Der Autor, Jehonatan Kiebitz, ist mit seiner johakiso-edition in Ramat Bet Shemesh, Israel, Herausgeber desHawdala-Kalender (hebr. hawdala = Unterscheidung, hier: Jüdischer Kalender, Gregorianischer Kalender, Islamischer Kalender)

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In der Grammatik bedeutet Konjunktion ein Bindewort, ein verbindendes Element. In der Astronomie ist es eine Konstellation, z.B. der Planeten zueinander sowie zu Sonne und Erde, womit ein Punkt der Annäherung gemeint ist. Die astronomischen Konjunktionen können außer in Daten der Berechnung von Bahnen der Gestirne auch in Zeitpunkten ausgedrückt werden, z.B. die Konjunktion zweier Himmelskörper an einem bestimmten Tag zu einer genauen Uhrzeit. Im Monatsbegriff spricht man von Konjunktion, wenn der Mond zur Sonne die Stellung erreicht hat, durch die er von der Erde aus nicht zu sehen ist, im gregorianischen System Neumond genannt zum Unterschied vom hebräischen Neumondbegriff mit dem Erscheinen der neuen Mondsichel.

Soweit wir das Ganze im Rahmen des Schöpfungsberichtes betrachten, gehört es ohne Zweifel zu dem glücklichsten Prädikat: „Und Gott sah alles, was er gemacht, und siehe, es war sehr gut“ (Genesis – l. Moses 1, 31 – Übers. Zunz). Dazu gehörte auch alles, was der Mensch machen konnte. Aber wie lange? Bis er verführt worden war das zu tun, was nicht gut war. Von da an war zwar nicht mehr alles gut, aber in Mitleidenschaft gezogen wurde nur das, was im Zugriffsbereich des Menschen lag. Der Mensch war also nicht mehr gut.

In die Bahnen der Sterne konnte der Mensch bis heute nicht eingreifen. Er kann sie aber unter der Anwendung der Naturgesetze erforschen und sich selbst sogar bereits im Weltraum bewegen. Die Naturgesetze kann der Mensch anwenden, um Gutes zu tun, aber leider auch das Böse. Verändern kann er sie nicht. Die Konsequenzen seines Handelns hat er aber selber zu tragen und zu verantworten vor dem himmlischen Richter.

Im Umgang mit den Naturgesetzen hat der Mensch nicht unbedingt die Fähigkeit zu erkennen, dass es eine ganz andere Sphäre gibt, die man nicht mit den Methoden der Naturwissenschaften erforschen kann! Wohl stoßen Naturwissenschaftler häufig an Grenzen, die sie zu einem Gottesbewusstsein bringen können und zu Fragen, die sie bewegen Gott zu suchen bzw. verstehen zu wollen. Manche merken, dass es außer den Naturgesetzen noch andere Gesetze gibt, zu denen ihnen der Zugang fehlt.

Als Gott den Menschen schuf, hat Er seinen Leib von Bestandteilen der Erde gemacht. In seiner Leiblichkeit ist der Mensch auch den Gesetzen der Natur unterworfen, und er muss z. B. seinen Leib von den Produkten der Erde ernähren.

Dass dem Geist, mit dem der Schöpfer den Menschen lebendig gemacht hat, als Er ihm Seinen lebendigen Odem einhauchte, ein ganz anderes Gesetz zugrunde liegt, scheint die absolute Mehrheit der Menschheit nicht wissen zu wollen. Der Frage nach dem Unterschied zwischen der Vergänglichkeit, in der die Naturgesetze ablaufen, zu dem Gesetz des Geistes, dem Gesetz des Segens und des Lebens, dem ewigen Gesetz, zu dem Gesetz Gottes, widmen die meisten Menschen nichts von ihrer vergänglichen Zeit.

Dass der Mensch auch seinen Geist mit einer Speise des Geistes ernähren muss, die ihm zum geistigen Wachstum, Kraft, Lebenserneuerung und zum Sinn seines Lebens, zu einem Ziel in der Ewigkeit gereicht, leuchtet der großen Mehrheit auf unserem Planeten nicht nur gar nicht ein. Sie sind oft auch noch dem Einfluss von Organisationen und Religionen ausgeliefert, die dafür das Verständnis nicht nur verbieten und verpönt behandeln, sondern es als eine die Freiheit und Gnade behindernde Gesetzlichkeit sogar zum Feindbild machen (→“Gottes System oder Antisystem?“ aus Hawdala-Kalender 5768, johakiso-edition, Ramat Bet Shemesh).

