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Günter Grass hat vor einigen Tagen ein Gedicht in der internationalen Presse veröffentlicht. Dieses Gedicht hat einen Riesenwirbel in den Medien entfacht.
Unter dem Titel „Was gesagt werden muss“ spricht es den Iran von jeglicher Aggression frei.
Grass hat hingegen den Verkauf deutscher U-Boote an Israel angeprangert.
Des weiteren beschuldigt er Israel, den Weltfrieden mit seinen atomaren Waffen zu gefährden.
Dr. Claude Salama, israelischer Arzt, Dichter und Dramaturg, hat als Antwort auf Günter Grass ein Gedicht in französischer Sprache geschrieben: „Was geantwortet werden muss“.

Übers: Margaret Traub

Übersetzung des nachfolgenden Gedichts aus dem Französischen von Margaret Traub.

 

Dr. Margaret Traub Artikel erschienen auf God’s Sabbath International (GSI):

Vorrangiges Existenzrecht des Staates Israel
sowie
Antisemitismus getarnt als Israelkritik

Was geantwortet werden muss

Was sollte ich Günter Grass antworten!

Ich suche
Ich überlege
Ich wäge und wäge jeden Buchstaben ab
Ich untersuche jeden Buchstaben, einen nach dem anderen
Ich füge sie zusammen mit höchster Vorsicht …
Zahlreich sind sie, die nur darauf warten, jedes Wort zu greifen,
Jeden Satz
Um zu deformieren
Um uns anzuprangern
Um uns zu verurteilen

Was kann ich Günter Grass antworten?

Ein Abgrund trennt uns

Ich,
nach Jerusalem zurückgekehrt
weil ich glaube
an diese antiquierten Dinge,
an diese versteinerten Mumien
aus den Museen des Exils entlassen
und plötzlich wiederbelebt:
an die Bibel, die Propheten, das Gelobte Land und sogar,
auch wenn ich dir altmodisch erscheinen sollte, an Gott.

Ich,
nach Jerusalem heimgekehrt
auch in der Hoffnung
mich hinzusetzen
vielleicht eines Tages
zu trinken
mit arabischen Freunden
ein Glas Tee
in Ramallah.

Du,
ein deutscher Dichter
schon mit 17 Jahren
zu U-Booten hingezogen,
Hitlers U-Booten,
die den Tod
auf den Ozeanen säten.

Du warst ein SS
Ein Jugendfehler …
Für uns war die Shoah
Ein Riesenfeuer von
Den Nazis, von der SS entzündet
Für unsere Jugend
Für das Volk der Bibel

Was kann ich dir antworten, Günter,
du, der sich unverschämter Weise
als Überlebender bezeichnet?

Dieser Abgrund, der uns trennt,
den dein Deutschland gegraben hat
die Führer aus dem Iran,
diese gläubigen Männer
brüllen jeden Tag,
dass sie noch einmal
das Volk der Überlebenden,
die Echten, das Volk Israels,
in diesen Abgrund hineinwerfen wollen.

Sie wollen Atombomben
zu friedlichen Zwecken
Sie wollen Langstreckenraketen
zu ökumenischen Zwecken
Für ein klares Ziel.
den Frieden in der Welt zu schaffen,
den Frieden der Friedhöfe.
Nicht den Frieden des wahren Islams
mit den Juden geteilt,
nicht den Frieden aus Andalusien
nicht den Frieden der Dichtung, der Mystik, der Musik.

Sie wollen den Frieden der Taliban,
der eingeschüchterten, geschlagenen, eingesperrten und gesteinigten Frauen,
den von schwarzen Trauerschleiern umhüllten Frauen,
den Frieden der Tausenden von Kindern,
in den Krieg gegen den Irak gezwungen,
den Frieden des Iranischen Volks
dieses zivilisierten Volkes
als erstes gegen die Diktatoren erhoben
den Frieden dieser Männer, Frauen, Kinder, Studenten
geschlagen, vergewaltigt, eingesperrt
den Frieden eines ganzen geknebelten Volkes.

