1. Mose 18,1 bis 22,24; 2. Könige 4,1-37

Auszüge aus dem Kommentar von
Michael Schneider, NAI israel heute, Jerusalem:

Unsere Wochenlesung beginnt mit der Gastfreundschaft Abrahams und Sarahs. Sie „eilten“ in Vorbereitung des Mahls für die drei Gottesmänner in der Hitze des Tages bei Alon Mamre. Das Beste war gerade gut genug. (Auffallend ist, dass Rindfleisch zusammen mit Milch verzehrt wurde, ganz unkoscher im Sinne des heutigen religiösen Judentums – doch es geschah ja bevor die Thora gegeben wurde – so die Rabbiner heute!)
Solche „klassische“ Gastfreundschaft ist heute noch unter den Arabern, Beduinen und besonders bei den sephardischen Juden zu finden. Weise keinen Gast ab, wenn er auch unerwünscht sei – vielleicht hat er ein Wort von Gott für Dich.

Es folgt eine weitere Glaubensprüfung, und Sarah lacht (18,12-15). Sie, die 90 Jährige, blickt auf ihre menschlich-biologische Befindlichkeit. Gerade da geschieht das Übernatürliche, Gottes Eingreifen. Das sind oft die Punkte, an die uns Gott führen muss, denn dann kommt uns der Zuruf: „Ist etwa für den HERRN etwas unmöglich?“ (18,14) Ja, erst muss in uns das Fleisch und der Eigenwille tot sein, dann kann der HERR wirken.

Nachdem die Männer Abraham die hoffnungsvolle Lebensbotschaft kundgaben, blickten sie in Richtung der geliebten Stadt Lots, Sodom und Gomorrah, und richteten an sie eine Todesbotschaft!
Abraham, als der erste Fürbitter überhaupt, handelte mit allen Mitteln. 50, 45, 30, 20, ja bis herab auf zehn Gerechte, um derer willen diese Sündenstadt verschont werden sollte. Wäre die Mindestzahl vorhanden gewesen – Gott hätte es verhindert. Weiter herab als bis auf zehn ging Abrahams Flehen nicht. Die Zahl von mindestens zehn Betern während eines Gottesdienstes in einer Synagoge, genannt →Minjan, hat hier ihren Ursprung.
Kapitel 19 spricht von der Zerstörung Sodoms und Gomorrahs, doch zuvor rettet Gott, durch seine Gesandten, Lots Familie – denn er war ein Gerechter (→Zaddik).

Interessante Ähnlichkeit finden wir auch zwischen Noah und Lot, beide Gerechte genannt, beide gerettet und herausgerufen, aber enden in Betrunkenheit und in eine sexuellen Unzucht Art innerhalb der Familie. Was mit einem Fluch auf die Täters Völker, Ham und später Moab und Ammon, abschloss.

Wir sehen im Absatz von den Töchtern Lots, wie der Geist Sodoms, ein Geist der Unzucht, noch in ihnen war (ab Vers 31). Oder war es ein Racheakt an ihrem Vater, der die Jungfrauen dem zügellosen Mob hingeben wollte? Beide Völker, Moab und Ammon, wurden verflucht und befinden sich heute wie damals auf der östlichen Seite des Jordans, genannt Jordanien. Amman, die Hauptstadt Jordaniens, trägt den Namen bis heute.
Im Kapitel 21 wird die Geburt Isaaks berichtet, sein hebräischer Name „Jitzchak“ bedeutet: „Er hat gelacht“. Am achten Tag wurde er beschnitten. Jitzchak ist die – lang versprochene – Erfüllung der Verheißung Gottes! Sein Lachen ist auch so zu verstehen: Das Unmögliche, das Gott möglich macht, ist (nur) scheinbar lächerlich. (Vers 6)

Auszüge aus Wikipedia:

  • Ismael [Ismail] Im Gegensatz zur Bibel war es Ismael, der als Abrahams Sohn beinahe geopfert wurde und nicht Isaak. Ismael gilt im Islam als Prophet und zusammen mit Abraham als Erbauer der Kaaba.
  • Kaaba ist das zentrale Heiligtum des Islam. Sie befindet sich im Innenhof der großen Moschee (al-Masdschid al-Haram) in Mekka, Saudi-Arabien. Das Gebäude wird zweimal jährlich geöffnet für eine Zeremonie, die als Reinigung der Kaaba bekannt ist. Diese Zeremonie erfolgt 15 Tage vor dem Beginn des Ramadans und vor dem Beginn der jährlichen Pilgerreise (Haddsch).
  • Haddsch ist die islamische Pilgerfahrt nach Mekka. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das maskuline arabische Wort Haddsch mit dem hebräischen Wort חג (Chag →Fest) verwandt. Kurz vor Sonnenuntergang am 10. Dhu l-Hiddscha erfolgt der Aufbruch nach Mina. Dort wird der Ritus der symbolischen Steinigung des Teufels vollzogen. Darauf erfolgt der so genannte Sa’i, indem unweit von dem Schwarzen Stein der siebenmalige Gang zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa durchgeführt wird, bei dem die Suche nach Wasser, wie Hagar sie erlebte, nachempfunden werden soll (1. Mose 21,14-18 – vgl. Geschichte der Bindung Isaaks bzw. Ismaels am Berg Morija – 22,7-18)

Zum Themenkomplex stellt haGalil die Frage:
Heiliger Wahnsinn – Ist die Geschichte der Opferung Isaaks durch Abraham eine Warnung vor religiösem Fanatismus? (Von Rabbiner Baruch Rabinowitz) Die Geschichte von der Akeda, der „Bindung Isaaks“ spielt eine zentrale Rolle im Judentum und hat auch einen sehr wichtigen Platz in der christlichen Theologie weiterlesen . . .

In Kapitel 22 lesen wir von der größten Glaubensprüfung in Abrahams Leben. Er soll seinen geliebten Sohn, auf den er so lange gewartet hat, auf dem →Berg Morija / Tempelberg opfern. Abraham zögert nicht. Frühmorgens macht er sich auf den Weg, ganz gehorsam im Glauben war er bereit, es zu vollziehen – ja, das Schlachtmesser war schon erhoben. Da kam die Stimme Gottes: „Abraham, Abraham! … Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest.“ (22,12) Danach überschüttete der HERR ihn mit Segen.

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.