Schabbat Schelach-Lecha („entsende…“) Lesungen: 4. Moses 13,1-15,41; Josua 2,1-24
Kommentar von Eric Martienssen:
Im ersten Satz unserer Parascha ist es Gott, der entsendet –
„ER redete zu Mosche, sprechend: Sende Männer aus!“ (Bamidbar 13)
Die christlichen Sendschreiben der Apostel sagen genau umgekehrt –
„Wir sind einstimmig geworden, Männer auszusenden!“ (Apg 15,25)
Demokratie, „Volksherrschaft“ [durch Abstimmung], ist nicht nur allein schon vom Wort her das größte definierbare Gegenteil zur „Gottesherrschaft“. Sie spiegelt auch die Überzeugung des Gutseins in der durch Mehrheitsbeschluss erreichten Erhebung des Menschen über seinen himmlischen Schöpfer. Und wie das oben zitierte erste demokratische Abstimmungs-Beispiel des Neuen Testaments zeigt, ist die Apostelgeschichte nicht nur das erste Buch nach den Evangelien, sondern es begründet an dieser ersten Stelle überhaupt den gesamten Glauben der Kirche/Roms. Denn handelten die Evangelien noch ausnahmslos vom pharisäischen (→Wikipedia: Jesus) Rabbiner von Nazareth, der mit religiöser Strenge von jedem Menschen ultimativ den Gehorsam gegenüber dem Ewigen, gelobt sei Er, forderte – „Du sollst den Ewigen, deinen Gott, anbeten und NUR Ihm alleine zu dienen“ (vgl. Matthäus-Evangelium 4,10) – und mit diesem Bekenntnis sogar den Teufel verjagte, waren es erst diese apostolisch-römischen Anhänge an die Evangelien, eben Geschichten, die den im Talmud (und nur dort) als „historisch“ bewiesenen Rabbiner und dessen Gottgehorsam völlig von den Füßen auf den Kopf stellten, also ins Gegenteil verkehrten. Mit diesem kompletten Paradigmenwechsel wurde also die Herrschaft des Gottes Israels abgeschafft zugunsten der Herrschaft des Volkes – der Gott der hebräischen Bibel wurde für das Christentum abgeschafft! Faktisch wurde dadurch von den Schreibern dieser Apostelgeschichten jedoch auch die Lehre des Rabbiners von Nazareth abgeschafft, denn dieser hatte schließlich befohlen, „alleine nur Gott“ anzubeten und wurde – Christen können bis zum heutigen Tag nicht lesen, was in ihren eigenen Schriften steht – dieser Rabbiner selbst zum Gott erhoben und sogar um einen dritten Gott, den „heiligen Geist“, bereichert. Jetzt stand es 1:3 für die Christen. Vermeintlich, denn die Endabrechnung macht der Ewige!
Die Episteln ([Send]Schreiben) der Aposteln waren der Beginn der teuflischsten Erfolgsgeschichte gegen den Einen Gott, und sie wird – ganz demokratisch und im christlichen Glauben sogar einstimmig – heute mehrheitlich geglaubt und – interessant hier – als ALLEIN selig machende Heilsbotschaft ausgesendet?! Diejenigen, die diesen groben Unfug nicht glauben wollten, wurden mit menschlich demokratisch gewählter Regierungsmacht
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…auch Hitler wurde von der deutschen „Herrenrasse“ – der Begriff „des Herrn sein“ ist ein durch die römische Kirche in den Episteln überhaupt erst erfundener Begriff, welcher in der hebräischen Bibel [verunglimpfend: Altes Testament] kein einziges Mal auftaucht – demokratisch gewählt [vgl. Artikel →Kristallnacht/Holocaust: Man feierte in Luthers Geburtstag!. Die Vergasung indes war eine Idee des letzten deutschen Kaisers, Kaiser Wilhelm II., s. →Christliche Glaubens- und Götzenbilder in Israel…
verfolgt, ermordet und zuletzt sogar, der Holocaust war schließlich eine christlich-deutsche Herrschaftsveranstaltung, vergast!
