollen und die Hawdala, die Unterscheidung, kaum erfährt!
Dem Schöpfungsbericht der Heiligen Schrift liegt das System des Schöpfers zugrunde, das alles unterscheidbar macht. Er verlangt also von uns nur die Hawdala zu beachten, die bereits im Paradies von der Schlange durch den Glauben ersetzt wurde → Anfang der Ersatztheologie im Paradies?
Es ist nur eine kleine Minderheit in der Geschichte der Menschheit, unter dem Namen Israel zu finden, die sich entgegen dem Einfluss der Schlange nach dem Wort Gottes richtet. Da haben von Anfang an die Wochentage, basierend auf dem Schöpfungsbericht, noch nie einen Namen gehabt und werden bis heute nur nach ihrer Ordnungszahl benannt. Der siebente Tag, der Inbegriff aller Heiligung in der Zeit, ist dabei die Ausnahme. Er hat den Namen Schabbat (Ruhetag), wird aber gern auch Siebenter Tag genannt.
Im Hawdala-Kalender wird natürlich auch der Unterschied hervorgehoben, mit dem ab dem römischen Jahresschnitt 1975-1976 durch UNO-Kalender-Reform der 1. Tag der Woche, bis dahin der Ruhetag der christlichen Kirchen, zum sieben Tag der Woche gestempelt wurde, womit der Antisemitismus international neue Blüten feierte angesichts des noch nicht lange zurückliegenden Holocaust.
Die Welt ist heute bereits den GLAUBEN so gewöhnt, der Sonntag sei der 7. Tag der Woche, dass man sich den Juden gegenüber im Recht fühlt, die doch von den 10 Geboten (2. Moses 20) das vierte Gebot, das den siebenten Tag der Woche zu heiligen gebietet, am Samstag feiern. Wie schnell sich doch die Welt an Lügen gewöhnt und nicht die theologische Kriminalität durchschaut!
Vgl. Artikel → „Alle Maßstäbe verloren“ im Forum zum Hawdala-Kalender 5774, PDF
Uns geht es jetzt aber um den Tages-Schnitt, der sich seit der Schöpfungswoche bis heute so wenig geändert hat wie die Reihenfolge der Wochentage und ganz besonders die von Gott selbst geheiligten und für uns in Gemeinschaft mit Gott heiligen Zeiten. Wer den Schöpfungsbericht kennt sieht sofort, dass der natürliche Tag mit dem Abend, also mit dem Sonnenuntergang beginnt, muss also unterscheiden gegenüber dem christlichen Datumsschnitt um Mitternacht.
In ganz Israel, wo auch Juden auf dieser Welt leben, wird auf glückliche Weise sichtbar gemacht, wenn eine geheiligte Zeit beginnt. Mit einem Sicherheitsabstand, um die Heiligung nicht zu verletzen, einige Minuten vor Sonnenuntergang, werden zwei Kerzen angezündet, die nicht gelöscht werden dürfen, bis sie von allein verbrannt sind. Fällt Ihnen etwas auf? Damit gehört in Israel zu jedem „Heiligen Tag“ auf ganz natürliche Weise auch sein „Heiliger Abend“.
Da erkennt man die Verlegenheit, dass infolge der falschen Datumsgrenze auch jeder Heilige Abend abgeschafft wurde. Der kraft Heiligsprechung im Kirchenjahr so genannte Heilige Abend ist also ein willkürliches Konstrukt und hat den 25. Dezember um den Abend des 24. verlängert.
Wie oft im jüdischen Jahr kommen denn Heilige Tage mit ihrem Heiligen Abend vor? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einmal ist es ein Schaltjahr mit 13 Monaten, oder es fallen hohe Feiertage auf Schabbat, womit geheiligte Zeiten zusammenfallen, etc. Jeder Schabbat, also maximal 54 im Jahr und jeder Jom Tov (Hoher Feiertag), einschließlich Purim 9 in Israel, und zusätzlich 5 Diaspora-Feiertage außerhalb Israels beginnen also immer mit einen Heiligen Abend.
An anderen Stellen habe ich schon früher darauf hingewiesen, wie der Gott Israels mit dem, was Er der Welt zu sagen hat, von einer Minderheit aus die Welt anspricht. In dem Sinne bleibt Israel auch immer eine Minderheit, hat aber die absolute Mehrheit in der Anzahl seiner Heiligen Abende, die es zum Beispiel im Christentum nicht gibt, von dem heilig gesprochenen Abend abgesehen. Diese sind eindeutig heilig, weil sie von Gott, dem Schöpfer und Erlöser, selbst geheiligt werden und von Ihm das Gebot ausgeht, dass wir in der Gemeinschaft mit Ihm gemeinsam diese Zeiten heiligen sollen. Wer kennt außer Israel so eine Gemeinschaft mir Gott, dem Schöpfer und Erlöser der Welt?
Vgl. Artikel → Heilig oder Unheilig – Gottes System oder Antisystem
Als ich vom 25. Dezember als dem Antifest gegen den 25. Kislev sprach, habe ich doch damit bereits zum Ausdruck gebracht, dass das ein Angriff gegen den Gott Israels ist, gegen den Heiligen, gelobt sei Er, damit aber auch gegen alle Juden und damit auch gegen den Juden Jeschu. Kann etwas, dass die Heiligkeit des Schöpfers von Himmel und Erde und des Erlösers / Erretters /Messias der Welt antastet, selbst heilig sein? Dabei geht es auch um die Frage, ob der Schabbat oder der Sonntag heilig ist oder alle anderen Feiertage, die Feiertage Gottes, oder die Antifeste?
Das weitere Nachdenken über diese Fragen will ich Ihnen und allen Lesern der Webseite GSI nun selbst überlassen.
Ich wünsche Ihnen allen glückliche Erfahrungen auf dem Wege der Hawdala, wobei uns unser Schöpfer selbst das Vorbild gibt, wie es in Seiner Tora und dem Zeugnis der Propheten zu finden ist, (Jesaja 8,20).
Schalom Ihnen allen und immer wieder neu Schabbat Schalom und Chag Sameach (Frohes Fest)!
Ihr Jehonatan Kiebitz
Neben den in diesem Artikel ausgezeichneten Links lesen Sie gerne weiter
→ Die jüdische Weihnachtsgeschichte