Vor 85 Jahren feierten die Deutschen mit der „Reichskristallnacht“ – der heutigen Palästinenserorganisation Hamas gleich – am 9. November in den Geburtstag Martin Luthers. Schon vor 15 Jahren schrieben wir zu dieser „lange vorbereiteten und reichsweit koordinierten“ (OB Bonn) Holocaust-Eröffnungsfeier, der so genannten „Pogromnacht“, einen weithin beachteten Artikel: Luthers Reichskristallnacht wird 70 – Von Holocaust, Shoa und Kirche
In diesem Zusammenhang tut es weh, sagt jedoch auch viel über das vielleicht sich (wie die Palästinenser von damals unter Hitlers arabischem Freund [←DER SPIEGEL] »Mr. Palestine« Mohammed Armin al-Husseini) niemals geändert habende deutsche Volk aus, wenn einst designierte evangelische Kirchentagspräsidenten, wie der heutige Bundespräsident Steinmeier, am Grabe des palästinensischen Terrorführers Arafat im Namen des deutschen Volkes einen Kranz niederlegen sowie dem Terror-Regime in Teheran Glückwunsch-Telegramme senden, aber gleichzeitig arabische Mitbürger zur Distanzierung von der Terrormiliz Hamas aufrufen.
Dann wiederum ist eine solch Juden hassende, palästinensische, antisemitische, antiisraelische, antijüdische, sprich: Römisch-Lutherische Doppelzüngigkeit kein Wunder, sondern ganz nüchtern betrachtet die seit zweitausend Jahren regierende urchristliche Täter-Opfer Verkehrung. Denn der neutestamentliche Terrorführer Jesus Christus höchstselbst ist es doch bis heute wirksam, der im Evangelium des Johannes die Juden bezeichnet als „Kinder des Teufels nach dessen Lust sie tun“ und Gott – den Ewigen, gesegnet sei er – sogar als „Mörder, in dem keine Wahrheit ist“ – klick Lutherbibel, Neues Testament → Johannes 8,44.
Der Teufel spielt auch im Tora-Wochenkommentar unseres lieben Freundes sel. A. Israel Yaoz zur Paraschat Chaje Sarah, eine, wie meistens, verdeckte Rolle – denn so offen Juden mörderisch wie durch den teuflischen Jesus Christus verkörpert tritt Satan selten in Erscheinung.
Paraschat „Chaje Sarah“ (Saras Leben): 1. Moses 23,1 – 25,18 || 1. Könige 1,1-31
| Kommentar von Israel Yaoz sel. A. | Weitere Yaoz-Artikel auf GSI → Christlich–Jüdische Annäherungen
- “Und Sarah war hundertsiebenundzwanzig Jahre alt … als sie starb” (23,1-2)
Der Midrasch Tanchuma erzählt, dass während Abraham mit Isaak auf dem Weg zum Berge Morijah war, der Satan zu Sarah kam und erzählte, was ihr Mann mit ihrem geliebten, einzigen Sohn vorhat. Kaum hatte der Satan das verraten, da starb sie.
In 1. Moses 17,17 sagt Abraham zu sich selber: “Einem Hundertjährigen sollte noch (ein Sohn) geboren werden? Und Sarah sollte mit neunzig Jahren noch gebären?”* – D. h., Isaak war 37 Jahre alt zur Zeit, als seine Mutter starb, zur Zeit seiner “Bindung“.
Ergänzung der GSI-Redaktion – unser “Blaues Kasterl”
*) In 1.M.18,13-14 lasen wir letzte Woche: „Sarah lachte in sich hinein, sprechend: Nachdem ich zermorscht bin, sollte mir noch Wolllust sein … soll ich wahrhaftig gebären“ Die Mutter – Sarah ist die erste Erzmutter und eine der sieben Prophetinnen – starb also aus Gram über das, was Abraham [lt. Satan**] mit dem geliebten, einzigen Sohn vorhatte; aber stets in der Gewissheit einer großen Verheißung. So bringt Tod und Leben Sarahs auch Rabbiner Samson Raphael Hirsch in den wunderbaren Zusammenhang, nämlich dass
„Sarah nicht 127 Jahre lebte, sondern 100 Jahre, 20 Jahre und 7 Jahre. Diese drei Ziffern repräsentieren uns den Entwicklungsgang eines Menschenlebens: Das Kindesalter, die Reife Jugend, das vollendete Greisenalter. Ein geistig und sittlich vollkommenes Leben lässt sich nicht besser ausdrücken“. . .
