1. Mose 32,4 bis 36,43; Obadja 1 (Sonderlesung: Hosea 11,7 – 12,12)

Kommentar von Michael Schneider, Jerusalem:
Der Wochenabschnitt (Und er sandte) beginnt mit der Begegnung Jakobs mit seinem Bruder Esau (Esav), der ihm über 20 Jahre lang nach dem Leben getrachtet hatte. Jakob verlässt nun, da die Zeit dazu reif war, das Haus seines Schwiegervaters Laban und kehrt zurück zu seinen Eltern Isaak und Rebekka. Der Talmud sagt, dass Esau während dieser ganzen Zeit nicht aufgehört hatte, seine Eltern zu ehren. Jakob hingegen war dies nicht möglich gewesen. Wegen Einhaltung dieses Gebots segnete der HERR auch Esau.
Jakob hatte zwar Reichtum erworben, doch eines fehlte ihm: Die Aussöhnung mit seinem Bruder. Und wieder versucht er durch seine trickreiche und manipulative Art, der anstehenden Gefahr durch Esau auszuweichen. Er hört von den 400 Mann, die Esau begleiteten und „er bangt sehr“ (32,8). So teilt er sein Lager in zwei Hälften. Eine geradezu militärische Strategie, damit wenigstens ein Teil überlebt. Solchen strategischen Überlegungen geben sich auch heute noch die Söhne Jakobs, Israel, hin. Solange die Angst regiert, ist das Vertrauen auf den HERRN nicht vollständig vorhanden.

Jakob erinnert Gott an seine Verheißung (32,10-11+13) und fleht: „Errette mich von der Hand meines Bruders.“ Angesichts der bevorstehenden Gefahr erinnert er Gott an sein gegebenes Versprechen: „Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen, wie den Sand am Meer . . .

    much of sand – much of love – much of confidence

So Gedanken beschleichen auch heute den Gläubigen zuweilen.
Jakob unternimmt nun den Versuch, Esau durch die Gabe von Vieh und anderen Schätzen milde zu stimmen. Er weiß einfach noch nicht, dass der HERR seinen Bruder auch reichlich gesegnet hat und längst dabei ist, an dessen Herz zu arbeiten. Frauen, Mägde und die elf Kinder bringt er in Sicherheit, um sich dann, mutig wie er ist, allein zu stellen. Alles scheint bestens geregelt. Da erscheint Jakob in der Nacht der Mann Gottes: Es folgt das Ringen Jakobs mit dem Allmächtigen selbst! „Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam… Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich [vorher] gesegnet.“ (32,27)

Dies muss jeder Gläubige irgendwann persönlich erleben. Sonst wird er sein Leben lang immer wieder ringen und streiten. Er muss alles loslassen und dem HERRN die Lebensherrschaft überlassen. Jakob, zu dieser Erkenntnis gekommen, wird von Gott fortan „Isra-El“, Gott streitet (nun für Dich) genannt. „Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel“ (32,29).

. . . . . . . . Ergänzung der GSI-Redaktion – unser “Graues Kasterl” . . . . . . . . .

Stichpunkte der Parascha Wajischlach
nach dem jüdischen
Hawdala-Kalender

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Bitte beachten Sie dazu AKTUELLES Artikel » Gottes Wort
und bitte beachten Sie AKTUELLES Artikel »Gottes Volk

Jakob gibt letztendlich alles, um seinen inneren Konflikt bis zur völligen Erschöpfung auszutragen und zu stillen. Der Betrüger und Manipulierer Jakob wird zu einem gottesfürchtigen, jedoch hinkenden Isra-El. Jetzt fürchtet er sich nicht mehr vor Menschen, auch nicht mehr vor seinem Bruder Esau!

Deswegen ist es übrigens bis heute dem jüdischen Volk verboten, das Hüftgelenk (hebr. Gid hanasche) zu essen!!

Kapitel 34 berichtet von Dina, der Tochter Jakobs, die durch den Fürsten Sichem entehrt wurde. Sichem will dann die (Misch-)Ehe mit ihr eingehen (34,9+21). Aber zwei Brüder Dinas, Simeon und Levi (von derselben Mutter), nehmen Rache. Sie töten die Söhne Hamors, als sie wegen der Beschneidung starke Schmerzen hatten. „Alles Männliche“ verlässt sie.
Kapitel 35 erzählt von der Beseitigung von Götzen und Schmuck der Fremdvölker und von dem zweiten Sohn Rachels, Benjamin, dessen Geburt sie nicht überlebt. Kurz danach stirbt auch sein Vater Isaak im Alter von 180 Jahren. Wieder sind es die Söhne, nun Esau und Jakob, die ihn in Kirjat Arba (Hebron), in der Machpela-Höhle, beerdigen.
Wie einst Abraham und Lot müssen sich nun auch Esau und Jakob wegen der Größe der Herden trennen. Aus Esaus Nachkommen, auch „Vater Edom“ genannt, und Gottes Gericht, welches in unserem Prophetenabschnitt in Obadja 1 beschrieben wird, kam das Volk der Amalekiter, das später zum Erzfeind Israels wird. (36,12)

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.