Unglaublich erscheint die Tatsache, dass in allen Jahrhunderten gegen diejenigen Menschen, die ihr Leben nach dem Gesetz Gottes ausrichten, →Verfolgungen, Pogrome und sogar Kriege heraufbeschworen wurden, bis hin zu dem Wahn, das Volk Gottes auf dieser Erde vernichten zu wollen, wie im Holocaust in Europa erst in jüngster Zeit geschehen.

  • ( 5. Moses 8,3 – Übers. Rabbi S.R. Hirsch ): „Er ließ dich darben, ließ dich hungern, und speiste dich dann mit dem Man ( Manna ), das du nicht gekannt und deine Väter nicht gekannt, um dich erfahren zu lassen, dass nicht auf dem Brot allein der Mensch das Leben zu fristen vermag, sondern auf allem, was dem Mund Gottes entstammt, leben könne der Mensch“.
  • ( 1. Moses 1,3 – Hirsch ): „Da sprach Gott: Es werde Licht! Und da ward Licht.“
    Bereits das Schöpfungswerk Gottes entstammte vom Anbeginn dem Wort aus Gottes Mund.

Wenn ein Mensch von Gott berufen wird zu Seinem Dienst unter den Menschen, und an ihn das Wort Gottes ergeht, um es zu tun und zu verkünden, dann wird dadurch ein Mensch zum Prophet Gottes und damit auch zum Mund Gottes. Er tut, was Gott ihm sagt und verkündet →Gottes Wort denen, zu denen er gesendet worden ist. Leuchtende Beispiele sind uns Moses, Elija, Jeremia, und alle Propheten in Israel.

Die Propheten haben das Wort Gottes auch aufgeschrieben. Sie waren auch darin Werkzeuge Gottes, jedoch mit einer Ausnahme. Die zehn Worte, die der Schöpfer Himmels und der Erde zu einem ganzen Volk, zu Israel, sprach, das damit als Volk Gottes die Eigenschaft und die Stellung eines Propheten bekommen sollte, schrieb Er selber auf zwei Tafeln aus Stein. Er gab sie Moses schriftlich und lesbar in die Hand.

Als Moses erkennen musste, dass dieses unantastbar Allerheiligste auf dieser Erde keine Stätte hatte und das Volk dafür noch nicht reif war, zerschmetterte er die beiden Tafeln am →Fuß des Berges Sinai. Wo hätte er sie aufbewahren können? Es musste dafür erst eine Stätte in Israel geschaffen werden. Wie konnte das geschehen?

  • Dazu erging das Wort Gottes durch Moses an Israel, und es wurde ein Heiligtum, eine Stätte für das Allerheiligste, das Gesetz Gottes, eine Stätte der Offenbarung des Erlösers Israels, eine Stätte für das Wort Gottes, errichtet.
  • ( 2. Moses 25,8 – Übers. S.R. Hirsch ): „Sie sollen mir ein Heiligtum schaffen, so werde ich unter ihnen wohnen“.

In seinem Kommentar zu diesem Vers spricht Rabbiner Hirsch von der auf den beginnenden Bau der Stiftshütte folgenden Gesetzgebung der Tempel– und Lebensheiligung. Das wird sichtbar als untrennbare Einheit. Israel bekam die Stellung, selbst ein Heiligtum zu sein unter allen Völkern. Als das Heiligtum errichtet war, schrieb Gott auf zwei neue Tafeln, die Moses Ihm entgegen bringen musste, die zehn Worte, und Moses legte sie in die Bundeslade und die Scherben der zwei ersten Tafeln dazu. Diese bekam ihren Ort im Allerheiligsten, und Gott erschien ganz Israel. Sie sahen, dass Er ihr Gemeinschaftswerk angenommen hatte.

Im Hawdala-Kalender 5771 zitierte ich auf Glossar-Seite 12, rechte Spalte, Rabbiner I. M. Lewinger mit der chassidischen Erklärung, dass Gott nicht im Heiligtum wohnen will sondern in den Herzen … ein Ziel des Erlösers zunächst mit Israel und dann mit der ganzen Menschheit.
Da hat jedoch die Welt etwas dagegen. Sie will Gott in Tempel verbannen und die Menschen in ganz andere Schulen schicken.

