| 3.1.22 DEUTSCHLANDFUNK ► Koalition will Staatsleistungen an Kirchen beenden
Welch gigantische Augenwischerei, handelt es sich mit den per Koalitionsvertrag der Ampelregierung in Rede gestellten 600 Mio. Euro nicht einmal um ein Prozent der Gelder, die der Nachfolgestaat des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und dessen Rechts tatsächlich pro Jahr an die Kirche und deren Organisationen (nach SPIEGEL-Rechnung netto 64 Mrd. €) zahlt. Wofür eigentlich, wenn nicht „zu richten die zwölf Stämme Israels“ wie Jesus den christlichen Gottesstaaten per Abendmahlspredigt ins Stammbuch schrieb? |→|

Aus gerechter Rache etwa, weil die Juden vor ihrem Auszug aus Ägypten in die Freiheit – Thema unseres aktuellen Tora-Wochenabschnitts „Bo“ – den Ägyptern Gold und Silber abverlangten, „und Ägypten so ausleerten“? Geld, Macht, jüdische Weltverschwörung, der es vorzubeugen gilt?

„Die Verflechtung der beiden großen christlichen Kirchen mit dem deutschen Staat ist eng und sie ist historisch gewachsen. Es heißt hierzulande ja nicht umsonst Staatskirchenrecht und nicht zum Beispiel Religionsverfassungsrecht, was ja immer wieder vorgeschlagen wurde“, verdeutlicht DEUTSCHLANDFUNK in seiner Einleitung. „Und die Zugehörigkeit zu einer evangelischen Kirche oder der Katholischen Kirche, das ist nicht nur eine Frage des individuellen Glaubens, sondern auch eine bürokratische Frage. Die enge Verflechtung zwischen Staat und Kirche drückt sich auch – wenn man so will – in barer Münze aus. In Staatsleistungen, die der Staat den Kirchen jährlich überweist, zusätzlich zu anderen Einnahmen der Kirchen, etwa durch Kirchensteuer.“

Parascha „Bo“ (dt: „Komm“) 2. Moses 10,1 – 13,16 || Jeremia 46,13-28
| Kommentar von Eric Martienssen | → Über uns – gegen Rom

„Die Bne Jisrael hatten aber nach Mosches Rede getan und sich von den Ägyptern Silbergerät und Goldgerät und Gewänder erbeten. Und Gott hatte dem Volk Gunst in den Augen der Ägypter gegeben: sie ließen es sich abverlangen und leerten Ägypten aus.“ (2.M.12,35-36)

Seit jeher waren diese Verse ein gefundenes Fressen für Judenhasser, Antisemiten aller Art. Eugen Dührings Schundwerk von 1880, „Die Judenfrage als Rassen-, Sitten- und Kulturfrage“, will durch 10-maliges Zitieren dieser Sätze laut Benno Jacob sogar die moralische Haltlosigkeit und Geldgier des jüdischen Volkes bewiesen haben.

Ist aber im vorliegenden Fall nicht vielmehr die moralische Haltlosigkeit Lutherdeutschlands bewiesen (Martin Luther, nicht minder schlimm als oben zitierter Jesus: „Brennt ihre Synagogen nieder, Gott zu Ehren“), welches mit der geplanten Abschaffung von „Staatsleistungen“ im Wert von 600 Mio. Euro von seinen jährlich netto 64 Milliarden Euro Zahlungen an die Kirche ablenken will, vielleicht damit sogar die vorbildliche Trennung von Staat und Kirche proklamierend?

