Buch Jona; 3.Mose 16,1-34; 4.Mose 29,7-11; Jesaja 57,14–58,14; 3.Mose 18,1-30; Micha 7,18-20

Auszüge des Kommentars von Michael Schneider, nai israel heute, Jerusalem

Kommentar:
Schon bei Sonnenuntergang beginnt das Fasten. Weder Essen noch Trinken ist bis zum nächsten Sonnenuntergang, d.h. zirka 25 Stunden, erlaubt.
„Doch am Zehnten dieses siebten Monats, da ist der Versöhnungstag. Eine heilige Versammlung soll [er] für euch sein, und ihr sollt euch selbst demütigen und sollt dem HERRN ein Feueropfer darbringen. Und keinerlei Arbeit dürft ihr tun an eben diesem Tag; denn es ist der Versöhnungstag, um Sühnung für euch zu erwirken vor dem HERRN, eurem Gott.“ 3.Mose 23,27-28
„Denn an diesem Tag wird man für euch Sühnung erwirken, um euch zu reinigen: von all euren Sünden werdet ihr rein sein vor dem HERRN. Ein Sabbat völliger Ruhe soll er euch sein, und ihr sollt euch selbst demütigen – eine ewige Ordnung.“ 3.Mose 16,31

Das Wort „(Seele) demütigen“ ist ein interessanter Begriff im Hebräischen: initem nafschotechem. Aus diesen Stammbuchstaben erhält man die Bedeutung „(Seele) peinigen“, Qual und aber auch „arm sein (im Geist)“.

Wie kam man nun von dem Begriff „Seele peinigen“ zum Fasten? Durch Jesaja 58:
Hier finden wir im Vers 3 eine Wörterparallele: „Warum fasten wir, und du siehst es nicht; demütigen [wir] uns, und du merkst es nicht?…“ Die Rede ist hier vom Jom-Kippur-Fasten, wo gefastet und unsere Seelen gedemütigt wird (ein Ansatz aus 2007: ‚Jom Kippur in Hitlers Tagungsraum‘, PDF).

Am Jom-Kippur Tag schließen sich – laut jüdischer Tradition – die Tore des Himmels und die Bücher vor Gott. Das Gericht Gottes über den Menschen ist damit festgelegt. Darum wünscht man sich kurz davor noch „ein gutes Eintragen!“. In den Zehn Umkehrtagen nach Neujahr Rosch Haschana wird zahlreich das Schofarhorn geblasen (manche sagen 100 Mal), um den Menschen zur Buße und Reue anzuregen, der Mensch forscht sein Herz durch und bittet Gott und Mensch um Vergebung. In Israel sind die Straßen am Jom Kippur Tag leer, man verbringt die meiste Zeit in den Synagogen und rezitiert die vielen Flehgebete „Avinu Malkeinu…(Unser Vater, unser König…“)
Angefangen mit dem Kol Nidre-Gebet, wo alle Gelübde gelöst werden, bis zum Ne’ila-Abschlußgebet, mit der Proklamation der Gemeinde „Adonai Hu ha-Elohim! – Der HERR ist Gott!“ (sieben Mal), und anschließend das letzte Schofarhornblasen, das das Fasten bricht.

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Avinu Malkeinu – Our Father Our King
Unser Vater, unser König, höre unser Gebet: Wir haben vor Dir gesündigt – Sei barmherzig uns und unsren Kindern – Hilf uns, ein Ende zu setzen aller Pestilenz, Krieg und Hungersnot – Bewirke doch, dass aller Hass und alle Unterdrückung von dieser Erde verschwinden – Trage uns aus Gnade ein in das Buch des Lebens – Lass das Neue Jahr ein gutes Jahr für uns sein.

„Und du sollst im siebten Monat, am Zehnten des Monats, ein Lärmhorn (Schofar) erschallen lassen; an dem Versöhnungstag (Jom Kippur) sollt ihr ein Horn durch euer ganzes Land erschallen lassen.“ 3.Mose 25,9

„Stoßt am Neumond in das Horn, am Vollmond zum Tag unseres Festes!“
Psalm 81,4. Ja, vom „Tag des (Horn)blasen“ (Jom Teru’a; 4.Mose 29,1) bis zu Jom Kippur-Fest und -Fasten!

Chatima towa! – ein Gutes Eintragen! – ins Buch des Lebens!
Michael Schneider

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.