Das Christentum hat dieses Motiv mit Wohlwollen aufgenommen: Der Kirchenvater Hieronymus lehrte: Natürlich ist die Bindung Isaaks ein geschichtliches Ereignis, aber dennoch ist es nur eine Vorausdarstellung vom eigentlichen Opfer, nämlich wenn Gott seinen eigenen Sohn opfert. Und schau: “Beide sind sie zwischen 30 und 40 Jahre alt; beide gehen sie bewusst den Weg zum Opfertod, und beide tragen sie das Holz”.
**] Vollkommene Gegensätze in vermeintlich gleichen Bildern?
Doch bei diesen Bildern geht es nicht prophan um wahr oder erlogene Fake News. Es geht um die Frage: von Gott oder von Menschen, Original oder Fälschung! Und darum, was Menschen, namentlich die Kirchen, aus ihren eigenen Fälschungen machen. Menschen, die Kirche und ihre Kirchenväter, beabsichtigten, sich mit erlogenen Angstbildern vom Teufel „ihre Schäfchen“ gefügig, also besser regierbar und verhetzbar gegen Gott, Gottes Gesetze und folglich auch Gottes Volk Israel zu machen. Von Gott her ist, umgekehrt zu den Kirchenlügen, der Satan (dtsch: Ankläger) nämlich in dir, du selbst bist es, deine Gedanken! Keine böse Person außerhalb deiner selbst, die schicksalhaft über dich hereinbricht. Vgl. Begriffsdefinition von
| Dr. Barbara Becker-Jákli (NS-Dokumentationszentrum Köln) im → Interview mit GSI:
„Mit dem Begriff des Schicksals verbindet man sehr stark die Vorstellung von Ereignissen, die ohne eigentliche Gestaltungskraft der Menschen geschehen. Die Diskriminierung, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung während der NS-Zeit geschah aber unter klarer Zielsetzung“.
In der Grabeskirche in Jerusalem, auf Golgatha, ist Isaak dargestellt als ein Erwachsener, und ebenfalls auf der linken Seite vom Eingang der Verkündigungskirche in Nazareth liegt ein erwachsener Isaak auf dem Opferaltar.
Das Judentum der damaligen Zeit dürfte diese allegorische Darstellung von der Bindung Isaaks erschrocken haben; Isaak ist für den Juden das Musterbeispiel des gottesfürchtigen Juden: “Einst nun ging Isaak um die Abendzeit aufs Feld hinaus, um nachzusinnen….”(1. Moses 24,63)
(“lassu`ach” so wie Siecha = Gespräch); d.h.:”er betete”.
- “Und Isaak säte in dem Lande und er erntete in jenem Jahre hundertfältig; “Me`ah She`arim”, denn der Herr segnete ihn. (1. Moses 26,12) – so heißt auch, nicht zufällig, das ultra-orthodoxe Viertel in Jerusalem – eben weil Isaak so gottesfürchtig war…!
In dem Mosaik von der Synagoge in Beth Alfa – sechstes Jahrhundert – dürfte bewusst Isaak dargestellt sein als ein unmündiges Baby (wie ein Hühnchen zusammengebunden) um dieser Hieronimus-Hypothese zu widersprechen.
Im selben Mosaik wird gezeigt, dass der Widder mit einem roten Strick an den Strauch gekettet ist und sein Horn völlig entfernt ist vom Gestrüpp. Auch in dem sehr beschädigten Mosaik von der Synagoge in Sephoris ist das eindeutig. Dies beruft sich auf den Midrash, der besagt, dass Gott am sechsten Schöpfungstag, in der späten Nachmittagsstunde, noch zehn Dinge geschaffen hat, die mit der Heilsgeschichte von Israel zusammenhängen: “Und auch den Widder von Abraham….”
D. h. dieser Widder war schon seit der Schöpfungswoche vorbestimmt worden, das stellvertretende Opfer von Abraham zu werden.
Dieser Opferaltar wurde der Ort, wo die Stämme Israels später, Jahrhunderte lang ihre Opfer darbrachten, nämlich im Tempel auf den Berg Morijah in Jerusalem. Der erste Israelit hatte dort zum ersten Mal seinem Gott ein Vieh geopfert!
Schabbat Schalom