4. Moses 13,1-15,41; Josua 2,1-24
Auszüge des Kommentars von Michael Schneider, Jerusalem

Unsere Parascha Schlach Lecha (auch Schelach Lecha), Schabbatlesung, dieser Woche handelt von den zwölf Kundschaftern. In der Ursprache der Bibel heißt Kundschafter „méragel“, was heute für Spion benutzt wird – d.h. Moses sandte den „Mossad“, um das versprochene Land auszuspionieren: ob es bewohnt ist, ob es militärisch stark ist, ob die Städte ummauert sind oder es nur Zeltstädte gibt und ob es fruchtbar oder bodenarm sei (13,18-20). Das sind legitime Fragen, die verantwortliche Menschen gerne wissen wollen und sollen.

Zwar bestätigten die verängstigten Kundschafter, als sie zurückkehrten, dass sie ein „Land, wo Milch und Honig fließen“ fanden (13,27) – doch was zehn von ihnen mit den menschlichen Augen sahen, waren die Riesen (anakim).
Das flößte ihnen Angst sowie Un- und Kleinglauben ein! Darum endet diese Parascha mit dem Gebot der Zizzit, die Quasten/Schaufäden am Oberkleid: „…ihr sollt sie ansehen und dabei an alle Gebote des HERRN denken und sie tun, und ihr sollt nicht eurem Herzen und euren Augen nachfolgen…“ (Kapitel 15,39 [→Schma Israel – 5. Moses 6,5-9; 5. Moses 11,13-21; 4. Moses 15,37-41])

Von nun an sollen eure Augen auf Gottes Wort, d.h. auf Ihn gerichtet und fokussiert sein, und nicht was um euch her passiert.

Übrigens: vom Vers 23 in Kapitel 13 stammt das heutige Touristiksymbol Israels: eine Weinranke, die von zwei Personen an einer Stange getragen wird:

Aber so machen wir es doch auch, wir lassen uns mit „menschlichen Augen“ sehend schnell einschüchtern, auch wenn es um eine Reise nach Israel geht!, lassen wir die negativen Berichte – wie die der zehn Kundschafter – auf uns wirken…
Darum lasst uns durch Gottes Augen schauen!, dem Schöpfer von Himmel und Erde, bei dem nichts unmöglich ist.
Die Mehrheit wird leider immer menschlich denken und uns unter Druck setzen … Gesellschaftsdruck…
Darum lasst uns den „anderen Geist“ (ruach acheret) haben!! So wie wir es von Kaleb (Kapitel 14,24) lesen.

Ihr wisst ja, Gott hat schon versprochen, darum bleibt uns nur das Vertrauen und Glauben übrig!
Heute schaut die Welt auf uns als Volk Israel durch Augen von Kritik [GSI: Margaret Traub – Antisemitismus getarnt als Israelkritik] , Gericht und „Friedensaktivitäten“, und so schnell vergisst man Gottes Großtaten…

Das Volk hörte auf die Mehrheit, auf die zehn Kundschafter und deren hoffnungslosen Bericht. Ganz demokratisch. Aber Gott ist nicht immer demokratisch. Gott wählt oft die „Minderheit“, ja, die Übriggebliebenen, die auf Seiner Seite, treu und vertrauend, auch durch tiefe Täler den „schmalen Weg“ geht.

Der negative Bericht zog ein harte Strafe nach sich: „Nach der Zahl der Tage, die ihr das Land ausgekundschaftet habt, vierzig Tage, je einen Tag für ein Jahr, sollt ihr vierzig Jahre lang eure Sünden tragen, und ihr sollt erkennen, was es ist, wenn Ich mich abwende!“ (Kapitel 14,34). Das war ein riesiger Schock für das Volk, das sich so sehr auf das gelobte Land freute. Die Generation des Auszuges würde in der Wüste sterben. Nur ihre Kinder sowie Josua und Kaleb würden das verheißene Land sehen.

Die beiden sahen, wie das Murren Mose beeinflusste. Deshalb brachten sie es zum Schweigen: „Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir können es sicherlich überwältigen!“ und anschließend: „Es ist ein sehr sehr gutes Land. Wenn der HERR Gefallen an uns hat (wörtlich ‘chen’: Gnade gibt), so wird Er uns in dieses Land bringen und es uns geben…“ (14,7-8). Das sind Worte des Glaubens.
Aber die Mehrheit der Kundschafter entmutigte das Volk und sagte: „Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir.“
Daraufhin wollte Gott das Volk vernichten. Hatten sie bislang nicht schon genügend Groß- und Wundertaten Gottes erlebt? Waren diese Wunder schon vergessen?

Dann flehte Moses vor Gott, der „langsam zum Zorn und groß an Gnade“ ist, um Vergebung. Er trat wieder in den Riss für sein Volk, was darin resultierte, dass Gott „nach seinem (Moses) Wort“ vergab. Diese Eigenschaft eines echten Fürbitters, von Moses, ehrte auch König David später im Lobpsalm 106: „Da gedachte er, sie auszurotten, wäre nicht Moses gewesen, sein Erwählter. Der trat in die Bresche vor Ihm, um seinen Grimm vom Verderben abzuwenden.“ (Vers 23)
Möge es uns ermutigen, genauso für unser Volk in den Riss zu treten, wie einst Moses!

Das Verb für „kundschaften“ in unserem Kontext lautet „tar“ oder „tur“, wovon heute das hebräische Wort für Tourist abgeleitet wird: tajar.

Möge der im Ausland lebende Israel heute so sehen, wie einst Josua und Kaleb: durch Gottes verheißene Augen, im Glauben – und sich nicht von den Gefahren abschrecken lassen! Auch nicht durch momentane Bedenken, was im September passieren wird, wenn die Palästinenser planen – einseitig von der UNO-Bühne aus [GSI: Angela Merkel und brauner deutscher Antisemitismus] – einen Palästinenserstaat auszurufen.

Nachdem die Strafe vorüber war, d.h. nach 40 Jahren, schickte Josua selbst Kundschafter. Aber diesmal nur zwei (vielleicht wollte hier Josua eine Wiederholung des vorigen Falles verhindern?) – Darüber lesen wir in unserer Haftara, dem Prophetenabschnitt dieser Woche, in Josua 2.

Schabbat Schalom

    Und hier der englische Kommentar
    von Rabbi Chaim Richman als Video:

    Heaven — or at least, the Garden of Eden, in its earthly embodiment in the land of Israel — awaits the generation of the desert. All they need to do is pack their gear and step inside. From whence the spiritual negativity that drove them from „heaven’s“ door even as they were perched to enter? Their great failing remains for our generation to overcome and to correct. G-d, despite His great anger at their disregard for the land, blesses them with the commandments concerning the wine libations and the taking of challah, both of which are contingent on being in the land of Israel. In this manner G-d both comforts them that their children will someday enter the land, and instructs them once in the land of Israel, their Divine mission will be the rectification of the failing of Adam, the first man:

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.