Gott zu Israel im Shir HaShirim – Song of Songs – Hohelied 4,9:
„Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut,
du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen,
mit einer einzigen Kette an deinem Hals.“

Die Frau im Judentum vs  Jungfrau Maria

Die Frau im Judentum vs Jungfrau Maria

Das Schir HaShirim ist ein verzehrendes Liebeslied, eine Allegorie der Liebe Gottes zu Seiner auf ewig aktuellen Braut Israel (Schulamith) – auf die heilige Hochzeit hin, das höchste erfahrbare Glücksgefühl auch hier unten auf der Erde. Aber was hat das Ganze mit der einzelnen Frau im Judentum zutun? Nun, zunächst muss man feststellen, dass König Salomon, dem die ursprüngliche Dichtung des „Lied der Lieder“ zugesprochen wird, ein Mann mit hunderten von Haupt- und Nebenfrauen war, die übrigens in dieser tiefsten aller Kompositionen auch Erwähnung finden. Rabbi Akiba meinte gegen Ende des ersten Jahrhunderts n.Z. sogar, dass alle Bücher des Tanach heilig seien, dieses Lied Salomons jedoch sei das heiligste Buch von allen. Wer möchte ihm widersprechen, so wunderbar schön ist es, jedoch sah Rav Akiba dies wörtlich. Er sagte, wenn sogar der Ewige, gelobt sei der Name (baruch HaSchem), nur eine Braut hat, wie kann es dann weltliche Männer mit mehreren geben? Sie ahnen die überglücklichen Folgen: seine Erkenntnis war die Geburtsstunde der monogamen Ehe. Und, sehr zum Unbill Rav Akibas allerdings, auch die Entdeckung der Erotik für diese Monogamie der Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau. Denn wenn das Eine das Heiligste vom Heiligen ist, wie könnte das Andere, also die wörtliche Umsetzung des Liedes der Lieder weniger heilig sein, wie zum Beispiel: „Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Lilien. Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen. Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein. Deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Tor Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der nach Damaskus sieht. Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie Purpur; ein König liegt in deinen Locken gefangen. Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne!“

So gibt es – zum mitunter völlig verzweifelten (weil nicht plagiierbar) Unverständnis der Kirche – diesen Mythos vom unverklemmten jüdischen Sex bis auf den heutigen Tag. Danach befragt, hatte Henryk M. Broder vor kurzem dem Zeit-Magazin geantwortet: »das Jüdische am Sex ist, dass man über Sex redet … Ich glaube, dass Juden weniger verklemmt sind, als Gojim … Den Zölibat hätte ein Jude niemals erfunden«. Ja man redet auch über den Gott, der so etwas Herrliches wie den Sex von EINEM Mann mit seiner EINEN Frau gemacht hat. Gott ist beim Sex nicht außen vor, nicht aus der Welt, um im Duktus zu bleiben. Gott offenbart sich ausdrücklich auch beim Sex als „mein Freund“, wie Schulamith Ihn im Hohelied Salomos nennt (→Verbindliche Beziehungen leben – Wieder erleben, den meine Seele liebt). Anders brachte „es“ ein von der „Jüdischen Allgemeinen“ vor kurzem zitiertes jüdisches Familienmagazin auf den Punkt: »Die eigene Frau ist dem Mann gestattet, und mit ihr darf er tun, wie es ihm gefällt. Er darf mit ihr den Beischlaf ausüben, er darf sie küssen, wo er möchte, und auf natürliche und unnatürliche Weise mit ihr schlafen … Man darf (die Frau) nicht zwingen, sondern nur mit beiderseitigem Einverständnis und wenn es ihnen Vergnügen macht.«

„Ihnen (beiden) Vergnügen macht.“ – Überhaupt genießt die Frau im Judentum allerhöchsten Respekt und Anerkennung, denn unter sehr, sehr vielem Anderen, auf das wir teilweise noch zu sprechen kommen, ist sie das „Haus Jakob“. (Wenn man[n] mit seiner Frau schläft, geht er also ein in das Haus Jakob. Sex ist im Judentum eine Mizwa und nicht Sünde, wie bei vielen unserer „Lieblingsnachbarn“.) Warum unterscheidet Gott bei der Übergabe der Tora am Berg Sinai (woraus die Christen, weil sie sich nicht besser zu wehren wussten, ersatzweise ein völlig abwegiges Fest, nämlich Pfingsten, entwarfen, s. FAQ 5) als er Moses instruierte, zum Volk Israel zu sprechen, zwischen dem „Haus Jakob“ und den „Söhnen Israel“, fragt der Midrasch? Die Frau ist im Haus dominant. Sie sorgt für das Wohl und Wehe in der Familie und bestimmt das Leben wie auch die Atmosphäre im Haus. Und, Hand aufs Herz ihr Männer, ist das nicht das Allerwichtigste im Leben? Weiter im Midrasch Schmot Raba 28,2 sagt der Ewige am Sinai: „Wende dich erst an die Frauen, Haus Jakob, und frage sie, ob sie die Tora erhalten und einhalten wollen.“ Die Gojim (Nichtjuden, Völker, Heiden) hatte Gott zuerst gefragt, aber die hatten sie abgelehnt – dies ist der tiefere Grund, warum sie andere Feste, wie Pfingsten statt dem Tora-Empfangsfest „Schawuot“, erfanden und bis zum heutigen Tag nach immer gottverlasseneren Begründungen suchen, wie ihr Betrug für ihre Schäfchen plausibel zu machen ist. Bis diese es merken, ist es fast immer schon zu spät, vom heiligem Geist jedenfalls keine Spur.

