4. Moses 19,1 – 22,1; Haftara: Richter 11,1-33

Kommentar von Eric Martienssen:
Wenn der Prediger Kohelet (7,23) resigniert: „Ich dachte es zu verstehen, doch es blieb mir fern“, mag er diese Aussage nach dem Midrasch Bamidbar Rabba (19,3) wohl auf das Auftaktkapitel (19) unserer heutigen Lesung – das Gebot mit der „Roten Kuh“ – bezogen haben. Wir wollen es deshalb einmal überspringen, einverstanden? Nur soviel vielleicht noch, nämlich dass unsere Weisen feststellen, dass es seit der Gesetzgebung überhaupt nur zu neun Opferungen Roter Kühe gekommen ist. Die Opferung der zehnten Roten Kuh ist laut Rambam dem Messias vorbehalten.

Was keinem von uns jedoch fern ist, im Gegenteil: es sollte uns sehr nahe gehen, ist die volle Power von Trauer, die sogar Mosche Rabbeinu so sehr verzweifeln lässt, dass er, der größte Prophet aller Zeiten aber eben auch ganz und gar Mensch der Gefühle (was für eine Kombination!), den größten Fehler seines für uns alle auf ewig vorbildlichen Lebens begeht. Und hier ist der Grund:

    Und es kamen die Bne Jisrael, die ganze Gemeinde, in die Wüste Zin im ersten Monat, und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Da starb dort Miriam und wurde dort begraben. Und es gab kein Wasser für die Gemeinde… (Bamidbar 20,1-2)

Wie sehr hatte Moses seine Schwester geliebt. Das Judentum, Israel, ist das Volk der Prophetie, doch in erster Linie eine Erinnerungsreligion (daher die Kraft). Also erinnern wir uns. Woran? Natürlich an Ägypten, woran denn sonst:

    (2. Moses 2,3) Da nahm sie für ihn ein Kästchen aus Papyrusschilf, verklebte es mit Erdharz und Pech, legte das Kind hinein und legte es ins Schilf am Ufer des Nils. Seine Schwester stellte sich etwas weiter ab, um zu erfahren, was mit ihm geschehen würde. Da kam die Tochter Pharaos an den Nil, um zu baden, und ihre Jungfrauen wandelten am Rande des Nils und sie erblickte das Kästchen […] und sprach: „Das ist eines von den Kindern der Hebräer“. Da fragte seine Schwester die Tochter des Pharao: „Soll ich hingehen und dir von den Hebräerinnen eine Amme rufen, dass sie Dir das Kind säuge? […] „Nimm dies Kind mit und säuge es mir, ich will Dir den Lohn dafür geben!“

Und ihr Lohn war stets die überschwängliche Liebe ihres Bruders Moses – selbst als Mirjam ihm später vorwarf, sich eine kuschidische Frau genommen zu haben, und – ohne Qualifikation oder Berufung wie Korach in unserer letzten Parascha – sogar darauf beharrte, selbst mit dem Ewigen, gelobt sei Er, reden zu dürfen, deswegen sogar vom Ewigen mit Aussatz, schneeweiß, bestraft wurde. Mosches Liebe für sie blieb unerschütterlich, die sich daran stets erinnerte, was sie für ihn, dem Erstgeborenen Sohn in Ägypten getan hat; somit also auch für uns, Israel, dem Erstgeborenen Sohn Gottes. Erinnerung?