…einzig, weil sie, die Juden, Zeugen – und vor allem Kinder! – des einen und Einzigen Gottes waren! Denn Judentum war von jeher kein Glaube, hatte also zu keinem Zeitpunkt der Weltgeschichte irgendetwas mit solchen gegen Gottes Herrschaft gerichteten demokratischen Mehrheitsbeschlüssen, wie sie in der Neuen Weltordnung der römisch-griechisch angezüchteten Christenheit Vorrang haben, zutun. Gott war, ist und bleibt für Juden der Vater! Komme da, was da will. Zur Verdeutlichung der Vater ↔ Kindbeziehung: Fragen Sie einmal ein x-beliebiges Kind, ob es an seinen Vater glaubt. Vermutlich wird es Ihnen sagen: „bei dir piept’s wohl, Tante. Der da drüben IST mein Vater!“ Verstehen Sie, was hier gemeint ist?
Jetzt müsste man meinen, dass es im Judentum keine Mehrheitsbeschlüsse gegen Gott geben könnte. Weit gefehlt. Zwar ist wahr, dass der Vater als Einziger Gott niemals infrage gestellt würde
- –das ist der Kern jedes Juden und jeder Jüdin, egal wie säkularisiert er/sie sein mag–,
jedoch den Wunsch eines Einzelnen nach Macht, Ruhm, Ehre, Anerkennung und Herrschaft, für die derjenige, manchmal auch aus Angst vor Niederlage oder Verlust heraus, eine Mehrheit in seiner Sippe, seinem Stamm oder – wie im Beispiel unserer Parascha – unter der Gesandtengemeinschaft einen demokratischen Mehrheitsbeschluss herstellt, den gibt es schon auch im Judentum. Im Beispiel unserer heutigen Parascha war es das Stimmenverhältnis 2:10, dass den Juden eine vierzigjährige Wüstenwanderung einbrachte, obwohl sie nach dem zweiten Empfang der Tora schon in das Land hätten einziehen können, das der Ewige, gesegnet sei Er, ihnen Vätern versprochen hatte, ein Land, darin Milch und Honig fließen würden…
Auszug aus einem Hör-Vortrag → Tora vom Himmel :
Im Judentum sagt nicht das, was man sieht, die Wahrheit, sondern das, was man hört – und das ist alles. Wenn man sich auf das Sehen verlässt, geht man in die Irre.
Was sollen wir anschauen, um es richtig zu erfassen? Die „Zizit“. „ure’item oto usechartem“ – „ihr sollt sie sehen und gedenken“.
Und wie fängt der Wochenabschnitt an, in dem die Zizit eine Rolle spielen? „Schelach lecha“ [„Sende aus“! 4. Mose 13,1 – 15, 41] – es ist der Abschnitt über die Kundschafter.
Da werden dieselben Worte gebraucht: „ure’item et ha’arez“ – „und ihr sollt ansehen das Land….“ Das ist das Leitwort. „Und ihr sollt sehen“ – das Wort kommt nur drei Mal in der Tora vor, zwei Mal in diesem Abschnitt.
Die Kundschafter sahen – und zogen daraus bestimmte Schlüsse. Es waren falsche Schlüsse. Was sahen sie? Wann immer Sie eine Verteidigung des Judentums brauchen, hier ist sie. Erinnern Sie sich, dass Mose unter den vielen Dingen, die er den Kundschaftern aufgetragen hat, sagte: „Seht, was es für Städte sind, in denen sie wohnen, ob sie in Zeltdörfern oder in festen Städten wohnen!“ Und sie kamen zurück und sagten, die Städte seien befestigt und sehr groß. Im 5. Buch Mose , Kapitel 1, fügen sie noch hinzu, sie seien bis an den Himmel ummauert. Also: Was machen die Kundschafter? Sie folgerten, wenn die Städte stark sind, dann ist auch die Bevölkerung stark. Das war ihre Schlussfolgerung…
Auch steht das jüdische Bekenntnis: Die Tora ist vom Himmel
dem Talmud Bawa Mezia 59b entgegen: Die Tora ist nicht vom Himmel,
wo, sinngemäß zitiert, zwei der größten Toragelehrten aller Zeiten über die Bewertung ein und derselben Sache – es ging darum, ob ein Schlangenofen koscher oder unkoscher war – zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Alle Begründungen von Rabbi Elieser ben Hyrkanos, warum der Ofen koscher wäre und alle Argumente gegen diesen untauglich, wurden von der Mehrheit der Rabbiner auf der Seite von Rabbi Jehuda (Jehoschua) im Namen Schemu’els abgelehnt. Daraufhin strebte Rabbi Elieser einen Beweis vom Himmel an, indem er einen Johannisbrotbaum sich um hundert Ellen versetzen ließ. Doch die Mehrheit der Rabbiner erkannte das himmlische