38. Woche
Schabbat-Lesung und Kommentar
„ROSCH HASCHANA – Neujahr Lesung“
1. Mose 21,1 bis 34; 4. Mose 29,1-6; 1. Samuel 1,1 – 2,10
Von Michael Schneider

Kommentar:
Diese Lesung für unseren Schabbat ist ein besondere Lesung zum traditionellen Neujahrstag, Rosch HaSchana, der zweitägig vom 22. bis 23. September d.J. gefeiert wird. Es ist der erste und zweite Tag des Tischri-Monat, der siebte Monat. Deshalb wird die Lesung, die Fortsetzung die der vorangegangenen folgt, auf dem nächsten Schabbat verlegt.
„Und im siebten Monat, am Ersten des Monats, sollt ihr eine heilige Versammlung halten; keinerlei Dienstarbeit sollt ihr tun; ein Tag des [Horn-]Blasens (jom terua) soll es für euch sein.“ (4. Mose 29,1)

Wie kommt es aber, dass ein Neujahr im siebten Monat gefeiert wird? Wird in der Bibel der Auszugsmonat (heute Nissan genannt) nicht der Anfangsmonat genannt? „Er sei euch der erste von den Monaten des Jahres” steht in 2.Mose 12,2 geschrieben. Nach der Babylonischen Gefangenschaft beschlossen die Gelehrten bei ihrer Rückkehr, dass aufgrund der Hohen Feiertage, die das Schicksal des Menschen entscheiden, am siebten Monat der Posaunenschalltag der Tag des Neujahrs sein soll. So haben wir ein halbes Jahr zwischen dem Erlösungs(monat), da Pessach im ersten Monat gefeiert wird, und dem Tag des Gerichtes.
Dazu kommt noch, dass an diesem Tag, der erste des siebten Monat der Erste Tempel von König Salomo eingeweiht wurde.

Im ersten Bibelabsatz aus 1. Mose 21 und dem Prophetenabschnitt in 1. Samuel 1 lesen wir von zwei kinderlosen Frauen, Sarah und Hannah. Warum liest man diese Stellen am Rosch HaSchana? Antwort: weil Gott ihnen laut jüdischer Tradition – wie auch bei Rahel – am Rosch HaSchana ihren Mutterleib öffnete … und sie wurden schwanger!

In beiden Fällen musste Gott sie zu einem bestimmten Punkt führen: Wie bei Abraham und Sarah, bis menschlich gesehen keine Hoffnung mehr war – dann griff Gott, wider aller Naturgesetze, ein! Abraham über 100 Jahre und Sarah 90 Jahre (1. Mose 17,17), sie ‘waren alt, hochbetagt; es erging Sara nicht mehr nach der Frauen Weise’, d.h. sie hatte keine Menstruation mehr (18,11). Doch wo den natürlichen Grenzen gesetzt sind, schaltet sich die übernatürliche Macht Gottes ein! Und sie gebar Isaak.
Hannah musste auch zu einem bestimmten Punkt gebracht werden, nämlich bis sie, nach ihren langen Flehgebeten am Torpfosten des Tempels, bereit war, den ‘Jungen, um den sie gebetet hatte’, für den Dienst Gottes frei zu geben (1. Samuel 1,27) Ja, bis sie bereit war für Gott alles zu geben! Das wollte Gott hören, dann öffnete Er ihren Mutterleib und sie gebar Samuel. Gott segnete sie jedoch weiter mit fünf Kindern.
Was für ein Lobpreis kam dann aus ihrem Munde. „Er hebt den Geringen aus dem Staub empor, aus dem Schmutz erhöht er den Armen, um ihn unter die Edlen zu setzen; und den Thron der Ehre lässt er sie erben.“ (2,8)

Die Bibelstelle aus 4. Mose 29 spricht vom biblischem „Tag des Posaunenschalles – Jom Terua” im siebten Monat – heute mehr als Neujahr Rosch HaSchana bekannt!

Zu Rosch HaSchana öffnen sich jüdischer Überlieferung zufolge die Bücher vor Gott, die Zehn Bußtage bis zum großen Versöhnungstag, Jom Kippur, beginnen – dann fällt das Gericht Gottes! Lukas 15 schreibt „Ich sage euch: Große Freude wird im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, [mehr] als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben.“ (Vers 7)

Ich wünsche Ihnen ein „Gutes Einschreiben” ins Buch des Lebens!
Schana towa! – Gutes Jahr!

TRIVIA
Welches Gerichtsverfahren erweckte bei dem Journalisten Theodor Herzl die Schlussfolge, dass die einzige Lösung gegen den Antisemitismus die Gründung eines Judenstaates wäre?

Welcher König wurde mit Krankheit bestraft, und lag vorm Sterben, doch tat Buße und wurde geheilt und lebte – auf Gottes Befehl – noch 15 Jahre?

Lösungen der letzten Woche:
Wie oft gewann die israelische Nationalmannschaft ‘Maccabi Tel Aviv’ im Basketball die Europameisterschaft? 5-mal, 1977 (gegen Russland 79:91), 1981, 2001, 2004, 2006
In welchem Alter starb Sarah, die Frau Abrahams? 127 (1. Mose 23,1)

Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.