Was heilig und was unheilig ist, und dies von einander zu unterscheiden, das liegt ziemlich mitten und im Mittelpunkt der Tora, im 3. Buch Mose (von fünf) Kapitel 10, Vers 10. Die Unterscheidung, hebr. Hawdala, ist also nicht nur heilig, sondern weil sie heilig ist für das Volk Israel (und so Gott will vielleicht auch wieder für die „Überreste“ der Nationen, wie es die Propheten sagen), ist sie auch Bestandteil ihrer Identität. Und diese Identität wiederum begründet sich insbesondere ganz am Anfang auf die Väter Abraham, Isaak und Jakob – aber eben, gleichwertig neben einander, auch auf die Mütter Sara, Rebekka, Lea und Rachel, s. Block.
(Alle 4 waren unfruchtbar bis zum wunderhaften Kindersegen.)

Die „Frauen / Mütter“ sind die richtige Antwort auf Frage 4 im „Echad mi jodea“ (Eins, wer weiß es), einem am Sederabend gesungenen Kinderlied mit Fragen von 1 – 13, jedoch rückwärts von 13 angefangen. Das Lied geht folgendermaßen: Dreizehn, wer weiß es? „Dreizehn, ich weiß es“, wird gesungen, „13, die Eigenschaften Gottes“ usw. 12: die Stämme Israels; 11: die Sterne in Josefs Traum, 10: Gebote, 9: Monde der Schwangerschaft, 8: Tage bis zur Beschneidung, 7: Wochentage, 6: Ordnungen der Mischna, 5: Bücher Moses, 4: die Mütter, 3: die Erzväter, 2: Bundestafeln, 1: EINS ist unser Gott im Himmel und auf Erden.

Es dreht sich also bei weitem nicht alles um Sex – wenngleich er schon sehr wichtig ist und nicht nur wegen „seid fruchtbar und mehret euch“, oder? – auch wenn wir jetzt bezüglich Wertschätzung der Frau im Judentum und im richtigen Leben auf den Schabbat und dessen Beginn zu sprechen kommen. Dann, am Anfang des Schabbat, den die Frau mit der Zündung der zwei Schabbat-Kerzen einläutet, bringt der Mann seiner Frau nämlich den schönsten Lobpreis auf „sie“ dar, das „Eschet Chajil“ (Sprichwörter Salomos 31, Verse 10 – 31), wo es auch wieder, herrlicher Weise, heißt: „und ihr Licht (das der Frau des Hauses) verlischt des Nachts nicht“. In vielen Sprachen ist der Schabbat bis zum heutigen Tage weiblich, im Englischen beispielsweise SHE …

Was das Leben und Sex angeht, sieht die Erfindung der „unbefleckten Empfängnis“ und der Marienverehrung, der „Gottesmutter“ Jungfrau Maria, nun wahrhaftig ganz alt aus. Protestantische Pfarrerinnen haben, die katholische Gotteslästerung mit ihrer eigenen bekämpfend, stattdessen so genannte „Clowninnen“ unter sich hervor gebracht, die den Ewigen als Clown persiflieren, der sein weibliches Gesicht in ständig wechselnden Situationen und neuen (unbiblischen) Geschichten offenbart, was ihre Lügen zumindest beeinflussbar und steuerbar macht.

…wir reden hier schließlich von der Königin Schabbat (und der Königin unsres Herzens, „der Gefährtin, die Du mir gegeben hast“). Nun, darüber reden wir mehr, wenn es in FAQ 7 um den Schabbat als solchen gehen wird. Nur noch so viel für gleich, wenn der Schabbat anfängt, ihr Männer, aus dem Eschet Chajil: „Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die köstlichsten Perlen. Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen … Kraft und Würde sind ihr Gewand und sie lacht des kommenden Tages. Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung. Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr Brot nicht mit Faulheit.
Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie.“

Weitere Versuche einer Antwort auf Fragen an Gott finden Sie hier >> Fragen an Gott – FAQ

Schabbat Schalom

Bild: © stock.xchng (SXC)

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.