1. Mose 25,19 bis 28,9; Haftara: Maleachi 1,1 bis 2,7

Auszüge aus dem Kommentar von
Michael Schneider, NAI israel heute, Jerusalem:

In unserer Schabbat-Lesung Toldoth begegnen wir abermals einem kinderlosen Ehepaar: Isaak (hebr. Jitzchak) und Rebekka (Rivka) (25,21). Auffallend viele Gottesmänner teilen dieses Los, wie gerade zuvor Abraham und später die Eltern Josefs, Samuels und auch Simsons…

Endlich, nach zwanzig Jahren innigen Betens, gibt der HERR Rebekka die Gnade einer Schwangerschaft, als Isaak 60 ist (!). Im Vers 44 lesen wir, dass zwei Kinder sich in Rivkas Leib „stoßen“, genauer übersetzt meint das hebräische Wort mitrozez: „drängeln“. Gott gab ihr die Deutung im folgenden Vers: „Zwei Völker sind in deinem Leibe … und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ Das Prinzip „der Ältere diene dem Jüngeren“ kommt in der Bibel öfter vor. Betrachten wir nur die Söhne der Erzväter oder König David. Rebekka bewahrt die Verheißung und trägt später selbst dazu bei, sie zu erfüllen.

Jüdischer Auslegung nach: Warum kochte Jakob eine Linsensuppe?
Sie sagt, weil gerade die sieben Schive-Sitzen der Trauer über den verstorbenen Abraham sind. Es sollte Sitte sein, Linsensuppe in Zeit von Trauer zu essen.
Wie alt waren Jakob und Esau als ihr Großvater Abraham verstarb?
Sie waren 15 Jahre alt. D.h., die drei Erzväter, Abraham, Isaak und Jakob lebten gleichzeitig fünfzehn Jahre!

So, der Jüngere erhielt den Bundessegen der Verheißung! So geschah es auch später bei der Segnung Jakobs über Josefs jüngsten Sohn Ephraim. Josef wie schon Isaak bevorzugten dennoch den Älteren, menschlich gesehen nur allzu verständlich. Hier müssen wir Väter vorsichtig sein, denn Gott sieht nicht mit menschlichen Augen!

Auf die Frage „Warum Jakob und nicht Esau?“ finden wir zu Beginn unseres Prophetenabschnitts aus Maleachi 1 eine Antwort… Warum hasste Gott Esau? Er brachte dem Segen Gottes keine Wertschätzung entgegen und war sogar bereit, für einen Teller Linsensuppe darauf zu verzichten. Kapitel 25, Vers 34: „Esau verachtete das Erstgeburtsrecht“…

Der Name Jakob, hebr. Ja’akov, wird üblicherweise vom Wort Akev, „an der Ferse“ (25,26), hergeleitet. Doch gibt es eine tiefere Bedeutung des Namens. „Akov“ heißt zu deutsch „trügerisch“, vergleiche das mit dem in Jeremia 17,9 über das menschliche Herz Gesagte. Ja, Jakob war – auch wenn es um den Segen Gottes ging – ein Betrüger, heute würde man es Manipulator nennen. Dieser Charakterzug, es aus eigener Kraft zu schaffen, zog sich durch Jakobs Leben und gipfelte in Peniel, wo er von „Angesicht zu Angesicht“ mit dem Engel Gottes kämpfte. Von da an aber wurde er genannt:

Isra-El – Gott streitet (für dich)“.

Esau (hebr. essav) war, modern ausgedrückt, ein Macho, ein echter Mann – welcher Vater würde das nicht gern sehen! Wieder einmal treten menschlich gesehen interessante Eigenschaften hervor: ein Mann des Feldes, ein Jäger! Jakob hingegen ist ein „Muttersöhnchen“, so hätten wir ihn heute genannt. Die Bibel jedoch nennt ihn einen gesitteten Mann, wörtlich aber: im „Zelte Sitzender“ (joschew Ohalim).

Wieder finden wir Parallelen in den Geschichten der Erzväter: zu Abrahams Lebensgeschichte, zum Beispiel in Zeiten des Hungers oder Isaak und Rebekka vor Abimelech, dem Philisterkönig (26,7) zeigen: Wieder wurde gelogen! Die Lektion war nicht gelernt worden.

Esau bereitete den Eltern „Herzeleid“, indem er sich zwei Hetiterinnen als Frauen nahm, nicht aus dem von Gott erwählten Vaterhaus Abrahams. „Nimm ja nicht eine Frau von den Töchtern Kanaans!” war Isaaks Befehl, doch Esau tat es absichtlich. Nicht so Jakob, er gehorchte dem Willen seines Vaters (28,6-7).

Jakob gewann schließlich durch Betrug, Lüge und die Hilfe der Mutter den Segen Isaaks. Doch dies hatte einen hohen Preis. Obwohl Rebekka den Fluch auf sich nahm (27,13) musste der Junge des Zeltes sich von seiner Mutter 20 Jahre trennen und vor seinem zornigen Bruder fliehen. Seine Flucht gab ihn in die Hände eines noch größeren Betrügers, Laban. Auch so handelt Gott.
Manchmal muss Er das stolze Herz eines Menschen mit einem noch stärkeren Sünder brechen.

Wenn ihr nicht hört und wenn ihr [es euch] nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben, spricht der HERR der Heerscharen, dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben; ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt.“ (Maleachi 2,2; aus unserem Prophetenabschnitt)

Schabbat Schalom

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.