Wenn vom Führer die Rede ist, denkt man hierzulande an Luther oder Hitler. Nicht an den guten Führer Moses aus dem Stamme Levi, den der Ewige gleich eingangs unseres Tora-Wochenabschnitts „absichtlich“ anruft. Absicht ist das Gegenteil von Zufall. Nicht dasselbe! Beispiel: Wenn Luther die Seinen dazu aufrief, „die Synagogen nieder zu brennen, dem Herrn zu Ehren“, war das, wenn vierhundert Jahre später, 1938, die Synagogen in Deutschland brannten, dann Zufall oder nicht vielmehr Gehorsam gegenüber den Führern Luther & Hitler? Und wenn Angela Merkel von 2008-2017 eine „Lutherdekade“ zu Ehren dieses zweifelhaften Reformators feiern ließ, zu deren Kirchentags-Abschluss sogar Barack Hussein Obama nach Deutschland kam, war das dann nicht eine weltweit christlich geführte Volksverhetzung? Vorbild dieser lutherischen Volksverhetzung stand jedoch Luthers „Herr“ persönlich – Jesus Christus. Dieser Führer verhetzte sogar am Sederabend des jüdischen Pessach, er nannte es „heiliges Abendmahl“, seine Jünger durch eine bis zum heutigen Tag in ihren Seelen spukende Prophetie, nämlich dass sie dereinst in seinem Reich mit ihm am Tisch essen und trinken werden, auf Thronen sitzend zu richten die zwölf Stämme Israels. (Antisemitismus gem. Lukas-Evangelium 22,30) Auf dieser Führung konnte das Dritte Reich im Kampf gegen den Jüdischen-Bolschewismus aufbauen. Und auch, wenn sogar jeder bildungsfernste Bürger der NATO-Völker mittlerweile weiß, dass der Ukraine-Bürgerkrieg mit 5 Mrd.-$ von Obamas USA gestiftet und Merkels erlogene „Annexion der Krim durch Russland“ in Wirklichkeit eine Völkerrechts konforme Sezession war, kann der vom deutschen Volk verherrlichte katholische US-Präsident Joe Biden trotzdem die Christen aller Welt wie gestern geschehen davon überzeugen, dass „Putin ein Mörder“ sei. Bald heißt es dann wieder aus dem Weißen Haus nach Vorbild der Deutschen Bischofskonferenz bei ihrer Israel-Reise, „dass die Lage der Palästinenser dem Leiden der Juden in den Ghettos der Nazis gleiche“, und schon sind wir zurück in der guten alten Mär vom Jüdischen-Bolschewismus. Vor Pessach und am Anfang des zumeist an die Leviten und Priester, den Führungsstab Gottes, gerichteten Buches „Levitikus“ (WaJikra) scheint es jetzt und heute höchste Zeit, der Menschheit einmal die Leviten über göttliche Führer und wahre Rettung statt gottesstaatlicher Fake News bzw. Fake Führern zu lesen. Freilich immer mit gehöriger Selbstkritik.

Schabbat WAJIKRA -aus Tora: 3. Moses 1,1 – 5,26 || -aus Propheten: Jesaja 43,21 – 44,23
Zusammenfassung lt. „Hawdala-Kalender 5781“ unseres lieben Freundes und Autors Jehonatan Kiebitz: » Gott ruft Mosche vom Stiftszelt aus – Opferdienst zur Versöhnung || Götzendiener nicht zu retten – Israel ist Gottes Diener, Rückkehr zu Gott und Erlösung «

    „[Und] Er rief [WaJikra] Mosche zu, er redete, ER, zu ihm aus dem Zelt der Begegnung, sprechend: Rede zu den Söhnen Jissraels, sprich zu ihnen“ (1,1-2 Buber-Rosenzweig Übersetzung)