Denn DER SPIEGEL ONLINE vom 6.11.2010 rechnet mit seinem Artikel, „Staat stützt Kirchen mit Milliarden“ die tatsächlichen Leistung vor, „die der Staat Katholiken und Protestanten und deren Einrichtungen bisher gewährt, jährlich insgesamt rund 19 Milliarden Euro. Diese Summe enthält nicht die neun Milliarden Euro Kirchensteuern und die schätzungsweise 45 Milliarden für Caritas und Diakonie.“

Stets geht es bei diesem Einsatz von Unsummen und Lügenmärchen damals wie heute aber um den Austausch des Gottes Israels durch den Gott Jesus oder den Gott Pharao durch Propaganda, Fake News oder Neue Testamente. Benno Jacob bemerkt sich u.a. auf RaMBaM (Rabbi Mosche Ben Maimon) berufend zu unserer Stelle, dass das Wort „Chen“, Gunst, in diesem Sinn auch bei Josef verwendet wird, als er „Gunst“ in den Augen der Ägypter findet (1.M. 39,4):

    Der Pharao wollte die ursprünglich vorhandene Dankbarkeit gegenüber Josef „auslöschen“. Doch als dessen Nachkommen Ägypten verlassen, drücken die Ägypter ihre Dankbarkeit mittels derselben Worte und durch Geschenke aus.

Aber es gab laut Meir Löw (oder auch Leibusch) ben Jechiel Michael Weiser, des sog. Malbim (1809-79 im Russischen Reich, fast gleichzeitig zu Austrittsgemeinde-Rabbiner Hirsch hierzulande 1808-88), auch einen weiteren guten Grund für die moralisch berechtigte Bitte des jüdischen Volkes. Schließlich besaßen die Juden vor ihrer Entrechtung (wie vor dem urchristlichen Dritten Reich, da kommend nach 1. Reich Gottes, 2. Reich Jesus) Häuser, Grundstücke und Felder, die sie beim Auszug aus Ägypten zurückließen. War eine finanzielle Entschädigung nicht nur zu rechtmäßig und angebracht?

(Die Deutschen – damals waren mehr als 95 Prozent einer der beiden christlichen Kirchen zugehörig – gaben den flüchtenden Juden jedoch weder Silber noch Gold, sondern ließen sie umgekehrt eine „Reichsfluchtsteuer“ bezahlen und sprechen ihnen heute sogar noch den Staat Israel als von ihnen „völkerrechtswidrig besetztes Land“ ab.)

Der Psalmist (105,37) nimmt auf die Rechtmäßigkeit unserer Stelle mit den Worten Bezug:
„Und führte sie hinaus mit Silber und Gold, und unter seinen Stämmen war kein Strauchelnder.“

Rabbi Mosche Jechiel von Osarow macht auf den identischen Zahlenwert dieses Satzes mit dem Satz aus unserem Passuk, „sie leerten Ägypten aus“, aufmerksam. Während der aramäische Talgum Onkelos in der Stelle einen Beweis für die Rechtmäßigkeit des Vorgehens sieht. Explizit machte sich keiner der Stämme [die der Christengott Jesus des römischen Neuen Testaments im vermeintlich heiligen Abendmahl auf ewig „gerichtet“ sehen will] eines moralischen Strauchelns schuldig. Im Gegenteil, das Versprechen Gottes gegenüber Abraham (1.M. 15,14) wurde erfüllt: „Und danach werden sie ausfahren mit großem Besitz“.

Moderne Kommentatoren fragen, warum Gott seinem Volk gerade auf diese Weise Vermögen und Reichtum zukommen ließ? So verweist Prof. Umberto Cassuto auf die Tora-Vorschrift, welche die Entlassung eines jüdischen Knechtes aus seinem Arbeitsverhältnis regelt:

„Wenn du ihn dann zur Freiheit von dir entlässt, so entlasse ihn nicht leer. Vielmehr ausstatten, ausstatten sollst du ihn von deinem Kleinvieh, von deiner Scheune und deinem Weinvorrat, was dir Gott, dein Gott, gesegnet hat, sollst du ihn segnen. Erinnre dich, dass du im Lande Ägypten Sklave gewesen bist, als Gott, dein Gott dich erlöste; darum verpflichte ich dich heute dazu.“ (5.M. 15,13-15)

LeChaim und Schabbat Schalom.

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.