31. Woche 2007
Schabbat-Lesung und Kommentar:
„Ekev – Sobald“, 5. Mose 7,12 bis 11,25; Haftara-Prophetenlesung: Jesaja 49,14 – 51,3
Von Michael Schneider, nai israel heute, Jerusalem

Kommentar:
Unsere Parascha (Wochenabschnitt) ist eine an Inhalt sehr reiche Lesung, zig Kommentare und Erleuterungen können hier geschrieben werden.

Wir befinden uns noch in der Abschiedsrede Moses, Mose kannte ‘seine Leute’ und bangte ehrlich um ihren Glauben und ihre Treue zu Gott – sobald er sie nun verlassen musste. Darum öffnete er seine Rede hier in unserem Abschnitt mit der Belohnung wenn sie die Gesetze einhalten werden, d.h.: „Und es ward sobald (ekew) ihr meine Rechtsstimmungen hört und sie tut…“ Wenn sie es nur täten! Dann steht ihnen soviel Segen zu. Worin besteht dieser Segen? „Und Er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes…“ (7,13) sowie keine Krankheiten würden das Volk heimsuchen und sie würden Siege über ihre Feinde davontragen. Was für einen Segen und was für eine Verheißung!

Rabbiner geben zu diesem Wort „Ekew“, was auch Fußferse bedeutet, eine weitere Auslegung unserer Lesung: so niedrig und unsichtbar die Ferse ist, aber wichtig – so ist auch jedes kleine Gebot nicht zu unterschätzen, sondern genau einzuhalten – bis zum i-Tüpfelchen!

Das Kapitel 8 spricht von der Versorgung an Nahrung, beginnt aber mit dem Satz, der die Prioritäten zurecht setzt: „…um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch.“ (8,3) Das sind die Worte, mit denen später Jeschua bei seiner Versuchung des Teufel konterte. Nachdem dies klar war, konnte Gott das Land mit den Sieben (Frucht)arten (hebr. Schewa Minim) segnen: „Weizen und Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatbäume; ein Land mit ölreichen Olivenbäumen und Honig (gemeint ist Dattelhonig)“.
Nun fehlt nur noch das Dankesagen nach dem Essen, Vers 10 verweist uns auf die Reihenfolge: „achalta, sawata we-berachta – du aßest, du bist gesättigt und du preist den Herrn deinen Gott“. Für was soll gebetet werden? Für das gute Land, das Er uns gegeben hat!
Darum ist das Tischgebet bei dem Juden nicht wie bei Christen üblich vor der Mahlzeit, sondern erst am Ende! Diese Reihenfolge lesen wir auch in Joel 2,26.
Ferner sehen wir in Kapitel 8 den Grund, den Mose enthüllt, warum all die Versuchungen und schweren Zeiten während der 40-jährigen Wüstenwanderung zustande kamen.

Unser Prophetenabschnitt aus Jesaja 49 spricht genau von einer Situation unterm Volk, wie der von heute: „Zion sagt: Verlassen hat mich der HERR, der Herr hat mich vergessen. Vergißt [etwa] eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, Ich werde dich niemals vergessen!“ Was für eine Verheißung! Trotz unseres Versagens. Denn…: „Und alles Fleisch wird erkennen, dass ich, der HERR, dein Retter bin, und der Mächtige Jakobs, dein Erlöser.“

Hier liegt unsere Hoffnung, und nicht in unseren Kräften!

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.