Kleines Hallel; Das Hohelied; 2. Moses 33,12 – 34,26; 4. Moses 28,19-25; Hesekiel 36,37 – 37,14

Kommentar von Eric Martienssen:
Man könnte die Chol haMoed-Zeit, die Zwischenfeiertage zwischen dem ersten und dem letzten Vollfeiertag – sowohl im Pessach wie im Sukkot – auch als Verbindung zwischen dem Profanen und dem Heiligen, dem Heiligen und dem Profanen bezeichnen. (Siehe bzgl. Unterscheidung von Heiligem und Unheiligem auch den aktuellen Artikel von Jehonaten Kiebitz: Jüdisches oder Christliches Evangelium) Alleine schon das Wort Moed lässt erspüren, worum es geht. Wikipedia überträgt das Wort Moed z.B. als „fest-gesetzten Zeitpunkt für die Begegnung mit Gott“. An beiden Schabbatot – dem Schabbat im Pessach und dem im Sukkot – wird sinnvoller Weise auch die gleiche Torastelle gelesen, nämlich 2. Moses 33,12 – 34,26, in welcher Moses die Verbindung zwischen dem Ewigen und dem Volk Israel, Seinem Volk, personifiziert und die zuvor zerbrochenen Bundestafeln wieder neu in Empfang nimmt. Die Bundestafeln, deren Inhalt, nämlich die Zehn Gebote, der Dekalog, bis zum heutigen Tag ausschließlich die Juden mit Gott verbindet, da Gott sich im Ersten Gebot als der Gott identifiziert, „der ICH dich aus Ägypten aus der Knechtschaft heraus geführt habe“. Weder Christen noch Muslime fühlen sich zweitausend bzw. eintausendvierhundert Jahre nach ihrer Religionsgründung vom Ersten Gebot angesprochen – bestenfalls vereinnahmen sie es ohne es aber anzuerkennen – geschweige denn, leider, dass sie diesen einen Gott des Ersten Gebotes anbeten – ergo auch keine Verbindung zu Ihm!

    SchilfmeerChol HaMoed im Pessach ist die Verbindung zwischen zwei Wundern Gottes, nämlich der Befreiung Israels aus der Knechtschaft am ersten Pessachtag und der Tötung der Verfolger Israels am siebten Pessachtag im Schilfmeer:

    „Und die Bne Israel gingen auf trockenem Grund mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zu ihrer Linken! So rettete Gott an diesem Tag Israel aus Ägyptens Hand und Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres.“ [2. Moses 14, 29-30] „… Der Grund, warum sie [das Volk Israel] überhaupt in das Meer hineinstiegen, war einzig und allein, dass die Ägypter ertrinken sollten…“, kommentiert Chiskuni.

Im Gegenteil, Martin Luther hat genau diesen Identifizierungs-Teilsatz „der ICH dich aus Ägypten aus der Knechtschaft heraus geführt habe“, sogar in seinem Katechismus ersatzlos gestrichen, das Zweite und Dritte Gebot war alleine schon durch das Kreuz Jesu (Verstoß gegen das Bildergebot) hinfällig geworden, das brauchte Luther erst gar nicht zu verstümmeln, doch beim Vierten Gebot griff er so ein, dass aus dem Schabbat ein x-beliebiger „Feiertag“ wurde, an einem x-beliebigen Wochentag zu halten, nicht mehr am Samstag, wie von Jesu und zu Jesu Zeiten.

Es geht um Liebe. Im Shir haShirim, Lied der Lieder, Lied Salomos, welches die Liebe Gottes zu Seinem Volk im Bild der Liebe zwischen Eheleuten so wunderbar schön beschreibt, fragt die Braut-Israel (Sulamith) den Bräutigam (Gott) im ersten Kapitel:
“Erzähle mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du? Wo lässt du lagern am Mittag?”

Kapitel1: Er küsse mich mit Küssen seines Mundes, denn deine Liebe ist köstlicher als Wein. An Duft gar köstlich sind deine Salben; ausgegossenes Salböl ist dein Name. Darum lieben dich die Mädchen. Zieh mich dir nach, lass uns eilen! Der König möge mich in seine Gemächer führen! Wir wollen jubeln und uns freuen an dir, wollen deine Liebe preisen mehr als Wein! Mit Recht liebt man dich. Schwarz bin ich und doch anmutig, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Zeltdecken Salomos. Seht mich nicht an, weil ich schwärzlich bin, weil die Sonne mich gebräunt hat! Meiner Mutter Söhne fauchten mich an, setzten mich als Hüterin der Weinberge ein. Meinen eigenen Weinberg habe ich nicht gehütet.

»Erzähle mir, du, den meine Seele liebt, wo weidest du? [→Verbindliche Beziehungen leben]
Wo lässt du lagern am Mittag? Wozu denn sollte ich wie eine Verschleierte sein bei den Herden deiner Gefährten?« »Wenn du es nicht weißt, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus den Spuren der Herde nach und weide deine Zicklein bei den Wohnstätten der Hirten!«
»Einer Stute an den Prachtwagen des Pharao vergleiche ich dich, meine Freundin. Anmutig sind deine Wangen zwischen den Schmuckkettchen, dein Hals mit der Muschelkette. Goldene Schmuckkettchen wollen wir dir machen mit Perlen aus Silber.« »Solange der König bei seiner Tafelrunde weilt, gibt meine Narde ihren Duft. Ein Myrrhenbeutelchen ist mir mein Geliebter, das zwischen meinen Brüsten ruht. Eine Blütentraube vom Hennastrauch ist mir mein Geliebter, aus den Weinbergen von En-Gedi.« »Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön, deine Augen sind Tauben.« »Siehe, auch du bist schön, mein Geliebter, und liebenswert, und unser Lager ist frisches Grün. Die Balken unseres Hauses sind Zedern, unsere Dachsparren sind Wacholder.«

Es kommt eben doch auf die Verbindung zu Gott an; wird sie nicht gehalten, geht sie verloren oder von falschen Göttern und Kirchen einfach eliminiert. Dass aber Gott die Verbindung zu allen Menschen, auch Dir, besonders zu Dir, haben wollte und will, ist in der Schöpfung dargestellt (sonst gäbe es Dich doch gar nicht) Ist es nicht an der Zeit, Ihn auch zu lieben?

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.