5. Mose 29,9-31,30; Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 61,10–63,9

Auszüge aus dem Kommentar von
Michael Schneider, Jerusalem:

Normalerweise werden diese beiden Paraschot (Wochenabschnitte) zusammen an einem Schabbat gelesen, nur im Schaltjahr werden sie getrennt. Unser Schabbat liegt nur ein paar Tage vor Neujahr – in dieser Woche fanden laut jüdischer Tradition die Weltschöpfungstage statt bis Rosch HaSchana, der Anfang der Menschheit!!

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Mit dem Feuer im Dornbusch begann die Geschichte mit Moses, heute kommen wir zum Ende seiner Abschiedsrede. In den deutschen Synagogen-Gemeinden singen wir zum Abschied jedes Schabbatmorgen-Gottesdienstes den Sabbath Song „Adon Olam“, sodass wir auch zu Hause nie vergessen, Er ist der“HERR des Universums“▼

Wir nähern uns dem Ende der Abschiedsrede des Mose, die an das gesamte Volk gerichtet war, von den Stammesoberhäuptern bis hin zum ‘Holzhauer und Wasserschöpfer’. In unserer Lesung finden wir abermals eine Bestätigung der Gültigkeit und Ewigkeit der Worte der Verheißungen, die Mose, der demütige Knecht Gottes, sprach. Nehmen wir als Beispiel Vers 13f: „Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund …, sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, … als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist.“ Ein ewiger Bund!

Im Kapitel 30 sehen wir eine bevorstehende Diasporazeit der Juden, eine Vertreibung und Verstreuung unter die Völker, angedeutet. Aber das wird nicht für immer so sein, sondern Gott wird Gnade schenken: „… dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat.“ (Vers 3)
Im selben Kapitel sagt uns der HERR Zebaoth, dass Seine Gebote gegenwärtig sind und daher auch gehalten werden können! Die Verse 11 bis 14 sprechen es klar aus. Vielleicht sagen uns diese Verse aber auch das: Gottes Gebot ist nicht außer Reichweite. Man muss nicht in andere Länder reisen, um dort Gott zu erleben, denn ‘das Wort ist ganz nahe’ – in Mund und Herzen, um es zu tun!

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Stichpunkte der Parascha Nitzawim-WaJelech
nach dem jüdischen
Hawdala-Kalender

Bund am Jordan – Israel nun Gottes Volk. Nach Strafgerichten aus allen Völern gesammelt. Im Land glücklicher und zahlreicher als die Väter. Freude des Ewigen an Israels Glück wie an den Vätern. Wahl zwischen Segen und Fluch – Leben und Tod. Himmel und Erde als Zeuge / Gericht über Völker – Erlösung und Glück Israels > Psalm 81 + 65

Vers 15: „Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse!“ Klar und eindeutig drängt sich der Vers auf. Jeder darf und sollte ihn persönlich hören. Es ist auch heute noch des HERRNs Ruf an den Menschen, den der Prophet Jesaja so ausdrückt: „Ich (der HERR) habe den ganzen Tag meine Hände ausgebreitet zu einem widerspenstigen Volk …“
(Jesaja 65,2; vgl. 59,1)
Mose fleht und ist der Hoffnung, dass seine Leute, das Volk, das er nun 40 Jahre gut kennt, doch zwischen ‘Leben und Tod, Segen und Fluch, die er ihnen vorgelegt hat! „So wähle das Leben, damit du lebst…“ (Vers 19).

In der zweiten Parascha ‘WaJelech’ werden wir Zeuge des letzten Tages im Leben des Mose, er war genau 120 Jahre alt. Gemäß jüdischer Tradition fallen sein Geburtstag und sein Todestag gleichermaßen auf den 7. Tag des Monats Adar. 120 Jahre sind das Lebensalter eines Gerechten. Darum wünscht der Jude an Geburtstage den Nächsten mit „bis 120!“ (hebr. „ad mea we-essrim!“) Heute wird an diesem Datum der Verstorbenen gedacht, deren Todestag und –ort (wie einst bei Mose) unbekannt ist.

Josua obliegt es von nun an, den Jordan zu überschreiten und das Volk ins Gelobte Land hineinzuführen. Als Mose dem Volk sagte, dass er an diesem Gang nicht mehr teilnehmen würde, herrschte sicher Unsicherheit und Furcht, denn ‘der Gottesmann verlässt uns nun’.
Darum die wiederkehrenden Verheißungen: „Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.“ (31,6) Immer ein gutes und tröstendes Wort, wenn in Gemeinden Nachfolge stattfindet.

Als Letztes schrieb Mose die Thora nieder und überreichte sie den Priestern, so wie den Leviten. So ist denn das Schreiben der Thora auch das letzte Thoragebot. Vers 10 zeigt die Wurzel der Thoralesung zu Sukkot, was auch heute noch getan wird. Sukkot, das Laubhüttenfest, wird vollendet mit Simchat Thora, dem Fest der Freude an der Thora. An Simchat Thora wird der einjährliche Lesezyklus der Fünf Bücher Mose vollendet und zugleich neu eröffnet.

Schon Mose betonte die ‘Beschneidung des Herzens’ (30,6), weil er etwas vom menschlichen Herzen wusste (31,27): „Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute [schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!“ Wir dürfen unser Vertrauen nicht auf Menschen gründen, sondern auf den HERRN allein!

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.