29. Woche 2006
Schabbat-Lesung und Kommentar:
„PINCHAS“ 4. Mose 25,10-30,1; 1. Könige 18,46 19,21
Von Michael Schneider

Im vorigen Wochenabschnitt lasen wir davon, wie Israel von Gott vor dem Fluchgeist des moabitischen Königs Balak und vor dem Seher Bileam bewahrt wurde, der jedoch seinen Mund nicht vollständig halten konnte. Anstelle des Fluches, den er nicht wagte, gab er den Rat, die Israeliten zur Untreue gegen Gott zu verleiten. (4. Mose 31,16, Offenbarung 2,14, 2. Petrus 2,15, Judas, Vers 11) Bileam wurde so zum biblischen Vorbild eines Irrlehrers, der die Israeliten zum Bösen verführte, nämlich Götzenopferfleisch zu essen und Unzucht zu treiben. Er ist der Prototyp eines geldgierigen Irrlehrers, „der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte“. „Und das Volk fing an, Unzucht zu treiben mit den Töchtern Moabs; und diese luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter ein … Und Israel hängte sich an den Baal-Peor.“ (25,2 3)

Die Thora warnt eindringlich vor der Gefahr, die in der weiblichen Anziehungskraft verborgen liegt. Allzuleicht kann dies zur Anbetung heidnischer Götter führen, das ist eine schwache Stelle eines jedes Mannes. So ging es auch dem König Salomo, den fremde Frauen zu Fall brachten, und der später in Sprüche 5 und 7 u. a. davor warnt. So auch Simson. Moabitische Frauen müssen wirklich schön gewesen sein, wie man auch an Ruth, der Moabiterin, sehen kann – doch in ihrem Fall verläuft die Geschichte gerade anders: Ruth anerkennt den Gott Israels. Wir können davon ausgehen, dass das Strafgericht Gottes, von dem wir heute lesen, der Ruth wohlbekannt war.

Der einzige Ausweg aus Unzucht und Götzendienst war ein drastisches Eingreifen des Zornes Gottes. Die Tat des Hohen¬priesters Pinhas, des Nachkommen Aarons, mag menschlich gesehen brutal und nicht göttlich wirken. Er durchbohrte mit dem Speer ein Liebespaar, einen Israeliten und eine Midianiterin. Diese Tat jedoch rettete viele, denn die Plage kam zum Stehen – dennoch starben 24.000 Menschen. „Er (Pinhas) hat meinen Zorn von den Söhnen Israel abgewendet, indem er in meinem Eifer mitten unter ihnen geeifert hat.“ Pinhas eiferte für Gott und Gott segnete ihn mit einem ewigen Bund. Er ist der einzige, der einen solchen individuellen Bund des Friedens mit Gott erhält. So sollen auch wir handeln, für Gottes Wort eifern, so dass wir den Zorn Gottes von Seinem Volk abwenden.

In Kapitel 26 sehen wir, wie 20 jährige und ältere zum Militärdienst einberufen werden. Bei der Lektüre drängen sich die Schatten der tagesaktuellen Situation im Nahen Osten auf, denn Israel wird wieder einmal zu einem Mehr-Fronten-Krieg genötigt.

In Kapitel 27 lesen wir von den fünf Töchtern Zelofchads aus dem Stamm Menasse. Es ging um Fragen des Erbrechts. Wie kann die Erbfolge geregelt werden, wenn Eltern keine Söhne haben und der Mann verstirbt? „Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden …, weil er keinen Sohn hat?“ Eine ganz legitime Frage! Mose, in seiner Demut, wandte sich an den HErrn um Rat. Da folgte Gottes Rechtsordnung: In solchen Fällen soll das Erbteil auf die Tochter übergehen.
Dann folgt die Einsetzung Josuas (Jehoschua) Ben-Nun als Nachfolger des Mose. Dies kommt „vom HErrn, der Gott des Lebensgeistes allen Fleisches“ und durch Hand¬aufle¬gung.

Kapitel 29 behandelt einen interessanten Aspekt des Sukkoth, des Laubhüttenfests, im siebten Monat. Da es laut Genesis 10 siebzig Völker gibt, haben die Rabbiner die 7 tägige Opferdarbringung folgendermaßen ausgelegt: Da nach Sacharja 14 das Fest universalen und endzeitlichen Charakter hat, wurden an diesem Fest für die Sühnung der 70 Völker Opfer dargebracht, und zwar genau in der Weise, wie in Kapitel 29 in den Versen 12 bis 32 beschrieben: Am ersten Tag 13 Kühe, am zweiten Tag 12, und so weiter bis herab auf 7 Kühe am siebten Tag – das ergibt genau 70 Kühe während den sieben Festtage. Daraus sollten wir lernen.

Wissen Sie es?

  • Wie nannte man in Israel den Libanonkrieg 1982? ‘Shlom-HaGalil’, Friede des Galiläa
  • Wie groß war der Altersunterschied zwischen Jeschua und Johannes? Johannes war genau ein halbes Jahr älter als Jeschua (Johannes ist zu Pessach und Jeschua zu Sukkoth geboren)

Lösungen der vorigen Woche:

  • Wen nennte man die ‘Zionshäftlinge’? Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, denen die Einwanderung nach Israel verboten war
  • Als König David antwortete: „Vielleicht hat der HErr ihm gesagt: ‘Fluche David’”, über wen sprach er? Schimi, der Sohn Geras, aus dem Hause Sauls; 2. Samuel 15
Eric Martienssen

Seit meinem Kirchenaustritt 2009 spüren meine jüdisch-orthodoxen Freunde in Israel und ich in Artikeln und höchst politischen Schabbat-Kommentaren auf GSI (God's Sabbath Int.) den Fake News Roms nach.

Der damalige Pontifex zerstörte die Wohnung Gottes, den Tempel in Jerusalem - Fakt! War das Neue Testament und die Kirche nur eine Weltmacht strategische Geschäftsidee Roms? Was ist Politik heute? Viel Freude bei Ihrer Reise auf GSI.