3. Mose 21,1 – 24,23; Haftara: Hesekiel 44,15 31
Die Sprüche der Väter 4

Kommentar von Eric Martienssen:

Im Prinzip haben wir mit unserer kommenden Parascha 2 x 2 Kapitel vor uns. Beginnend mit den ersten 2 Kapiteln 21 und 22, die an den Hohenpriester Ahron samt Söhne (Nachkommen, also Cohanim) gerichtet und vom Ewigen, gesegnet sei Er, mit der Anweisung an Mosche versehen sind zu sprechen zum Volk Gottes, Sprich! – Emor! Mit den zweiten 2 Kapiteln soll Mosche ansprechen die Söhne Israel (hebr. Bene Israel, s. „Fragen an Gott – FAQ 1“ 2.M.4,22) und ihnen befehlen: Befiehl! – Zaw! …

… Doch was eigentlich soll Mosche ihnen gebieten bzw. befehlen? Die Feiertage zu halten soll er ihnen befehlen, sie zu achten (zu beobachten), also Achtung zu üben vor dem einen (1) Gott, der „Dich gerettet aus dem Sklavenhause Ägyptens“. Sprich: Erstes Gebot – Die Juden sind das einzige Volk, welche das Zehnwort, also die Zehn Gebote Gottes am Berg Sinai zu Schawuot empfingen und bis heute beobachten! Bei heidnischen Religionen hapert es oft schon dabei, allein nur das Erste Gebot zu zitieren, geschweige denn dessen Gott zu achten. So zum Beispiel die nach Trunkenheitsdelikten zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende und heutige Botschafterin der den Gott Israels verspottenden Lutherdekade. In einem Spiegelinterview Ende 2012 wurde Bischöfin Käßmann die Eingangsfrage gestellt, ob sie das Erste Gebot zitieren könne – sie konnte es nicht und sagte ein vermeintliches erstes Gebot auf, welches nicht einmal dem Sinne nach mit dem Ersten Gebot Gottes, selbst wenn man die Lutherbibel zugrunde legte, etwas gemein hatte. GSI verfasste zu dieser Tragödie eine Pressemitteilung (Erstes Gebot der Lutherdekade PDF).

Der Gott des Ersten Wortes ist natürlich auch der Gott seines Vierten Wortes, des Schabbats, Seines Schabbats = Gottes Schabbat. Dieser Tag gehört Ihm! Er ist Sein Besitz, den Er mit Seinem Volk, dem Volk Gottes, Israel, teilen will (und allen, die sich zu Seinem Volk hinzu gesellen würden, Gerim – Bewusst zum Judentum Übergetretene). Und um diese Tage Seines Eigentums geht es, die Feiertage, die hier aufgelistet werden, beginnend natürlich mit dem Schabbat, dann den Bogen spannend von den Wallfahrtsfesten nach Jerusalem, Pessach, gefolgt, 50 Tage später, von der Übergabe der Tora an Schawuot bis zum Sukkot. Doch folgt in der Auflistung nach Schawuot nicht direkt Rosch HaSchana, wie wir es wohl alle erwartet hätten, sondern eine besondere Mizwa unterbricht unsren Ablauf:


    Und wenn ihr die Ernte eures Landes schneidet sollst du die Ecken deines Feldes nicht ganz fortnehmen indem du schneidest, und das Aufzulesende – versehentlich zu Boden Gefallene – Deiner Ernte sollst Du nicht auflesen; dem Armen und dem Fremden sollst du sie lassen, ICH bin Gott, euer Gott
    (3. Moses 23,22)

    Hier, als kleine Pause vom Felde, ein Sabbath Song:

    Finden wir hier nicht die Ahnmutter unsres Königs David, nämlich Ruth, eine Nichtjüdin in unsrer Seele wieder, die von dem, was wir übrig ließen überlebte, dann in Boas ihren Löser fand um später Ahnmutter Davids zu werden, aus dessen Geschlecht dereinst der Messias kommen wird? Sie hatte wahrlich Hunger gelitten und Schmerzen, wie auch der Nichtjude (dem einzigen, dem ein ganzes Buch unserer Heiligen Schriften gewidmet ist), Hiob, hier Kapitel 7: „Muss der Mensch nicht immer im Dienste stehen auf Erden und sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners? … Ich will reden in der Angst meines Herzens und klagen in der Trübnis meiner Seele … dass ich mir wünschte, erwürgt zu sein (nachdem er alle seine Kinder verloren hatte, alles Gut, Haus und Hof und Gesundheit), und den Tod lieber hätte als meine Schmerzen. Doch keine Sekunde zweifelte Hiob an Gott!

