2.Mose 1,1 – 6,1; Jesaja 27,6 – 28,13; 29,22-23; Jeremia 1,1 – 2,3
von Eric Martienssen

Kommentar:
Seit dem späten Mittelalter war es Juden in der „Nittel Nacht“ (nach lat. „naftali domini“, Geburtstag Herrens, christl. Heiliger Abend, 24. Dezember) und oft auch an allen Weihnachtsfeiertagen vielerorts nicht erlaubt, sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten oder auch nur sich dort zu bewegen. Entsprechend sollen die Rabbiner das Studium der Tora gänzlich verboten haben, um den Besuch des Lehrhauses zu verhindern und somit die Gefahr auszuschließen, der Gewalt der Straße ausgesetzt zu sein. So wurde der in chassidischen Kreisen teilweise heute noch gepflegte Brauch bei den Juden Europas entwickelt, sich die ungewollte Gefangenschaft des Heiligen Abends, die Nittel Nacht (auch Nittelnacht), mit profanen Dingen wie Kartenspielen zu vertreiben. Hinzu kommen die Chanukka-Spiele (z.B. Dreidel / Trendl / Dreidl), da die Nittel Nacht nicht selten in die Nähe des achttägigen →Chanukka fällt, des Weihfestes des Tempels in Jerusalem, welches auf wundersamer Weise den Christen fremd ist, obwohl ihr römisch verordnete Messias doch auch dieses Fest hielt. Die Nittel Nacht wurde in Osteuropa auch „blinde Nacht“ genannt, weil die Nacht blind für die Tora war, da man die Tora (hebr. Weisung – Fünf Bücher Moses) gar nicht erst ansah. In Wirklichkeit war diese Abkehr von der Tora jedoch die größtmögliche Zuwendung zur Ehre der Tora, geradezu eine Toraliebe, denn man widerstand der Verehrung des Geistes des christlich-römischen Erlösers, in welchem die Christen den Juden unermessliches Leid und Unterdrückung antaten und mit der Tora begründeten, die sie sich inzwischen auf gottlose Weise zueigen gemacht hatte – unter theologischer Enteignung des Judentums, wie es bis heute ist →Weihnachtsgeschichte.

Wie viele Parallelen werden uns an diesem Schabbat eröffnet zwischen unserer aktuellen Parascha (Wochenlesung) und der Nittel Nacht – und überhaupt, wann hat es das zuletzt gegeben, dass der Beginn des Schabbat Schemot (Namen) ausgerechnet auf den Beginn der Nittel Nacht fällt? Wir beginnen mit unserer Lesung das Buch Exodus, das 2. Buch Moses, den „Auszug“ aus Ägypten / Mizrajim. Da sticht uns gleich am Anfang die Beschreibung der Generation ins Auge, die (2. Moses 1,8) „Josef nicht mehr kannte“. Das hebräische Wort für „kannte“, kann auch mit „liebte“ übersetzt werden. Wir lieben die Tora heute in der Nittel Nacht dadurch, indem wir sie nicht durch die Verunreinigungen der römisch-christlichen Götter entehren, ja, die Tora erst gar nicht zur Hand nehmen. Als nächste Parallele haben wir im Kapitel 1 die Verfolgung [Angst der Gojim vor der Übermacht durch den Einen G-tt], warum wir in der Nittel Nacht erst gar nicht auf die Straße gehen sollen. Damals waren es alle männlichen Geburten, die auf Geheiß des Königs von Ägypten getötet werden sollten. Das levitische Baby Moses, aus dem später ein wahrer Erlöser, Befreier und Erretter werden soll, wird in einem abgedichteten Korb auf dem Nil ausgesetzt, damit es überleben kann.

In einem englischen Video-Kommentar (s.u.) zum Schabbat Schemot tritt die nächste Parallele hervor, indem uns der Rabbiner Chaim Richman vom Temple Insitute Jerusalem zu allererst die Umstände beschreibt, die zu diesem Auszug – der Errettung durch den Ewigen – führten:
„Die Unterdrückung des Exils liegt schwer auf uns. Es kommt eine schwere Zeit heran. [2,23] Und es geschah während jener vielen Tage, da starb der König von Mizrajim. Und die Söhne Israel seufzten wegen ihrer Arbeit und schrien um Hilfe. Und ihr Geschrei wegen der Arbeit stieg auf zu G-tt. Da hörte G-tt ihr Ächzen, und G-tt dachte an seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob. Und G-tt sah nach den Söhnen Israel, und G-tt kümmerte sich um sie.”:

In Kapitel drei erfahren wir von Moses Auftrag und der großen Verheißung: „Da erschien ihm der Engel des Ewigen in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Und er sah, und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt. Und Moses sagte sich: Ich will doch hinzutreten und diese große Erscheinung sehen, warum der Dornbusch nicht verbrennt. Als aber der Ewige sah, dass er herzutrat, um zu sehen, da rief ihm G-tt mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Moses! Moses! Er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Tritt nicht näher heran! Zieh deine Sandalen von deinen Füßen, denn die Stätte, auf der du stehst, ist heiliger Boden! Dann sprach er: Ich bin der G-tt deines Vaters, der G-tt Abrahams, Isaaks und Jakobs. Da verhüllte Moses sein Gesicht, denn er fürchtete sich, G-tt anzuschauen. Der Ewige aber sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes in Mizrajim, und sein Geschrei wegen seiner Antreiber habe ich gehört; ja, ich kenne seine Schmerzen. Und ich bin herabgekommen, um es aus der Gewalt der Ägypter zu retten.“

Das war der Anfang der Ersten Errettung durch den Ewigen, G-tt, den Einzigen. Damals wie heute glaubte das Umfeld der Kinder Israels (→G-tt: Israel ist mein erstgeborener Sohn) an mehrere Götter (→Christentum / Dreieinigkeit). HaSchem, (DerName) gelobt sei Er, schickte damals seinen Erretter (4,15): „Dann sollst du [Moses]zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen, und ich will mit deinem Mund und mit seinem Mund sein und will euch unterweisen, was ihr tun sollt. Er [Aaron] aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum G-tt sein. Und diesen Stab sollst du in deine Hand nehmen; damit sollst du die Zeichen tun.“

Moses soll wie G-tt sein? Herzlich willkommen zurück in der Chanukka-Zeit: Die Juden sollen das Licht der Tora zu den Christen und allen anderen heidnischen Religionen bringen. Und wenn diese dereinst dann hinter dem Propheten wieder den G-tt des →Ersten Gebotes und Seine guten Absichten für alle Menschheit erkennen können, dann wird wieder ein Erretter kommen, der Erretter, der Messias, der Israel von allen Feinden ringsumher befeien wird. Und dann wird das Heil von Israel kommen – für alle Übriggebliebenen aus den Völkern.

Titelbild © Diliff / Creative Commons / Retuched by God’s Sabbath International

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.