Wunder nicht als Beweis für Rabbi Eliesers Überzeugung an. „Hierauf sprach er zu ihnen: Wenn die geltende Norm meiner Meinung entspricht, so mag dies dieser Wasserlauf beweisen. Da zog sich der Wasserlauf zurück. Sie aber erwiderten: Man bringt keinen Beweis von einem Wasserlauf. Wiederum sprach er zu ihnen: Wenn die geltende Norm meiner Meinung entspricht, so werden es die Wände des Lehrhauses beweisen. Also neigten sich die Wände des Lehrhauses und drohten einzustürzen […] Wiederum sprach er zu ihnen: Wenn die geltende Norm meiner Meinung entspricht, so werden sie dies aus dem Himmel beweisen. Da erscholl eine himmlische Stimme und sprach: Was habt ihr gegen Rabbi Elieser; die geltende Norm ist stets wie er sagt. Da stand Rabbi Jehoschua auf und sprach: Nicht im Himmel ist sie. – Was bedeutet: Nicht im Himmel ist sie? Rabbi Jirmija erwiderte: Die Tora ist bereits vom Berge Sinai herab gegeben worden (und befindet sich nicht mehr im Himmel). Wir achten nicht auf die himmlische Stimme, denn bereits am Berge Sinai hast du in die Tora geschrieben: Nach der Mehrheit muss man sich richten.“ (Klick →Originalzitat)
Doch heißt es bis heute: „Wenn alle Weisen Israels auf einer Waagschale wären und Elieser, Sohn des Hyrkanos, auf der andern, würde dieser sie alle aufwiegen“. Denn die vom Berge Sinai herab gegebene Tora, das Gesetz Gottes (GG 5. Moses 30,11 ff.), sagt: „höre auf SEINE, deines Gottes Stimme, zu wahren Seine Gebote und Seine Satzungen, was in diesem Buch der Weisung geschrieben ist, denn du kehrst um zu IHM deinem Gott mit all deinem Herzen, mit all deiner Seele. Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht entrückt ist nicht zu hoch für dich, dass du es nicht erreichtest. Nicht im Himmel ist es, dass du sprächest: Wer steigt für uns zum Himmel und holt es uns und gibt es uns zu hören, dass wir es tun? Nicht über dem Meer ist es, dass du sprächest: Wer fährt uns übers Meer hinüber und holt es uns und gibt es uns zu hören, dass wir es tun? Nein, sehr nah ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, →dass du es tust!“
Schabbat Schalom
Mehr zum Thema unter:
→ Schlach-Lecha O Wie – liberales Judentum oder deutsche Orthodoxie
→ Die Grünen und Göring-Geist Gaucks gegen Gott : Kirchen-Merkels Lutherdekaden Perversionen
Anmerkung der Redaktion: Es ist nur zu folgerichtig, dass eine evangelische Pfarrerin, EKD-Präsidiale, Bundestags-Vizepräsidentin und Spitzenkandidatin von den Bündnis 90/Die Grünen, die sich – wieder im Namen des Volkes und wider besseres Wissen – im aufs Schändlichste missbrauchten Namen Gottes für das Wiederauflodern des Judenvernichtungsgeistes Martin Luthers in Form der Lutherdekade Deutschland 2017 einsetzt, wie Katrin Göring-Eckardt dies vereint mit Jürgen Trittin, Claudia Roth und Cem Özdemir tut, natürlich auch den Geist in das Deutsche Volk und ihre Partei zurückbringt, der zwanghaft →israelische Produkte und nachher Juden kennzeichnen muss. Damit ist die Palästinenser-Terror und somit die Vernichtung Israels fordernde Ex-Ökopartei noch vor der dazu eigentlich prädestinierten CDU wieder Spitzenkandidatin der NAZI-Nachfolgeorganisationen im Wahlkampf 2013 geworden. Die FDP lässt herzlich grüßen → Niebel mit Gysi vor Gaza gegen Israel und Gott.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich bei der Eröffnung der vierten Konferenz des Global Forum for Combating Antisemitism (GFCA) mit einer Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewandt → Netanyahu: Gegen Verleumdung hilft nur Wahrheit.
BS“D
Schawua Tov, (eine gute Woche) lieber Herr Martienssen!
Der Schabbat Schelach Lecha ist vergangen und die neue Woche hat angefangen.
An anderer Stelle hatte ich schon einmal erwähnt, das weitgehend nicht üblich ist, zu Tora-Kommentaren Leserbriefen zu begegnen oder sonst irgend einem Forum. Die Kommentarfunktion in einer Webseite ist demgegenüber wie eine Aufforderung dazu.