In Griechenland hatten Menschen eine andere Stätte gebaut, und zwar nicht dem, der das Licht schuf und von der Finsternis geschieden hat, sondern direkt für die Macht der Finsternis, des Okkultismus, das Orakel in Delphi. Als Griechenland nach Babylon, dem Zerstörer des ersten Tempels in Jerusalem, und Medo–Persien, dem Bau des zweiten Tempels, zur dritten Weltmacht geworden war, und ihr mächtigster Mann Alexander nach seinem Tode durch vier Nachfolge-Könige ersetzt wurde, kam Israel unter die Herrschaft der Griechen. Die Griechen waren stolz auf ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Natur, mit den Naturgesetzen und natürlich auch mit deren Schönheiten, und hatten darauf ihre Götzendienste ausgerichtet, also Naturkulte, Vergötterung der Natur.

Israel, das seinen ganzen Umgang mit der Natur und den natürlichen Bedürfnissen des Lebens dem ewigen Gesetz Gottes unterstellte, wurde den Griechen der größte Dorn im Auge. Es begann der grausame und erbarmungslose Krieg des Hellenismus gegen das Judentum und damit gegen das Gesetz Gottes. Menschen, die sich nicht zwingen ließen, das Göttliche dem Natürlichen unterzuordnen, wurden niedergemetzelt. Wer sich im Umgang mit den natürlichen Dingen bzw. den Naturgesetzen nach Gottes Gesetz richtete war des Todes. „Wer die Speisegebote beobachtete, den Schabbat heiligte, an den Lehrversammlungen teilnahm oder seinen Sohn beschneiden ließ, wurde mit dem Tode bestraft.“ („Geschichte der Juden“ von Dr. H.. Kottek, Band I S. 41).

Es geht leider nicht zu übersehen, dass ein Teil Israels den Bund Gottes verlassen und sich schon dem Hellenismus angeschlossen hatte und sogar die Griechen anstiftete, gegen das Judentum Krieg zu führen bis hin zur Entweihung des Tempels.

Das Ergebnis: Griechenland konnte mit den Mitteln seiner Macht dem im Bund Gottes treu gebliebenen Teil Israels zwar unendliches Leid zufügen, aber sie nicht besiegen. Als die Griechen und die Hellenisten militärisch geschlagen waren, konnte Israel den Tempel in Jerusalem wieder weihen. Das geschah in der Zeit Israels unter der Herrschaft der Seleukiden.

Diese Weihe wurde vollbracht am 25. Kislev des Jahres 164 vor der römischen Zeitrechnung und nach dreijähriger Unterbrechung wieder das erste Opfer dargebracht. Siehe auch „Geschichte der Juden“ von Dr. H. Kottek Band I Seite 51.

Diese Nacht des Zündens der Lichter auf der Menorah im Tempel wurde die Weihenacht der Weltgeschichte, also das Weihnachten des Volkes Gottes auf dieser Erde! Jedes Jahr feiert Israel ab dem 25. Kislev acht Tage lang das Fest → Chanukka (Weihe).

Haben die Griechen und die Hellenisten daraus ihre Lehren gezogen? Haben sie angefangen, das Wort Gottes verstehen zu wollen? Sie haben zwar erkannt, dass sie gegen den Gott Israels mit militärischen Methoden nichts ausrichten können. So wie die Schlange im Paradies mit dem Superlativ der List bezeichnet wurde, gingen die Griechen nun neu den Weg der List.

In der vorherigen Epoche Israels unter den Ptolemäern, die sogar in Israel Vertrauen genossen, war unter Philadelphus die Bibel-Übersetzung in die griechische Sprache entstanden, die Septuaginta, als das Werk von 70 jüdischen Gelehrten, die der Hohepriester Elasar dazu nach Alexandria entsandt hatte.

Diese Übersetzung wurde das Instrument zur Entstehung einer neuen – der griechischen Religion. Griechenland war nicht bereit und ist es noch heute nicht, seine Gesinnung der Lüge zu bereuen. Sie suchten im Gegenteil den Weg, die Lüge beständig zu machen, unangreifbar, dauerhaft. Sie hatten den Weg dazu darin erkannt, die Lüge mit der Wahrheit zu vermischen. Das müsste eigentlich besonders haarsträubend erscheinen, denn bis dahin stand doch die Lüge noch eher im Kontrast zur Wahrheit wie die Finsternis zum Licht. Die Vermischung gelang historisch in einer Zeit, in der das griechische Weltreich von dem zur Weltmacht strebenden Römischen Reich abgelöst wurde.

Vielleicht ist es berechtigt, im Sinne des dritten Gebotes auf den zwei Bundestafeln in Moses Händen von einem gigantischen Ausmaß zu sprechen, in dem der Heilige Name des Gottes Israels nun missbraucht wurde.