Rabbi Lord Prof. Jonathan Sacks sel. A. am 20.03.2020 an: „Liebe Freunde auf der ganzen Welt“
»Dies ist ein außergewöhnlicher Moment für die Welt, in dem ein Virus über die Menschheit hinwegfegt und sie auf eine Weise in die Knie zwingt, die die Welt in diesem Ausmaß seit 100 Jahren nicht mehr kennt … Der jüdische Weg in Schwierigkeiten [Chosh b’roso ya’aso Torah]: „Wenn du Kopfschmerzen hast, studiere die Tora.“ Die heutige Welt hat Kopfschmerzen, also lasst uns gemeinsam die Tora lernen. Lassen Sie uns in den nächsten Minuten einfach in eine völlig andere Welt eintauchen, die Welt von HaSchems Wort, und gemeinsam die Parascha dieser Woche studieren…«

(26.03.2020) »Wenn Sie sich das Wort “ Wajikra“ in einer handgeschriebenen Torarolle ansehen, werden Sie feststellen, dass das Alef, der letzte Buchstabe des Wortes „Wajikra“, immer sehr klein geschrieben ist. Es ist ein Aleph Ze’eirah, ein kleines Alef. Das Wort sieht also auf den ersten Blick wie „wajikar“ aus, und Raschi, der sich auf den Midrasch stützt, sagt Folgendes. Er sagt jedes Mal, wenn Gott zu Moses sprach und jedes Mal, wenn er ihm einen Befehl gab, wurde diesem ein Karia vorangestellt : ‚Wajikra‘, Gott rief ihn herbei … Was Raschi tut, und das ist absolut grundlegend für das, was ich mit Ihnen teilen möchte, ist, dass er eine klare Unterscheidung [Hawdala] zwischen zwei Wörtern macht, die sehr, sehr ähnlich aussehen. ‚wayikar‘, und er [geschah] zufällig, und ‚vayikra‘, und er rief.

Wir können es sogar anders ausdrücken mit den hebräischen Wörtern ‚ mikra‘ und ‚ mikre‘ – ‚ mikra‘ mit dem Buchstaben alef, ‚ mikre‘ mit dem Buchstaben hey. Mikra bedeutet Anruf und Mikre bedeutet reiner Zufall. Was ist der Unterschied zwischen einem Anruf und einem Zufall? Das ist die Botschaft im ersten Wort von Wayikra! … Im Verlauf der Flüche, der Tochecha, werden wir gewarnt: „Wenn du nicht auf mich hörst [sagt Gott] und du mit Keri auf mich zugehst [wie z.B. Neues Testament / Kirche / Christen], dann werde ich mich dir gegenüber mit dem Zorn dieses Keri verhalten .“ Was bedeutet nun das Wort Keri? Es ist ein sehr wichtiges Wort. Es erscheint siebenmal in Kapitel 26, dem vorletzten Kapitel des Buches Wajikra [3. Buch Moses], und es erscheint nirgendwo anders im ganzen Tanach. Es ist also eindeutig ein Schlüsselwort.

„Und das ist es, was die Tora bedeutet“, fährt Rambam fort, „wenn es heißt:“ Wenn du mir gegenüber gleichgültig handelst und dies als bloßen Zufall [mich als bloße Möglichkeit / Wahrscheinlichkeit] betrachtest, überlasse ich dich dem bloßen Zufall.“«

Vom Büro Rabbi Sacks sel. A. zu Wajikra 5781 veröffentlicht:
Die Sünden einer Führungskraft (PDF Download)
„Wie wir in diesem Jahr bereits eingehend besprochen haben, begehen Führungskräfte Fehler. Das ist unvermeidlich. Unser Wochenabschnitt vermittelt dies auf eindrucksvolle Weise. Die Kernfrage dabei ist, ob und wie Führungskräfte auf ihre Fehler reagieren. Dies wird in der Tora sehr subtil behandelt. Unsere Parascha befasst sich mit Sündopfern, die gebracht werden müssen, wenn Menschen Fehler gemacht haben.