Das Liegenlassen der versehentlich zu Boden gefallenen Ernte für die Armen und Fremden hat für Dr. D. Hoffmann etwas Grundlegendes im Judentum, Zitat:

    „Die Anerkennung Gottes als den Herrn des Bodens, die durch die Weihung des Zuerst Geernteten zum Ausdruck kommt … ICH bin der Ewige, euer Gott, schließt die Vorschrift; des Reichen und des Armen Gott bin ICH, dem ihr ja gemeinsam das Erste eurer Ernte dargebracht habt.“

Wir werden erinnert an das Wesentliche, das vom Wesen Gottes Zeugende, wie Er zu den Menschen steht: Die Jüdische Religion ist im gleichen Umfang auch Verpflichtung gegenüber dem Mitmenschen! Für unsere Weisen kann „mit ganzer Seele Gott zu dienen“ durchaus auch heißen, „sein Leben für Gott zu lassen“ (Brachot 54a). Die oben erwähnte Unterbrechung zwischen Schawuot und Rosch HaSchana will uns auch noch einmal verinnerlichen, dass es die Tora war, die dem ganzen Volk Israel vom Gott des Ersten Gebotes am Sinai gegeben worden war, für die das Volk Gottes später soviel Verfolgungen auf sich zu nehmen bereit sein musste; bereit, das eigene Leben für das an Schawuot offenbarte Wort, die Tora, zu geben. Da sollten wir sensibel für unsere nichtjüdischen Mitmenschen sein, die einen sichtbaren Beweis für das → Wort Gottes, gar entgegen des im Zweiten Wort ergangenen Bilderverbotes in einer menschlichen Gestalt haben müssen, Sehen statt Hören. Versehen statt Gehorsam. Ein Wort zählt bei den Heiden nichts mehr, weil Sein Wort nichts zählt:

    (5. Moses 16,20-22: „Nach Gerechtigkeit, nur nach Gerechtigkeit, sollst du streben, auf dass du leben bleibest und das Land in Besitz nehmest, das der Ewige, dein Gott, dir gibt. Du sollst dir neben dem Altar des Ewigen, deines Gottes, den du dir errichten sollst, keinen Holzpfahl als Ascherabild einpflanzen. Du sollst dir keinen Gedenkstein aufrichten, den der Ewige, dein Gott, hasst.“
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    Es geht um Einheit (1). Und seit vorgestern haben wir sie in Eretz Israel wieder, eine Große Koalition, gerade rechtzeitig im Streben nach Frieden mit den Palästinensern, Netanjahu und Mofaz wörtlich, die „Verpflichtung zu verantwortungsvollen Friedensgesprächen mit den Palästinensern unter Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen des Staates Israel.“ Vor allem jedoch gerade rechtzeitig zur zuvorkommenden Abwehr des Iran von Mahmud Ahmadinedschad, eben bevor dessen Atomkraftwerke mittels Raketen zur Israel zerstörenden Atomkraft werden können (wir wir unlängst mit einem → Kommentar zum Grass Gedicht und dem Atomkraftwerk Osirak 1981 abklärten).
    Und hier geht es zum Volltext der vereinigten Koalitionskraft in der Knesset im → Newsletter der Botschaft des Staates Israel in Deutschland.
    Wie eindringlich und gut uns da doch jeden Abend und jeden Morgen Sein uns gegebenes Wort tut, Sein Versprechen, am Ende des Schma Israel:

„Schaut nicht nach eurem Herzen und euren Augen, denn dann werdet ihr mir untreu. Damit ihr all Meiner Gebote gedenkt und sie erfüllt und eurem Gott heilig werdet. ICH bin der Ewige, euer Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der Ewige, euer Gott.“

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.