▲v.l.n.r.| Israel Yaoz, → Sara Atzmon, Jehonatan Kiebitz, Uri Atzmon | Foto: Eric Martienssen

«Gott ruft Mosche vom Stiftszelt aus – Opferdienst zur Versöhnung || Götzendiener nicht zu retten – Israel ist Gottes Diener, Rückkehr zu Gott und Erlösung», so werden der aktuelle Tora-Wochenabschnitt (Parascha) sowie der der Propheten (Haftara) im „Hawdala-Kalender“ von Jehonatan Kiebitz aus Ramat Bet Shemesh resümiert. Vor Jahren co-kommentierte Jehonatan Kiebitz einmal einen Wajikra-Kommentar unseres mittlerweile verstorbenen gemeinsamen Freundes Israel Yaoz sel. A. mit diesen denkwürdigen Worten:

...von Jehonatan Kiebitz...

…von Jehonatan Kiebitz…

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Schalom, lieber Israel Yaoz und lieber Eric Martienssen!

Dieser Beitrag zur Paraschat Wajikra öffnet den Blick in eine für die meisten Leser neue Dimension innerhalb des Volkes Israel. Wem fällt dabei auf, dass es auch eine Hawdala [Unterscheidung] betrifft für die am Ende eines jeden Schabbats der Schöpfer und Erlöser Israels gepriesen wird?

Abschnitte: 3. Moses 1,1 – 5,26 || Jesaja 43,21 – 44,23

„Gesegnet seist Du Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du unterscheidest
| zwischen → heilig und unheilig,
| zwischen → Licht und Finsternis, zwischen Israel und den Völkern, zwischen dem Siebenten Tag und den sechs Werk-Tagen. Gesegnet seist Du Ewiger, der unterscheidet zwischen dem Heiligen und dem Gewöhnlichen!“

Die Unterscheidung zwischen Israel und den Völkern erscheint in der Zeit nach Napoleon, der die Juden einfach emanzipiert und im Sinne der Égalité nach der Französischen Revolution allen Völkern gleichgesetzt hat, jeder demokratischen Mehrheit sicher lächerlich – gerade so, wie Abraham nicht in die Politik in Babylon passte. Dem kann ich jetzt kurz vor Schabbat nicht weiter nachgehen und möchte nur einen Aspekt hervorheben.

Israel war immer das einzige Volk der Welt, in dem es keine Analphabeten gab. Erst die Erfindung der Buchdruckerkunst hat das für andere Völker geändert, und heute, wo in vielen Ländern alle Kinder Lesen und Schreiben lernen, können sich die meisten nicht vorstellen, wie das noch vor 500 Jahren z.B. in ganz Europa aussah. Die Juden konnten aber auch immer lesen und schreiben, wo sie in der ganzen Welt unter alle Völker zerstreut waren, und warum? Sie sahen sich der Heiligen Schrift verpflichtet!

Ursprünglicher Schabbat-Kommentar von Israel Yaoz sel. A.
| Weitere Artikel von ihm auf GSI s. → Christlich – Jüdische Annäherungen

Jeder fromme Jude, wenn er zum ersten Mal etwas aus der Tora liest und dabei Lesen und Schreiben lernt, wird mit dem Buch Wajikra (Levitikus) anfangen. Auch als mein Vater mich zum ersten Mal im Alter von fünf Jahren aus der Tora unterrichtete, war das mit dem ersten Kapitel vom Sefer Wajikra. Es könnte sich die Frage ergeben, warum man im Judentum nicht mit einem Abschnitt beginnt, der doch spannender sein könnte, wie z. B. die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern oder Bereschit (Am Anfang der Bibel).

Auch müssen wir wissen, dass in biblischen Zeiten Israel ein Volk von Kleinbauern war. Die „Professoren“ waren damals die Priester. Das war ihre Berufung und ihr Beruf, das Volk zu lehren zum Vertrauen in unseren Schöpfer-Gott und Erlöser-Gott, der uns aus der Sklaverei von Ägypten erlöst hat.

Das dritte Buch Moses heißt auch Torat HaCohanim. Innerhalb des Stammes der Leviten waren die Priester die Nachkommen Aharons. Deren wichtigste Aufgabe war der Tempeldienst, wobei das Darbringen der Opfer das zentrale Geschehen, ihre Lebensaufgabe war. Daher haben Priester ihren Söhnen das zuerst gelehrt, was künftig ihr Dienst sein wird.

Diese Tradition innerhalb des Priesterstammes hat man später, besonders im babylonischen Exil, im ganzen Volk Israel übernommen. Das hatte seine besondere Bedeutung darin, dass das Verständnis für die Aufgaben des Priesterstammes und alle Reinheitsgebote das ganze Volk Israel sich zu eigen gemacht hat in der Umgebung fremder Völker.

Bis heute hat man im ganzen Volk Israel diese Sitte beibehalten, indem die Kinder ihr erstes Lernen in der Tora mit der Paraschat Wajikra anfangen, weil sie den Opferdienst im Tempel in seinen Einzelheiten beschreibt.

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.