Es ist schon lange nicht zu übersehen, wie Sie Fakten von ungeheurer Tragweite in klares Licht rücken, von denen die Welt schon lange Kraft „Dornröschen-Schlaf“ nicht einmal weiß, dass sie auf einen Prinzen wartet, der sie vermag wieder aufzuwecken.
Bevor ich zur Sache komme, muss ich zu einer Stelle am Schluss Ihres Kommentars meiner Freude Ausdruck verleihen. Sie zitieren aus dem 5. Buch Moses 30,11 ff die Tora, indem Sie das Gesetz Gottes abkürzen mit GG. Sie haben dabei nicht direkt darauf hingewiesen, dass diese Abkürzung in Deutschland eine ganz andere juristische Bedeutung hat, nämlich Grundgesetz. Verzeihen Sie mir, wenn ich darin einen Ball sehe, den es gilt aufzufangen?
Das passt aber wiederum zu Ihrer Einleitung mit der Gegenüberstellung Demokratie (Volksherrschaft) zur Gottesherrschaft, wobei Sie die Konsequenz mit dem griechischen Ausdruck Theokratie jedoch vermeiden. Da würden wahrscheinlich viele Leute mit Schrecken an ganz andere Systeme denken, z.B. die Herrschaft der Ayatollahs in Persien, des Papstes in Rom, an Luthers Christentum, das auf der Burg Hohenzollern in Württemberg die Schule der Könige und Kaiser von Preußen und Hohenzollern war und heute der Weltmacht Amerika innewohnt, oder am Ende an die theologische Staatsführung der Bundesrepublik inmitten der EU, oder an das Deutsche Reich, das am Ende zum 1000-jährigen Großdeutschen Reich wurde, welches jedoch nach 12 Jahren in der bedingungslosen „Reichs-Kapitulation“ endete, etc.
Ganz anders ist es, wenn man die Offenbarung des Gottes Israels unter den Völkern und innerhalb der Geschichte dieser Welt betrachtet, die mit dem Namen Israel unzertrennlich verknüpft ist. Was geschieht hier und ist Ziel im zukünftigen Reich Gottes, in dem es kein anderes Gesetz mehr gibt, als das Gesetz Gottes, das Ewige Gesetz, wie es König David erkannt hat? Die Regierung des Ewigen, des Gottes Israels, bedeutet Ewiges Leben, Segen, Frieden, Gerechtigkeit und Glück, wie es die Welt noch nie geahnt hat, aber immer wieder auf fragwürdige Weise zu ersetzen bzw. zu verhindern sucht.
Als angeblicher Fremdkörper in der Welt wird dabei immer Israel terrorisiert, dessen Zukunft doch dieses Reich Gottes für die ganze Menschheit ist. Statt sich darauf zu freuen will die Welt immer wieder Israel beseitigen oder wenigstens verführen. Nach dem Start des Staates Israel mit russischen Vorstellungen und späterer Wende Richtung Amerika, alles unter demokratischen Parolen, will die Welt Israel dazu verführen, ein GG zu verfassen (Verfassung) und dabei zu vergessen, dass Israel in der Tora sein ewiges GG hat.
Wenn es um den Wochenabschnitt Schelach Lecha geht, wird jedoch sichtbar, dass hierbei eine Polarisierung zwischen Demokratie und Theokratie nicht genügen kann. Hier wird eine ganz andere Stufe auffällig, für die ich noch nie einen Fachausdruck gehört habe. Ich kann es nur umschreiben an Beispielen aus der Heiligen Schrift.
Das sogenannte Neue Testament, was ich ja gern mit dem Ausdruck griechische Religion umschreibe und im Ursprung deren Entstehung mit dem Religionskrieg des Hellenismus gegen das Judentum zur Zeit der Makkabäer datiere, würde ich natürlich auch in dem Lichte eines Versuches sehen, Israel zu ersetzen und die ganze Welt zu demokratisieren.