Nassi ist der allgemeine Begriff für einen Führer: ob Herrscher, König, Richter, Ältester oder Prinz. Normalerweise bezieht er sich auf einen politischen Machthaber. In der Zeit der Mischna hatten die Führer mit dem Titel Nassi, von denen die wohl bekanntesten aus der Familie von Hillel stammten, eine regierungsähnliche Rolle inne, als Vertreter des jüdischen Volkes gegenüber den römischen Machthabern. Rabbi Moses Sofer (Bratislava, 1762-1839) geht in einer seiner rabbinischen Gutachten1der Frage nach, warum, obwohl Positionen der Tora-Führung nicht dynastisch sind (d.h. niemals vom Vater auf den Sohn vererbt werden), die Rolle eines Nassis eine Ausnahme darstellt.

Oft ging diese vom Vater auf den Sohn über. Seine historisch aufschlussreiche Antwort ist, dass der Nassi mit dem Niedergang der Monarchie in der Zeit des Zweiten Tempels und danach viele der Aufgaben eines Königs übernahm. Seine interne als auch externe Rolle war ebenso politisch und diplomatisch wie religiöser Natur. Das ist im Allgemeinen das, was mit dem Wort Nassi gemeint ist.

Warum betrachtet die Tora diese konkrete Art von Führung als besonders anfällig für Fehler? Die Kommentatoren bieten drei mögliche Erklärungen an. Rabbi Obadja Sforno (zu Lev. 4: 21–22) nimmt Bezug auf den Satz „Aber Jeschurun wurde fett und schlug aus“ (Deut.32:15). Diejenigen, die Vorteile gegenüber anderen haben, sei es in Bezug auf Reichtum oder Macht, können leicht ihre moralische Orientierung verlieren.

Eines der in der jüdischen Geschichte schicksalhaftesten Beispiele ereignete sich nach dem Tod von König Salomon. Die Menschen kamen zu seinem Sohn und Nachfolger Rehabeam und beklagten sich darüber, dass Salomon der Bevölkerung, insbesondere während des Baus des Tempels, untragbare Belastungen auferlegt habe. Angeführt von Jerobeam, baten sie den neuen König, die Last zu lindern. Rehabeam befragte die Berater seines Vaters, und diese rieten ihm, der Forderung der Menschen nachzugeben. Diene ihnen, so sagten sie, und sie werden dir dienen.

Rehabeam wandte sich dann an seine eigenen Freunde, die ihm das Gegenteil sagten: er solle das Ersuchen ablehnen. Zeig den Menschen, dass du ein starker Führer bist, der sich nicht einschüchtern lässt (I Könige 12:1-15).Es war ein katastrophaler Rat mit tragischen Folgen. Das Königreich zerfiel in zwei Teile. Die zehn nördlichen Stämme folgten Jerobeam, während lediglich die südlichen Stämme, allgemein als „Juda“ bekannt, dem König treu blieben. Für Israel als Volk im eigenen Land war dies der Anfang vom Ende. Von jeher ein kleines Volk, umgeben von großen und mächtigen Reichen, bedurfte es der Einheit, einer hohen Moral und eines starken Schicksalsgefühls, um zu überleben. Geteilt war es nur eine Frage der Zeit, bis beide Nationen, Israel im Norden, Juda im Süden, an andere Mächte fielen.«

Rabbi Sacks’ sel. A. Schlusssatz zu Schabbat Wajikra am 26.03.2020:
»Mögen wir Seine Stimme hören und beachten und möge Er uns erhören und beachten, wenn wir zu Ihm beten. Bitte beende diese schreckliche Zeit und sende eine Refua Shlaima an die Cholei Amecha und an die Cholei Olam. Gewähre denen Deines Volkes und denen aller Völker, die krank sind, eine baldige Genesung. Und gib uns allen die Chance, uns wieder mit dem Leben zu beschäftigen.

Sei gesund und habe einen Schabbat Schalom.

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.