Zunächst wurde der Erlöser Israels, wie er sich im Ersten Gebot (→ 2. Moses 20 / Zehn Gebote = Asereth haDib’roth) offenbart, durch einen anderen Erlöser ersetzt. Man spricht in heutiger Zeit, die durch ein zunehmendes Erwachen geprägt ist, von der damals durch Antisemitismus entstandenen → Ersatztheologie, womit die ganze griechische Religion gemeint ist die nun zunehmend zum Kartenhaus wird. Die Frage, wie über Jahrhunderte hinweg große Teile der Menschheit in einem religiösen Terrorsystem, einer Form theologischer Kriminalität gefangen gehalten werden konnten, erübrigt sich fast, wenn man bedenkt, dass bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst in den meisten Völkern mehr als 95 % Analphabeten waren. Israel war in der Weltgeschichte die große Ausnahme, wo alle Kinder bereits lernten, die Heilige Schrift zu lesen.

Nach dem Ersatz des Erlösers, der zur Tarnung ja nur ein Jude, der auch ein Rabbiner war, sein durfte, und damit ein Mensch zum Gott gemacht wurde, im Griechentum und in Rom nichts Neues, ging es über das Geheimnis der Erlösung her. Da ist der Begriff der Liebe gemeint, wie er im zweiten Gebot zu finden ist. Dieses Gebot Gottes wurde ganz gelöscht und die Zehnzahl dadurch wieder hergestellt, dass man das zehnte Gebot geteilt und zwei Gebote daraus gemacht hat. Die anderen Gebote wurden ebenfalls verändert. Stattdessen musste nun ein ganz neuer Begriff von Liebe geschaffen werden. Das Gesetz Gottes, wie wir am Anfang den Naturgesetzen gegenüber betrachtet hatten, wird im 2. Gebot als das Geheimnis der Erlösung und der Liebe zugleich sichtbar. Das wurde nun zum Feindbild der Griechischen Religion und an den Pranger gestellt.

Schritt für Schritt wurde alles, was jüdisch ist, durch die Ersatztheologie deplatziert. Die jüdischen Feste, die alle dem Gedächtnis des Erlösers und der Erlösung dienen, wurden durch ein Erlösungs-Anti-System ersetzt mit der Begründung „nicht länger judaisieren zu wollen“, also Antisemitismus pur.

Das wurde durch ein Kalendersystem manipuliert, das bezwecken sollte, sich mittels anderer Feste über die zu Israel → Gottes Volk – geschaffene Kluft hinwegzutäuschen. An die Stelle des Volkes Gottes sollte ja nun auch eine Antigröße treten, ein neu manipuliertes „Volk Gottes“, das am Ende bereit gemacht werden konnte, Israel auch wieder mit Kriegsmacht anzugreifen, siehe z.B. die Kreuzzüge. Die Griechische Religion wurde zur Staatsreligion erst im Römischen Weltreich. Von dem wurde dann auch der zweite Tempel und die Stadt Jerusalem ganz zerstört.

So ausgeklügelt das System auch war, konnte es nicht vollständig verhindern, dass die Festtage Israels trotzdem doch einmal mit einem der Antifeste zusammenfielen. Das ist dann nicht eine Konjunktion von Gestirnen sondern eine ungewollte Konjunktion innerhalb zweier miteinander unvereinbarer Systeme. Das trifft in fünf Jahren mit Chanukka ein, dem 25. Kislev 5777.
Welches ist denn das Fest der Ersatztheologie gegenüber dem Weihe-Fest Israels? In dem Fall auch der 25. eines Monats, und zwar der 25. Dezember. Was die Ersatztheologie nicht will, kommt in fünf Jahren doch vor: Der 25. Kislev 5777 und der 25. Dezember 2016 fallen auf den gleichen Tag. Wenn Israel die Lichter auf der Chanukkia, dem Chanukka-Leuchter, entzündet, werden zur gleichen Stunde die Lichter-Bäume der Ersatztheologie feuergefährlich. Wird diese Terminkonjunktion zum Grund eines weiteren Erwachens in der Welt führen?
( Hier: „Chanukka“ in Gedichtsform als » PDF Download )

Anschließend möchte ich aus der Wochenzeitschrift der jüdischen Orthodoxie der Schweiz, Nr. 49 vom 13. Kislev 5772, aus dem Kommentar zur Paraschat Haschawua (Wochenabschnitt) Wajischlach (1. Moses 32,4 – 36,43) zitieren zu einer Betrachtung eines der größten Probleme der Weltgeschichte, das bekanntlich bereits im Mutterleib der Rivka, einer der vier Stamm-Mütter Israels in Erscheinung trat, bevor die Zwillinge Jakov und Esav geboren waren.

