40. Woche
Schabbat-Lesung und Kommentar
„SUKKOT“ – Sonderlesung zum Laubhüttenfest Sukkot
3. Mose 22,26 bis 23,44; 4. Mose 29, 12-16; Sacharja 14,1-21
Von Michael Schneider, nai israel heute, Jerusalem

Kommentar:

In unserer dieswöchentlichen Parascha lesen wir wieder außerhalb des Jahreslesezyklus, der jetzt zum Ende kommt (am nächsten Schabbat zu Simchat Thora). Der erste Abschnitt aus 3. Mose 22 endet mit dem entscheidenen Vers: „Und ihr sollt Meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit Ich geheiligt werde in der Mitte der Söhne Israel. Ich bin der HERR, der euch heiligt“. (Vers 32)

Das ganze Kapitel 23 spricht der ausschließlich von den „Festen des Herrn“ (moadej adonai) spricht. (Diese Feste bitte nicht als „jüdische“ abstempeln, es sind biblische und darum für jeden der an die Bibel glaubt!)
Mehr darüber finden Sie im Israel-Jahrbuch 2006, darum hier nur in Kürze.

Vom hebr. Wort „Moed“ kommt das Wort Begegnung, der Mensch soll dem HERRN Jahr für Jahr an bestimmten Terminen begegnen und man soll ‘nicht leer kommen’. Ja, Gott will sich mit dem Menschen treffen.
Angefangen beim Erlösungsfest Pessach im ersten Monat bis zu (unserem) Laubhüttenfest Sukkot, dem dritten Wallfahrtfest, im siebten Monat. Interessant ist, dass beide Feste, das erste und das letzte, 7 Tage dauern und beide am 15. beginnen, d.h. Mitte des Monats, zu Vollmond. In anderen Worten befinden sich alle drei Wallfahrtsfeste Pessach, Schawuot und Sukkot eigentlich in der ersten Hälfte des biblischen Jahres! Oder ist hier das Erntejahr gemeint, wie wir in 2. Mose 23,16 lesen?

Später kamen dann noch die nachexilischen Feste (d.h. nach der Babylonischen Gefangenschaft) wie Purim und Chanukka hinzu.

„Doch am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingesammelt habt, sollt ihr sieben Tage das Fest des HERRN feiern. Am ersten Tag soll Ruhe sein, und am achten Tag soll Ruhe sein. Und ihr sollt euch am ersten Tag prächtige Zitrusfrucht nehmen, Palmwedel und Zweige von dichtbelaubten Bäumen und von Bachpappeln und sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, sieben Tage freuen. Und ihr sollt es sieben Tage im Jahr als Fest für den HERRN feiern: eine ewige Ordnung für eure Generationen; im siebten Monat sollt ihr es feiern. In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage… damit eure Generationen wissen, daß ich die Söhne Israel in Laubhütten habe wohnen lassen, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. Ich bin der HERR, euer Gott.“ (Verse 39-42)

Man nehme den 4-Arten-Feststrauß (arba minim), aus Etrog, Lulaw (Palmenwedel), Hadass und Arawa (Bachpappeln) zur Hand. Der Strauß symbolisiert die Verschiedenheit des Volkes Israel: einer hat Geschmack und Geruch (Etrog) – Symbol für Thora-Studium und gute Taten, der andere Geschmack ohne Geruch (Lulaw) – Symbol zu Thora-Studium ohne Taten; der andere Geruch ohne Geschmack (Hadass) – Symbol Person ohne Thora-Studium aber mit guten Taten; und die Arawa ohne Geschmack und ohne Geruch – Symbol einer Person ohne Thora-Studium noch gute Taten. Doch dies gerade bildet das Volk Israel, darum bindet man sie zusammen – so ‘dass der andere den anderen deckt’.

Das In-Hütten-Sitzen ist ein Symbol, da man nur eine begrenzte Zeit auf Erden ist, der Gläubige muss immer bereit sein, ‘seine Hütte’ abzubauen und sich von Gott wie damals die Kinder Israel führen zu lassen. Unser ewiges Ziel muss immer vor Augen bleiben, den wir sind „Bürger des Himmels“: Das verheißene Reich Gottes wie damals das verheißene Land Israel ist unser Ziel. Darum, raus aus der Bequemlichkeit – wenigstens einmal im Jahr!

Die zweite Lesung aus 4. Mose 29 beschreibt wie Tag-für-Tag Opfer zu diesem Sukkotfest dargebracht wurden. Interessant: es fängt mit 13 Bullen an und jeden Tag eins weniger, so am zweiten Tag 12, dann 11 bis am siebten Tag 7 Bullen. Es ergibt insgesamt 70 Bullen, die laut Talmud auf die 70 Weltvölker hinweisen – gemäß der Völkerliste in 1. Mose 10. Schon hier ein Hinweis auf den universalen Aspekt dieses Festes, der uns klarer im Prophetenabschnitt in Sacharja 14 dargestellt wird. „Nachdem der Herr alle Nationen einsammelt….. und wie im Tag des Kampf sie bekämpft… und seine Füße auf dem Ölberg stehen werden…“, nach all diesem werden in der Endzeit Jahr für Jahr die Übriggebliebenen aus den Nationen nach Jerusalem zu diesem Sukkot Fest kommen um den HERRN anzubeten.

Zum Schluß, das Hauptgebot dieses Festes, was dreimal erwähnt wird: „Und Du sollst Dich an Deinem Fest freuen!“ (aus dem Paralleltext in 5. Mose 16)

Chag Sameach – Ein frohes Fest!

Wissen Sie es?

  • Wie hiess der Wiederbeleber des Neuhebräisch Iwrith?
  • Wer war der ‘Aufseher über die Hirten Sauls’?

Lösungen der letzten Woche:
Wer schrieb das bekannte Lied ‘Jerusalem von Gold’?
Nomi Shemer

Wer sprach vom Mischehen-Verbot in der Bibel?
Nehemia, in Kapitel 10, 29-31

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.