4. Moses 1,1 – 4,20 || Hosea 2,1-22

In der Wüste

In der Wüste

Kommentar von Eric Martienssen:

Kann es einen tieferen Grund dafür geben, warum der Schulchan Aruch „Orach Chajim“ (Weg zum Leben – Bestimmungen über das tägliche häusliche wie synagogale Leben des Juden, 428, 4) vorschreibt, den Wochenabschnitt „Bemidbar“ (In der Wüste) stets vor dem Wochenfest „Shawuoth“ (Wochen) zu lesen? Wenn ja, dann kann dieser u.a. in der simplen Erinnerung an die Wüstenzeit begründet sein. Daran, dass man erst einmal in die Wüste gegangen sein, die Wüste erlebt haben muss, um Gesetze des Lebens schätzen zu können. Im jüdischen Volk, → dem Volk Gottes – war die Welt ohne Tora (Weisung/Gesetz) stets als eine „geistige Wüste“ betrachtet worden . . .

: : : : : : : Ergänzung der GSI-Redaktion – unser “Graues Kasterl” : : : : : : : : :

Bitte beachten Sie auch die Schawuot-Artikel von Jehonatan Kiebitz, für dieses Jahr:
Jüdische oder christliche Dreieinigkeit – Schawuot oder Pfingsten?
und aus dem vergangenen Jahr:
Alle Maßstäbe verloren.

Stichpunkte der Parascha Bemidbar nach dem jüdischen → Hawdala-Kalender von Jehonatan Kiebitz:
< Musterung Israels in der Wüste für Lager- und Dienstordnung || Israel aus Verbannung gelöst - wieder im Lande glücklich wie beim Auszug aus Mizrajim. Verlobt dem Ewigen - Ihn erkennen >
Psalm 122

. . . Die → TORA VOM HIMMEL » (« so genannt vom ehem. Commonwealth-Obberrabbiner Jonathan Sacks) – alleine ist es, die ein Aufblühen überhaupt erst ermöglicht, ein geistiges und – im Falle Israels – auch ein staatliches. Was Jesaja (51,3) prophezeite, hat Israel → vgl. Die jüdische Geschichte STAAT ISRAEL » (von Israel Yaoz) – erfolgreich umgesetzt; eine Verwandlung: „die Wüste in einen Garten Eden und die Öde in einen Garten Gottes“!

Alle nichtjüdischen Völker haben den Ewigen und Israel derweil – wegen den Gesetzestexten – längst verlassen und sich eigenen Göttern zugewandt, bei denen alles ganz easy ohne Gesetze per heiligem Geist funktioniert (sie nennen dieses Fest Pfingsten). Die Juden sind – in diesem Falle glücklicherweise – sprichwörtlich alleine gelassen von allen Völkern, deren Göttern und heiligen Geistern … das ist ebenfalls Wüste! Aber auch ist Wüste, das andere Alleingelassensein, das alleine Stehen vor dem Ewigen, gelobt sei Er. Nicht nur Wüste als prägender, sondern auch einziger Ort, von Herzen → Demut zu lernen (PDF zum Gedicht von Jehonatan Kiebitz). Nur langsam begreifen die Völker, dass es anders nicht geht, frei zu werden von anderen Göttern, z.B. dem Christus der Kirche.

Doch gleich am Anfang unserer Parascha steht auch etwas von einer neuen Konstituierung Israels nach vierhundertjähriger Sklaverei: der Zählung der Stämme, denn es steht die kämpferische Auseinandersetzung mit den Völkern der Nichtjuden und speziell Kanaans bevor. Und da stehen wir heute, als hätte sich in dreieinhalbtausend Jahren nichts geändert. Hier ein paar Auszüge einer Rede von Benjamin Netanjahu in der „BeMidbar“-Woche vor drei Jahren vor dem U.S. amerikanischen Kongress (offizielle Redeübersetzung der Botschaft des Staates Israel):

    „In den letzten Jahren wiesen die Palästinenser zweimal generöse Angebote von israelischen Ministerpräsidenten zurück, einen palästinensischen Staat auf nahezu dem gesamten Territorium zu errichten, das Israel im Sechs-Tage-Krieg gewonnen hatte […]Es ist Zeit, dass Präsident Abbas sich vor sein Volk stellt und sagt: Ich werde einen jüdischen Staat akzeptieren.“ […] „Meine Freunde, in Israel müssen Sie keine Nationsbildung betreiben. Wir sind bereits gebildet. Nach Israel müssen sie die Demokratie nicht exportieren. Wir haben sie bereits. Sie müssen keine amerikanischen Truppen schicken, um Israel zu verteidigen. Wir verteidigen uns selbst. Sie sind sehr großzügig dabei gewesen, uns die Mittel zu geben, um die Verteidigung Israels selbst zu übernehmen.“ […] „Was Israel anbelangt: Wenn die jüdische Geschichte irgendetwas lehrt, dann das, dass wir Aufrufe zu unserer Vernichtung ernst nehmen müssen. Wir sind eine Nation, die aus der Asche des Holocaust entstanden ist. Wenn wir ‚Nie wieder‘ sagen, dann meinen wir ‚Nie wieder‘. Israel behält sich stets das Recht auf Selbstverteidigung vor.“ […] „Dies ist das Land unserer Vorväter, das Land Israel, in das Abraham die Idee des einen Gottes brachte, wo David sich Goliath entgegenstellte und wo Jesaia eine Vision von ewigem Frieden hatte. Keine Geschichtsverzerrung kann das vier Jahrtausende alte Band zwischen dem jüdischen Volk und dem jüdischen Land leugnen.“

– vgl. am Schluss unseres Artikels: „Christi Himmelfahrt oder Spott gegen Gott?” Wegen eines Pferdefußes Jerusalem teilen, geht’s noch?“

Schabbat Schalom weChag Schawuot Sameach

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.