Zitat:
„Chasal sagen, dass Jakov und Esav eine Vereinbarung trafen und sich die beiden Welten untereinander teilten: «Esav nahm sich Olam haSeh – die irdische, materielle Welt» (Gaschmiut) und Jakov «Olam haBa – die künftige, Geistige Welt» (Ruchaniut). … Wenn wir die Geschichte sprechen lassen, so war und ist der Neid auf jüdisches Hab und Gut der Grund der meisten Verfolgungen und Intrigen von Seiten der Nochrim, und nicht (nur) derAntisemitismus. Der Hass von Esav gegen Jakov beruhte auf die vermeintliche Wegnahme seiner irdischen Güter, die gemäß der getroffenen Abmachung ihm gehörten.
Daher versuchte Jakov seinen Bruder auf diese Weise zu besänftigen (durch die voraus gesandten Geschenke), indem er ihm einen wahren Sachverhalt zu erklären versuchte. Ich bin kein Fürst und vornehmer Mann, der den Reichtum so wie du benutzt, um seine Macht zu stärken und seine politischen Ziele zu erreichen. Ich benütze mein Geld lediglich für die Erfüllung der
613 Mizwot (Gebote Gottes in der Thora), die ich nie vernachlässige. Nicht wie Lawan, der den Reichtum mit Luxus und Annehmlichkeiten genießt. … Esav sollte sich selbst davon überzeugen können, dass Jakovs Reichtum und Aneignung irdischer Güter tatsächlich nur einen geistigen Zweck erfüllten. … Er (Jakov) hatte sich doch mit den Berachot (Segnungen) keine materiellen Vorteile ergattert, sondern nur geistige Dinge wie Mizwot und Ma´asim Towim (Gute Taten), die Esav nur verhöhnte.“
Ende Thorakommentar.

  • ( 1. Moses 33,4 Übers. Rabbiner S.R. Hirsch ): „Da lief ihm Esav entgegen und umarmte ihn, warf sich an seinen Hals und küsste ihn, und sie weinten“.
  • Dazu aus dem Kommentar von Rabbiner Hirsch zu diesem Vers:

  • „Dass hier in der Tat ein reines menschliches Gefühl in Esav zum Ausbruch gekommen, dafür bürgt das Wörtchen wajivku, und sie weinten. Einen Kuss kann man heucheln, Tränen, die in solchen Augenblicken ausbrechen, nicht. Dieser Kuss und diese Tränen lassen uns auch in Esav den Nachkommen Abrahams erkennen. … Wenn der Starke das Recht des Starken achtet, so mag es Klugheit sein. Erst wenn der Starke, wie hier Esav, dem Schwachen um den Hals fällt, und das Schwert der Gewalt weithin von sich wirft, erst dann zeigt sich, dass Recht und Menschlichkeit in ihm zum Zuge kommen“.

Mit diesem Wörtchen, sie weinten, ist die Hoffnung der Mutter dieser Zwillinge, Rivka, in Erfüllung gegangen, als sie den Jaakov bat, zu ihrem Bruder Lawan nach Charan zu flüchten, um nicht an einem Tage beider Sühne beraubt zu werden (Kapitel 27,42–45). Sicher haben beide in diesem Augenblick auch um ihre Mutter geweint, die im ersten Buch der Thora erst im Kapitel 49, 31 noch einmal erwähnt wird und offenbar den Jakov nicht hat wiedersehen können.
Der bedrohliche Konflikt zwischen beiden Brüdern war ja dadurch entstanden, dass sich Jakov nach dem Rat und mit Hilfe seiner Mutter Rivka den Erstgeburtssegen „ergattert“ (s.o.) hatte. Esav war, nachdem er seinen Vater gebeten hatte, ihn auch zu segnen, dabei in Tränen ausgebrochen. Im Kapitel 27, 39–40 können wir den Segen nachlesen, den dann Esav bekam. Dass sich das Joch seines Bruders Jakov, der nun über ihn zum Herren gesetzt worden war, von seinem Halse lösen werde, wurde für Esav an die Bedingung der Demut geknüpft, die er lernen musste. Als sich beide Brüder nach 20 Jahren wiedersehen, ist wahrscheinlich an diesem Segen schon etwas in Erfüllung gegangen.
Da der Rivka jedoch schon vor deren Geburt offenbart wurde, welche Bedeutung in der Weltgeschichte beiden Brüdern zukommen sollte, können wir hoffen, dass sich am Ende in der zukünftigen Erlösung der Menschheit dieser Trost voll entfaltet zeigen werde.

Ihnen wünsche ich ein fröhliches Chanukka !
Jehonatan Kiebitz

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.