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Das nachexilische Fest Purim (vom hebräischen „Pur“, dtsch. „Los“) hat vom Sinn her viel mit einem Lottospiel zutun, mit der Hoffnung auf Glück, Segen von „Oben“ – obwohl im zugrunde liegenden biblischen Buch Esther G’tt kein einziges Mal namentlich genannt wird (doch stets die Geschehnisse zu begleiten scheint). So setzt Esther im entscheidenden Augenblick auch alles auf eine Karte – die Karte? Es geht um das Leben aller Juden in Persien, die an einem bestimmten, durch das Los ermittelten Tag, nach dem Willen des Regierungspräsidenten Haman alle ermordet werden sollten. Königin Esther (deren Gemahl, der König Ahasveros, auch Xerxes genannt, nicht einmal weiß, dass sie selbst Jüdin ist) aber ruft ihren Adoptivvater Mordechai mit letztem Mut dazu auf, bevor sie zum König geht (Est. 4,16): „Geh hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden! Und fastet um meinetwillen und esst nicht und trinkt nicht drei Tage lang, Nacht und Tag! Auch ich selbst werde mit meinen Dienerinnen ebenso fasten. Und sodann will ich zum König hineingehen, obwohl es nicht nach dem Gesetz ist. Und wenn ich umkomme, so komme ich um!“

Diese Purimgeschichte geht so aus, dass – als der König vom Bösen Spiel Hamans erfährt – anstelle des Juden Mordechai der Judenfeind Haman und dessen Söhne am Galgen landen (→auch im Zuge des Nürnberger Kriegsverbrechertribunals wurden genau zehn Nazi-Größen aufgehängt), den dieser eigentlich für Mordechai aufgestellt hatte. Und so wurde der durch Los ermittelte Tag der Vernichtung aller Juden zum Freudenfest des Sieges der Juden über ihre Feinde, was er bis heute ist – ein Freuden- und auch Vereinigungsfest. So „beschlossen es die Juden und nahmen Purim an als Brauch für sich und für ihre Nachkommen und für alle, die sich zu ihnen halten würden…“ (Est. 9,27) In den Synagogen wird die Megilla ([Buch]rolle) Esther verlesen, und immer, wenn der Name „Haman“ fällt, machen die kostümierten jüdischen Kinder einen riesigen Lärm der Aufruhr mit ihren Ratschen (jiddisch Gragger), ein herrlich jüdischer Lärm vor Freude über die Errettung aus der drohenden Vernichtungsgefahr.

Quasi auch unter eben diesem Motto, genau:

einblicke – jüdisches (er)leben

finden die Jüdischen Kulturtage NRW 2011 statt, übrigens zum inzwischen vierten Mal nach 1998, 2002 und 2007, vom 20. März (dem Purimtag) bis zum 17. April.

Gleich am Montagabend, dem 21. März um 18 Uhr im Theater Bonn „Werkstattbühne“ Rheingasse 1, können auch Nichtjuden bei freiem Eintritt ins Musical „Megille Reloaded“ – also frei übersetzt der „Widerauflage der Buchrolle“ – Einblicke in die jüdische Geschichte Purim „live“ auf der Bühne erleben. Bereits Anfang des Jahres trafen sich 40 Jugendliche aus dem Rheinland, um diese traditionelle Purimgeschichte als Musical, unterstützt von der Klezmer Alliance, einzustudieren, beziehungsweise unter der extra aus New York eingereisten Regisseurin Jenny Lorraine neu zu inszenieren. Das „Megille Reloaded“ des im Original „De Megile fun Itzik Manger“ heißenden und 1936 verfassten Musicals mit Megille-Liedern des jiddischen Schriftstellers Itzik Manger wurde 1968 am New Yorker Broadway uraufgeführt.

Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage NRW 2011 wird das Werk nach Bonn und anderen Städten in Nordrhein-Westfalen auch zweimal in Köln zu sehen sein, und zwar am 24. und 27. März. Die genaue Uhrzeit sowie Ort und Eintrittspreise entnehmen Sie bitte dieser
PDF-Liste der 66 Veranstaltungen in Köln »»

In der nachfolgenden Gesamtliste aller sich an den Jüdischen Kulturtagen NRW 2011 beteiligenden Städte lässt sich (ganz unten) ebenfalls eine Liste der Konzerte, Lesungen, Vorträge, Filme, oder Ausstellungen für Ihren Wohnort in NRW erstellen
Zur Liste aller mehr als 500 Veranstaltungen in ganz NRW »»

Schabbat Schalom, und jetzt schon Mazel Tov,
viel Freude und Chag Purim Sameach,
wünscht Ihnen,
Ihr Team von God’s Sabbath International

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.