„Das Stimmenverhältnis 2:10, das den Juden eine 40-jährige Wüstenwanderung einbrachte,“ erscheint zwar eindeutig, doch ist dem Befehl Gottes an Moses, der tatsächlich zur Entsendung der 12 Männer geführt hat, etwas ganz anderes vorausgegangen. In seinem Kommentar zur Stelle (4. Moses 13,3) weist Rabbiner S. R. Hirsch gleich am Anfang auf den Bericht Moses in 5. Moses 1,19 ff hin. Zitat:
„Aus den rückblickenden Erinnerungen wissen wir, dass sie die Wüste Paran, die dort genannt wird, durchzogen hatten und in Kadesch Barnea an die Grenze des einzunehmenden Landes gekommen waren. Das emoritische Gebirge war vor ihnen und es war die Aufforderung an sie ergangen, mit dem Ersteigen des Gebirges die Besitznahme des Landes zu beginnen. Da erging vom Volke der Antrag an Moses, zuvor einige von ihnen voraus zu schicken, wie sie sich ausdrückten, das Land für sie zu erkundschaften, eigentlich mit dem ausgesprochenen Zwecke, durch sie den geeignetsten Weg zum Einzug in das Land und die Stadt kennen zu lernen, zu welcher sie sich zuerst zu wenden hätten. In diesem Antrag an sich lag nichts Ungehöriges. Moses selbst sagt dort: Sollte doch mit dem Einzug in das verheißene Land die außerordentliche, unmittelbare Gottesführung zurücktreten und das fernere Geschick des Volkes das normale Mitwirken seiner Tätigkeit in Anspruch nehmen; konnte doch selbst für die Wanderung durch die Wüste Moses sich die lokale Kunde seines Schwiegervaters als Beistand erbitten, obwohl die Wanderung unter unmittelbarer Gottesleitung sich vollzog. Das Schelach Lecha unseres Verses modifiziert nach Siporno den vom Volke ergangenen Antrag nur insofern, dass dieser lautete, somit sich die Erlaubnis zur Entsendung von Männern ihrer Wahl erbat, hierauf aber Gott den Auftrag erteilte, dass Moses, und zwar die Tüchtigsten zu dieser Sendung aus jedem Stamme erwählen und beauftragen solle. Auch der Inhalt des ihnen zu erteilenden Auftrages dürfte einige Modifikationen erlitten haben. …“
An dieser Stele lohnt sich ein Vergleich mit 1. Samuel 8,7 ff und 9,17. Da ging auch eine Initiative vom Volke aus und Gott gab in diesem Sinne dem Samuel den Auftrag, so wie Er damals dem Moses den Auftrag gab. Es war der Hintergrund aber bereits ernster.
Natürlich kennt der Ewige schon am Anfang einer Sache deren Ende. Dass Er einen Befehl erteilt, der einer Initiative des Volkes entspringt, wie gesagt kenne ich dafür keinen Fachausdruck, dient jedenfalls dazu, das Volk und dadurch schließlich die ganze Menschheit zu Seiner, Gottes, selbst Erkenntnis zu bringen. Das Volk braucht leider immer zuerst das Erlebnis der Folgen, um am Ende den Wert seiner Initiativen zu erkennen. Immerhin gingen hier die Initiativen vom Volke aus.
Nicht vergleichbar sind diese Volksinitiativen mit der demokratischen Tarnung und Rechtfertigung nach staatlich von langer Hand vorbereiteten und durchorganisierten „Spontanen Volksbegehren“, wie es z.B. von den Nazis frei erfunden wurde, um das völkerrechtliche Verbrechen der so genannten „Reichskristallnacht“ zu Luthers Geburtstag 1938 zu rechtfertigen, wobei das gleiche Datum bereits für den Hitler-Ludendorff-Putsch, der im Jahre 1923 in München scheiterte, auserkoren war. So wurde weiter gerechtfertigt bis zur mit Kalkül gestellten Endsieg-Glaubensfrage: „Wollt ihr den Totalen Krieg?“.
Andererseits wurde ein echtes Volksbegehren, der Wunschtraum eines geteilten 80-Millionen-Volkes zu seiner nationalen Wiedervereinigung von christlicher Regierung als „Spontanes Volksbegehren“ wiederum auf den Jahrestag der Reichs-Kristallnacht gelenkt und in dieser Stunde der Schmach und Schande durch das Öffnen der Todesgrenze ein Freudenrausch ohnegleichen ausgelöst, um das Datum durch Bundes-Gesetz zum Freudenfest der Nation machen zu können. Zum Glück ist dieses Gesetz gescheitert.
Wieso fragen die Regierungen, die Volksbegehren vortäuschen oder, wenn durchaus vorhanden, dies durch Macht-Missbrauch ausnützen, nie nach dem GG der Tora, das doch alle Menschen angeht?
Mit Schalom-Grüßen von Israel nach Köln!
Ihr Jehonatan Kiebitz