Nein, keine Erinnerung des Volkes, keine Liebe zu unserer Erretterin und unserem Erretter in Personalunion (der Ewige ist Frau und Mann, Singular und Plural) – jetzt, im vierzigsten Jahr der Wüstenwanderung immer noch der gleiche Zweifel an Gott. Statt Erinnerung an das Erste Gebot: „Ich bin der Ewige, dein Gott, der dich aus Ägyptenland, dem Sklavenhause, geführt hat“ der Vorwurf an Moses wegen des Durstes: „warum habt ihr die Gemeinde des Ewigen in diese Wüste gebracht; nur damit wir und unser Vieh hier sterben? Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt?“ – Seine heiß geliebte Schwester gerade verloren und dann sowas, diese himmelschreiende Undankbarkeit, Ungerechtigkeit, Gottverlassenheit. Zur übergroßen Trauer gesellt sich Zorn (wie wir alle das bis zum heutigen Tag noch nach dem Verlust eines geliebten Menschen empfinden), und er sprach:
„Hört doch, ihr Widerspenstigen, werden wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser hervorbringen können?“ Und Moses erhob seine Hand und
schlug den Felsen zweimal, da kam viel Wasser heraus und die Gemeinde und ihr Vieh tranken.

Indes, als ihm und Aaron zuvor die Herrlichkeit des Ewigen erschienen war vor dem Stiftszelt, da hatte der Ewige, geheiligt sei Er, ihnen ganz klar zu Mosche gesagt: Nimm den Stab, versammle die Gemeinde, und

    rede vor ihren Augen mit dem Felsen, dass er sein Wasser gebe!


In der tiefen Trauer um seine geliebte Schwester war Moses so durcheinander, dass er ungehorsam wurde. Er hatte ebenso, wenn auch auf andere Weise, wie das Volk mit diesem Gott, den er doch eigentlich so liebte, gehadert. Von einem Führer erwartet Gott jedoch unbedingten Gehorsam gegenüber Seinem Wort, Gottes Wort. Zur Strafe durfte Moses das Land, darin Milch und Honig fließen, das Land, das den Vätern versprochen ward, „damit ihr [Israel] darin wohnet“, selber niemals sehen.

. . . . . . . . Ergänzung der GSI-Redaktion – unser “Graues Kasterl” . . . . . . . . .

Der Schabbatg’ttesdienst endet in den meisten deutschen Synagogen mit dem Sabbath Song „Adon Olam“ [Der Ewige regiert]

Stichpunkte der Parascha Chukkat
nach dem jüdischen
Hawdala-Kalender ( JETZT bestellen! ):
< Rote Kuh - Reinigungswasser. Haderwasser - Kadesch. Mirjams und Aharons Tod. Kupferne Schlange. Sieg über die Königr Sichon und Og. / Jiphtach bezeugt, wie der Ewige Israel das Land der Emoriter gegeben und besiegt die Ammoniter > Psalm 95

Psalm 106,6 ff: „Wir haben gesündigt samt unsern Vätern, wir haben unrecht getan und sind gottlos gewesen. Unsre Väter in Ägypten wollten Deine Wunder nicht verstehen. Sie gedachten nicht an Deine große Güte und waren ungehorsam am Meer, am Schilfmeer. Er aber half ihnen um Seines Namens willen, dass er Seine Macht beweise. Er schalt das Schilfmeer, da wurde es trocken, und führte sie durch die Tiefen wie durch trockenes Land und half ihnen aus der Hand dessen, der sie hasste, und erlöste sie von der Hand der Feinde.“
… als da wären, wie es u.a. im letzten Kapitel der Parascha heißt: Edomiter, Amoriter, Ammoniter, Moabiter, doch auch heißen könnte: Lutheraner in der Lutherdekade, die – wie Angela Merkel, Gauck und Göring-Eckardt – die Palästinenserführer, also die, die Israel auslöschen wollen, als Staatsgäste willkommen heißen, evangelische und katholische Kirchen, die vereint mit den Vereinten Nationen Israel verurteilen, die Hamas jedoch nicht einmal als Terrororganisation einstuft, weil sie, vom Iran gesteuert, im Prinzip wie auch Mahmoud Abbas und seine insbesondere von Protestanten doch so geliebte Fatah doch christliche Ziele befolgt: Die Auslöschung des Judenvolkes – denn christliche Mission der Juden ist nichts anderes als Auslöschung des Judentums, nur eben in heilig-römischem Geiste.

Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.
Gelobt sei der Name der Herrlichkeit Seines Reiches für immer und ewig,
Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.