von Eric Martienssen

Jeder intellektuell denkende Mensch weiß:
Wer geschönte Antworten haben will, muss die entsprechend gefärbten Fragen stellen, die Fragen, die der Wahrheit entsprechende Antworten erst gar nicht zulassen! So lässt sich erklären, wie aktuelle deutsche Demoskopen auf „nur“ 20 % Antisemiten gegenüber den 80 % anständiger deutscher Restbevölkerung kommen, obwohl jedem gebildeten Deutschen doch wohl eher reziproke Prozentzahlen vor Augen stehen: nämlich 80 % Antisemitismus! Dann lade man sich zur Glaubhaftmachung dieser ins Gegenteil verkehrten Statistik ein paar Juden ein, darunter möglichst auch einen, der bzw. die trotz deutschem Vernichtungswahns überlebt und noch sagen kann „die Stimme derer zu sein, die man ermordet hat“, und schon stimmt das Volks gesundende ins Gegenteil verkehrende, deutsche Gruppenbild wieder. So geschehen gestern Abend bei Günther Jauch im ARD, dem Ersten. Aber nicht zum ersten Mal – ist deutsches Tatsachenverkehren ins absolute Gegenteil ein nie hinterfragtes Prinzip gar? Woher könnte es rühren?

Bei der Suche nach wahren Antworten auf dieses deutsche Phänomen stolpert man unwillkürlich über deutsche Vorbilder, Männer wie Martin Luther, die das deutsche Volk in christlicher Aufrichtigkeit in den 10. November 1938 führten (→ Kristallnacht: Man feierte in Luthers Geburtstag hinein). Der damalige, demokratisch vom deutschen Volk gewählte Reichskanzler hatte in der Reichskristallnacht lediglich das kirchliche Judenvernichtungspotential politisch genutzt und konsequent umgesetzt. Heute geht exakt das gleiche deutsche Volk wieder hin und ehrt seinen „Größten Deutschen“ mit der Luther-Dekade. Den deutschen Mann also, der gefordert hatte (O-Ton Luther): Erstlich, das man jre Synagoga oder Schule mit feur anstecke … solches sol man thun, unserm Herrn und der Christenheit zu ehren damit Gott sehe, das wir Christen seien.Soviel zur Luther-Dekade, die nach zehn Ehrungsjahren 2017 in das Große Lutherfest münden wird, wenn Gott es nicht verhindert (denn dass Deutsche dieses Augenverschließen vor den eigenen Perversionen erkennen, ist wohl eher ausgeschlossen).

Und schwupps stehen wir wieder mitten in der braunen deutschen Brühe . . . weil wir die falschen Vorbilder haben, und die weltweit wohl einzigartige Fähigkeit, unseren Antisemitismus mit Nichtwissen zu widerlegen. Nicht mit Nichtwissen zu verneinen, nein, mit Nichtwissen widerlegen! Das macht uns in tausend Jahren kein anderes Volk nach. Inzwischen haben wir darin wieder eine solche Perfektion erreicht, dass die Deutschen – ohne jede Gefühlsregung und ohne den kleinsten Gewissensbiss – die allererste Gelegenheit nach dem von uns angerichteten Holocaust im UN-Sicherheitsrat nutzten, Israel zu verurteilen (hätten die USA im Frühjahr 2011 kein Veto eingelegt, wäre Israel durch Deutschland verurteilt worden). „Ja, aber das hatte doch einen guten Grund“, hört man da die braune Masse sagen, „wenn Israel nicht die Siedlungspolitik . . .“ Diesmal hat nicht der Reichkanzler gute Gründe, sondern diesmal ist es eine Kanzlerin. Und wenn nicht gerade heute die Meldung über die Nachrichtensender gegangen wäre, dass die Hamas und die Fatah eine gemeinsame Übergangsregierung planen (mit dem klaren Ziel, Israel auszulöschen → Angela Merkel und brauner deutscher Antisemitismus), dann könnte sich das Deutsche Volk, das auch Angela Merkel demokratisch gewählt hat, sich auch hier wieder rausreden, wir haben es nicht gewusst: Widerlegung durch Nichtwissen . . .

. . . wobei wir beim eigentlich deutschen Problem sind: fehlende Bildung. Würde Angela Merkel im Westen aufgewachsen sein, hätte sie wenigstens ein Mindestmaß an Bildung. So aber ist sie im Osten, unberührt von Antisemitismus bundesdeutscher Unterschwelligkeit und zudem in einem Pfarrershaushalt aufgewachsen, in welchem die Juden ohnehin den Christus getötet haben und deshalb ganz selbstverständlich vernichtet werden müssen. Jetzt kommt die politische Führerin Merkel raus. ‚Unmöglich können wir Deutschen das wieder selber erledigen, also müssen wir es andere tun lassen, die Palästinenser.‘ (O-Ton ’tagesschau’ 31.01.2011):

(Overvoice Richard C. Schneider) „Bundeskanzlerin Merkel betonte, dass die Sicherheit Israels von der Stabilität Ägyptens abhänge und stellte zugleich Forderungen an den ägyptischen Präsidenten…Von Israel verlangte Merkel einen sofortigen Stopp des Siedlungsbaus und eine Fortsetzung der Friedensgespräche mit den Palästinensern, dies sei in diesen schwierigen Zeiten wichtiger denn je.“
(Schneider jetzt mit Mikrofon ’kommentierend’) „Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen erklärte die deutsche Seite den Israelis, sie könnten schon bald so isoliert sein, dass weder die USA noch die Europäer ihnen weiter helfen werden.“
(Für kompletten Kommentar in dieser Angelegenheit klick Grauen Kasten → hier)

Das alles hätte vermieden werden können, wenn Angela Merkel wenigstens die staatlichen Bildungsangebote annehmen würde, wie der Palästinenserkonflikt überhaupt zustande kam und welche Rolle die Deutschen in dieser Fehlentwicklung spielten und wieder spielen. Da sie aber die Angebote der Bundeszentrale für politische Bildung ablehnt, muss man wohl oder übel davon ausgehen, sie will kein Wissen erlangen, damit sie weiter mit Nichtwissen widerlegen kann. Wahrscheinlich ist mit dieser Einstellung Angela Merkel sowenig ein Antisemit wie Adolf Hitler es war. Bildung tut Not ! Auch bei Ihnen, lieber Herr Jauch, indem sie sich vor einen solchen deutschen Karren spannen lassen. Gehen Sie mit Vorbild voran, damit Deutschland sich zur Wahrheit bekehren kann.

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Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.