Was soll ich sagen, damit du endlich verstehen kannst?

Ist dir klar, dass Israel, dieses unermesslich große Land
kleiner ist als in Frankreich
die Normandie … oder die Bretagne
Dass Israel genauso unermesslich groß wie Lothringen ist
oder das deutsche Land Hessen

Soll ich dir sagen, dass der Iran und die Türkei zusammen
die gleiche Einwohnerzahl haben wie Russland.

Russland gegen Lothringen

Und es gibt auch noch Syrien, den Irak, die Hisbollah,
die Hamas, Gaza und seine tausenden Raketen,
den Sinai voller Terroristen, den hinkenden ägyptischen Frieden und
noch weiter entfernte andere islamische Länder
Fläche etwa wie ganz Europa

Europa gegen Lothringen

Also entschuldige bitte, Günter
Aber ich will nicht
Wir wollen nicht
In diesen Abgrund
der uns von dir trennt, hineinfallen
weil wir wissen
dass wir in der Tiefe dieses Abgrunds
die Millionen jüdischen Leichen,
die Hitler, die SS und Nazi-Deutschland
ermordet haben
wiederfinden werden.

Und siehst du jetzt, Günter
Ich habe gefunden, was ich dir sagen wollte.

Nimm dein Gedicht
und bringe es in den Iran
du wirst dort mit offenen Armen erwartet,
um dir zu gratulieren.
Sag ihnen, dass das jüdische Volk den Frieden will
aber, wenn ihre militärischen Führer
uns bedrohen, mit atomarer Ausrottung
weiterhin bedrohen
werden wir es nicht zulassen, dass
sie Waffen produzieren, um uns zu zerstören.

Wir werden das iranische Volk nicht auslöschen,
wie du es jämmerlich behauptest.
Wir werden die Kernkraftwerde liquidieren
bevor es zu spät wird

in der Hoffnung
dieses große gefesselte Volks zu befreien.

Gehe und sag es deinen Freunden,
dass wir, sie und wir, den gleichen Gott haben
und sag ihnen, sie sollen ihre Augen und Ohren aufmachen.
Gott hat sich schon zu unserer Gunst entschieden.
Er hat uns das Land, in dem Milch und Honig fließen
zurückgegeben
Die sechs Millionen Juden,
die die Nazis verbrannt haben,
sind jetzt wieder lebendig in Israel!
Sie sind auferstanden,
wie der Prophet Ezechiel es angekündigt hat.

Kündige überall die gute Nachricht
die Auferstehung Israels
den Wiederaufbau Jerusalems

Und ich würde dir gerne meine Traurigkeit ausdrücken.
Du bist ein großer deutscher Schriftsteller
mit 84 Jahren, als reumütiger Ex-Nazi
du hast alles gesehen, alles gehört
du weißt alles
du hättest dich erheben können,
um die Wahrheit zu sagen,
um den Holocaustleugnern die Wahrheit über die Shoah zu verkünden
um das Iranische Volk über die Wahrheit über deren Nuklearabsichten aufzuklären,
denn diese sind existenzbedrohend für die ganze Menschheit.

Du, „ein Gewissen“, ein Nobelpreis.
Du hättest deine Jugendschuld, deine SS-Schuld begleichen können
Du, der unser ganzes Leiden gesehen hat
Du hättest dann bewiesen, dass du dich wirklich geändert hast,
dass Deutschland sich geändert hat.

Aber du hast es nicht getan

Du hast es vorgezogen, dich der „Meute“, der knurrenden Meute anzuschließen,
der Meute, die mit den Wölfen heult, die dieses kleine Land umzingelt

Das ist der Grund, weshalb ich dir fortan nichts mehr zu sagen habe.
Erspare uns deine Gemütsbewegungen.
Und du sollst wissen, Günter Grass,
dass ich weiter davon träumen werde,
obwohl es dich gibt, und von dem Tag
wo ich das Risiko eingehen kann, ohne gelyncht zu werden
mich hinzusetzen,
zu trinken
mit arabischen Freunden
ein Glas Tee
in Ramallah.

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Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

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